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George Webster räumt mit Vorurteilen auf
Er ist der erste BBC-Moderator mit Downsyndrom

Neu bei der BBC unter Vertrag: George Webster kommt aus Leeds, er spielte bereits in einem Kurzfilm und war Finalist in einem landesweiten Tanzwettbwerb
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Vor etwa einem halben Jahr widerlegte George Webster in einem BBC-Video fünf Vorurteile über Menschen mit Downsyndrom. Der 20-Jährige aus Leeds lebt selbst mit der Genanomalie. In dem Video erzählt er auch von seinen bisher grössten Erfolgen: Er tanzte bei einem nationalen Tanzwettbewerb im Finale, schauspielerte in einem Kurzfilm und ist Botschafter der britischen Wohltätigkeitsorganisation Mencap. Am Montag kam noch ein weiterer Erfolg dazu. Webster wird der erste Fernsehmoderator mit Downsyndrom bei CBeebies, dem britischen Kika.

Das gab der Sender, der zur BBC gehört und sich an Kinder unter sieben Jahren richtet, via Twitter-Video bekannt. CBeebies ist seit einigen Jahren dafür bekannt, sehr viel Wert auf Diversität in ihrem Programm zu legen. So sprach zum Beispiel der Moderator Ben Cajee schon mehrfach über Rassismus zu seinen Zuschauern.

Cajee ist «mixed race», wie man in England sagt, Sohn einer Weissen und eines Schwarzen. Einmal erzählte er, warum er trotz all der traurigen Nachrichten optimistisch in die Zukunft blickt. Eine andere Sendung mit ihm kam kurz nachdem der Afroamerikaner George Floyd von einem weissen Polizisten in Minneapolis ermordet wurde. Das Video endet mit dem Schriftzug «Everyone's welcome».

«Wir sollten eine Küchen-Disco haben»

«Möchtest du ein Moderator auf CBeebies sein?», kommt es blechern aus George Websters Handy. «Ja, bitte», antwortet der 20-Jährige sichtlich überglücklich. Websters Mutter hatte das Telefonat gefilmt, das ihn zum Fernsehmoderator machte. Den Moment haben inzwischen allein auf Twitter bereits 1,4 Millionen Menschen gesehen. «Werden alle deine Träume wahr?», fragt sie ihn anschliessend. «Ja, o mein Gott.»

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Er sei so stolz und freue sich so sehr, dass es bald losgehe, sagt Webster. Da steht er schon im bunten Fernsehstudio, in dem er von nun an «seine Freunde», wie die Zuschauer bei CBeebies heissen, begrüssen wird. Was er gerne in der Sendung machen werde? Kochen. Zum Beweis bereitet er einen Smoothie zu. «Das sollte ein Erwachsener machen», sagt er mit Blick auf die jungen Zuschauer, als er den Mixer anstellt. Und natürlich tanze er immer noch gerne: «Wir sollten eine Küchen-Disco haben», schlägt Webster vor.

«Mythos: Menschen leiden an Downsyndrom»

Die Reaktionen auf Webster in seinem neuen Job sind sehr positiv, vor allem bei Eltern von Kindern mit Behinderung. Der 20-Jährige ist für sie zu einem Vorbild geworden. Die britische Schauspielerin Sally Phillips, die ein Kind mit Downsyndrom hat, schrieb auf Twitter: « Oh CBeebies, ich liebe euch so sehr. Das bedeutet uns so viel und IST GEORGE NICHT GROssARTIG!» Eine anderer Nutzer postete ein Foto von sich und seiner Tochter mit Downsyndrom, dazu die Zeilen: «Oh George!! Wir freuen uns so, dich zu sehen.»

In dem BBC-Video, in dem Webster mit Vorurteilen zum Downsyndrom aufräumt, geht es an einer Stelle um den «Mythos: Menschen leiden an Downsyndrom.» Webster wird da sehr entschieden: «Nein, das ist nicht wahr. Ich habe ein grossartiges Leben.» Von Leiden will er nicht sprechen.

Auch in der Schule habe er sehr viel Spass gehabt, zum Beispiel bei seinen ersten Auftritten auf einer Bühne. «Als ich klein war, hat man mir beigebracht, dass ich alles werden kann», sagt George in dem Video. Seine Bühne ist nun richtig gross.