AboEntwicklungshelferin im InterviewLotti Latrous geht in den Ruhestand: «Ich kann kein Kapitän mehr sein»
Die Schweizer Entwicklungshelferin übergibt ihr «Zentrum der Hoffnung» in Westafrika in jüngere Hände. Ein Gespräch über ihre Schaffensfreude und übers Loslassen.

Sie geht langsam. Stoppt. Saugt die frische Winterluft ein. Weiter – Schritt für Schritt. Entwicklungshelferin Lotti Latrous (71), erholt sich in der Schweiz und besucht Zürich, wo Freunde und Verwandte wohnen. Danach wird sie wieder in die westafrikanische Elfenbeinküste reisen. Dorthin zog sie 1994 mit ihrem Mann Aziz (78). Er war Nestlé-Direktor, sie Hausfrau und Mutter. Daheim der Luxus – auf den Strassen das Elend. Sie beschloss, etwas dagegen zu unternehmen.