Energetische SanierungenNeukom sieht kantonalen Geldtopf bedroht, weil Bund spart
Das Gebäudeprogramm gehört zu den Sparmassnahmen des Bundes. Das hätte Konsequenzen für Zürcherinnen und Zürcher mit Eigenheim.

- Zürcher Bauvorhaben zur Energiewende könnten wegen Bundesmassnahmen gefährdet sein.
- Martin Neukom sieht kantonale Finanzierung des Gebäudeprogramms als unrealistisch.
- Kantone erhalten jährlich 400 Millionen Franken vom Bund für Sanierungen.
- Neukom betont, dass das Programm für wirtschaftliche und ökologische Ziele wichtig ist.
Bei Zürcherinnen und Zürchern mit Eigenheim sind energetische Gebäudesanierungen hoch im Kurs. Noch nie wurden in Liegenschaften so viele Fenster ersetzt, Dächer und Fassaden isoliert oder Gas- und Ölheizungen durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt. Das hat seinen Grund: Der Kanton fördert solche Umbauten seit 2010 mit dem Gebäudeprogramm. Das könnte sich aber in absehbarer Zeit ändern, wie der Zürcher Baudirektor Martin Neukom (Grüne) befürchtet.
Er bezieht sich dabei auf die Aussagen von Umwelt- und Energieminister Albert Rösti zu möglichen Sparmassnahmen im vergangenen Herbst. Dazu gehört auch das Gebäudeprogramm. Zürich und andere Kantone finanzieren ihre eigenen Gebäudeprogramme zum grossen Teil über die Bundesbeiträge von jährlich gesamthaft 400 Millionen Franken. Und genau bei diesen Beiträgen sieht Rösti bis 2027 Sparpotenzial und als Konsequenzen gewisse «Abbremsungen». Nun sagt Neukom gegenüber SRF: «Das wäre gravierend.»

Alternativ das Zürcher Gebäudeprogramm ausschliesslich mit kantonalen Geldern zu finanzieren, sieht Neukom als unrealistisch. Die Finanzlage sei in vielen Kantonen angespannt, sagt er als Vorstand der Konferenz kantonaler Energiedirektoren.
Erfolg für Wirtschaft und Klima
Aus Sicht von Neukom ist das Programm ein Erfolg, nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, sondern auch für das Klima. Die Emissionen bei den Gebäuden sind in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen. Neukom führt dies in erster Linie auf das Gebäudeprogramm zurück. Müsste dieses wegen der fehlenden Gelder des Bundes zurückgefahren werden, hätte dies starke Auswirkungen auf die vereinbarten Klimaziele. Auf diese hinzuarbeiten, sei in den vergangenen Jahren ein «Marathon» gewesen, sagt Neukom.
Der Bund will, falls nötig, erst ab 2030 wieder Geld im Gebäudebereich investieren.
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