0:1 gegen EnglandDie Schweizerinnen verlieren erneut, können aber trotzdem zufrieden sein
Die Schweizer Fussballerinnen verlieren das letzte Länderspiel des Jahres. Sie können dank einer Steigerung nach der Pause trotzdem zufrieden mit sich sein.
So hat Pia Sundhage sich das natürlich nicht vorgestellt. Die Nationaltrainerin der Schweiz will im letzten Länderspiel des Jahres von ihren Spielerinnen sehen, dass sie den Ball besser kontrollieren als zuletzt beim 0:6 gegen Deutschland. Dass sie auch gegen einen Gegner wie England die Spielgestaltung übernehmen. Dass sie mutig sind.
Doch die Realität sieht anders aus – zumindest in den ersten 45 Minuten.
England ist das überlegene Team, obwohl die Europameisterinnen von 2022 zehn Wechsel im Vergleich zur letzten Partie vornehmen und ihnen einige wichtige Spielerinnen fehlen. Mit etwas mehr Vehemenz könnten die Gastgeberinnen zur Pause höher führen als «nur» 1:0. England dominiert: 77:23 Prozent Ballbesitz, 8:2 Schüsse, 436:132 Pässe.
Mehr Schwung nach der Pause
Doch dann kommt die Pause, die Schweizerinnen wechseln Nadine Riesen, Noemi Ivelj sowie Lydia Andrade ein. Und plötzlich setzen die Schweizerinnen die Forderungen von Sundhage um: Sie haben Chancen, die besten durch Iman Beney (55.) und Meriame Terchoun (79.). Sie haben Mut. Und sie schaffen es nun auch, den Ball für längere Zeit zu halten.
Was den Schweizerinnen nicht mehr gelingt, ist der Treffer zum Ausgleich. Und sie haben Glück, als die Gastgeberinnen kurz vor Schluss den Pfosten treffen. Doch es ist eine beachtliche Steigerung nach der Pause, die man den Schweizerinnen zuvor kaum zugetraut hätte.
«In der ersten Halbzeit waren wir zu passiv», sagt Ivelj nach dem Abpfiff, «danach haben wir gewisse Dinge angepasst und hatten mehr Schwung in unserem Spiel». Man könne dank der letzten Halbzeit des Jahres viele positive Dinge mitnehmen, erklärt die 18-Jährige.
Wichtige Erkenntnisse für Pia Sundhage
So endet das Länderspiel-Jahr 2024 mit zwei Niederlagen, die man gegen Deutschland und England durchaus hatte erwarten können. Doch die beiden Partien liefern Sundhage durchaus auch ein paar wichtige Erkenntnisse für die nahende Heim-EM.
Die Schwedin wird wissen, dass sie Ausfälle von Spielerinnen wie Lia Wälti, Ramona Bachmann, Naomi Luyet, Luana Bühler oder Géraldine Reuteler nicht einfach so kompensieren kann. Aber sie hat beim 0:1 in Sheffield gesehen, dass auch andere Spielerinnen die Verantwortung übernehmen können.
Der letzte Eindruck der Schweizer Fussballerinnen jedenfalls ist ein positiver – trotz der knappen Niederlage gegen die Nummer 2 der Welt.
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