EM 2024: Serbien - EnglandDie Engländer schunkeln mit Jude Bellingham
Die Mannschaft von Gareth Southgate beginnt gegen Serbien stürmisch. Doch nach dem frühen Tor des 20-jährigen Jude Bellingham zeigt sie kaum mehr Interesse an einem Spiel.
Naja, der grosse Spass war dieser Match nicht. Aber was kümmert das die Engländer? Und was kümmert das vor allem die vielen angereisten Fans in der Arena auf Schalke in Gelsenkirchen? Als der Match gegen Serbien vorbei ist, dröhnt Neil Diamonds «Sweet Caroline» aus den Lautsprechern. Und alle Engländer singen und schunkeln mit.
Seit der EM vor drei Jahren feiert das Land Siege der Nationalmannschaft mit diesem Song. Und an diesem Sonntagabend hat England gewonnen, 1:0 gegen Serbien. Jude Bellingham erzielt das entscheidende Tor in der 13. Minute. Es ist nach der Vorarbeit von Bukayo Saka der frühe Lohn für einen dominanten, manchmal auch stürmischen Beginn.
Das Problem in dieser Partie folgt aber bald. Die englische Mannschaft stellt nach dem Führungstor den Betrieb weitgehend ein, vor allem in der Offensive. Nach den vielen Toren in den ersten Spielen dieser EM sei es ihnen wichtig gewesen, in der Defensive sicher zu stehen und wenig zuzulassen, erklärt Bellingham nach dem Match. Und Captain Harry Kane sagt: «In der Gruppenphase geht es erst einmal darum, durchzukommen.»
Zur englischen Unlust auf ein heiteres Spiel kommen die spielerischen Mühen der Serben. Sie haben in der ersten Halbzeit Probleme, ihr Offensivspiel nur schon in den Ansätzen zu entwickeln. Bis zur Pause kommen sie nur einmal gefährlich vor das gegnerische Tor, der Schuss von Aleksandar Mitrovic fliegt ein paar Zentimeter am Pfosten vorbei.
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Nach der Pause geht es ähnlich weiter. Da die Engländer, die nicht unterhalten, sondern einfach sicher stehen wollen. Dort die Serben, die nun allerdings deutlich mehr unternehmen, um in den Abschluss zu kommen und dennoch scheitern, wenn es entscheidend wird. Trotz Druckmomenten schaffen sie kaum einen Abschluss, der zum Tor führen könnte.
So sind es am Ende sogar die Engländer, die einem zweiten Treffer näher sind. Als der eingewechselte Jarred Bowen flankt und der sonst schwache Kane zum Kopfball ansetzt, fliegt der Ball an die Latte, weil Serbiens Goalie Predrag Rajkovic im letzten Moment ablenken kann.
1:0 gegen Serbien und ein 1:1 schon am Nachmittag zwischen Dänemark und Slowenien – den Engländern genügt ein müder Auftritt, um sich auf Rang 1 der Gruppe C zu spielen.
Das Spiel läuft wieder…
…und die Frage ist, ob jetzt auch die Engländer wieder richtig mitspielen oder ob sie weiterhin im Schlafwagen dösen und darauf hoffen, dass den Serben schon nichts Grossartiges gelingen wird.
Pause auf Schalke
Es ist Halbzeit in Gelsenkirchen. Die Engländer führen verdient 1:0. Die Mannschaft von Gareth Southgate war vor allem in der Startphase hoch überlegen. Und sie wurde immer dann gefährlich, wenn sie die Serben mit ihrem Tempo überforderte. Etwa vor dem 1:0, als sich Saka mit einem Sprint Platz verschaffte und ins Zentrum flankte, wo der vors Tor gespurtete Bellingham mit dem Kopf traf.
Nach dem ansprechenden Beginn unternahmen die Engländer allerdings auch nicht mehr viel, um Unterhaltung zu bieten. Und Serbien wiederum hatte bisher ohnehin Mühe, das eigene Offensivspiel zu entwickeln. Den einzigen gefährlichen Torschuss setzte Mitrovic ab, der Ball flog knapp am Tor vorbei.
48. (1. HZ)
Der Eckball des gerade eingewechselten Mladenovic ist allerdings mehr als harmlos.
47’ (1. HZ)
Jetzt allerdings wird es brenzlig im Strafraum der Engländer. Stones hat Mühe, eine Flanke von Lukic unter Kontrolle zu bringen und stolpert mit dem Ball zum Eckball für Serbien.
Es läuft die Nachspielzeit
England führt zwar weiterhin 1:0, doch das Spiel der Briten hat in den vergangenen 15 Minuten deutlich an Schwung verloren. Geschadet hat das bisher vor allem dem Unterhaltungswert, aber nicht dem Ertrag.
43’
Die Serben müssen wechseln, verletzungsbedingt. Filip Kostic muss raus, Filip Mladenovic ersetzt ihn.
39’
Nemanja Gudelj sieht Gelb für ein Foul an Bellingham – und gleich darauf säbelt Sasa Lukic Declan Rice um. Ein anderer wäre liegen geblieben – wir nennen hier aber sicher keine Namen, schon gar nicht von Brasilianern, die an der EM nicht mitspielen –, Rice aber steht auf, als ob gar nichts passiert wäre.
37’
Und kaum getippt ist das Geschwätz überholt. Wieder ist es Saka, der über rechts kommt, wieder kann ihn die serbische Defensive nicht stoppen. Doch dann kullert Sakas Zuspiel in der Mitte an allen vorbei.
36’
Tatsächlich gabs zuletzt eine kleine Ruhephase – wenigstens haben sich die Engländer etwas zurück genommen und dem Gegner häufiger den Ball überlassen. Das macht die Partie gerade etwas flau.
31’
Also: Die Serben haben ein Problem namens Bukayo Saka. Der Flügelstürmer von Arsenal ist einfach zu schnell für seine Gegenspieler. Jedes Mal, wenn er auf rechts angespielt wird, riechts nach Torgefahr. Dafür ist Harry Kane bei den Engländern noch gar nicht im Spiel. Der Captain hat kaum Ballberührungen.
29’
Jetzt könnte es erneut gefährlich werden. Freistoss für England, rund 24 Meter vor dem Tor… Nein, Alexander-Arnold trifft nur die Mauer.
25’
Und jetzt zeigt sich, dass in dieser Idee der Serben auch eine Gefahr liegt. Verlieren sie in der Offensive den Ball, setzen auch die Engländer gerne zum Konter an. Soeben ist Kyle Walker nach vorne gespurtet. Eigentlich Aussenverteidiger, in diesem Augenblick aber Stürmer, weil es die Situation ermöglicht. Mit seinem Abschluss verfehlt er das Tor nur knapp.
24’
Den Ball gewinnen und dann ganz schnell den Abschluss suchen, so könnte der Matchplan der Serben aussehen. Gerade wieder sind sie im Ansatz gefährlich, mehr wird allerdings nicht daraus.
22’
Und auch auf der anderen Seite wirds wieder eng: Alexander-Arnold schlägt eine Flanke vors Tor. Dort ist Declan Rice so überrascht, dass der Ball bis zu ihm durchdringt, dass er ihn prompt verpasst.
20’
Jetzt Serbien zum ersten Mal in Tornähe der Engländer und gleich ganz gefährlich. Das Team setzt hoch zum Pressing an, gewinnt den Ball und kommt am Ende durch Aleksandar Mitrovic zum Schuss. Sein Versuch donnert ein paar Zentimeter am Pfosten vorbei. Das war stark von den Serben.
19’
Bellingham wird zwar von den Serben unsanft gestoppt und Kane fällt auch noch hin, trotzdem können die Engländer erneut gefährlich angreifen. Am Schluss probiert es Alexander-Arnold mit einem Abschluss, der Ball fliegt aber doch vier, fünf, vielleicht sogar sechs, sieben Meter am Tor vorbei.
13’ Tor, England führt gegen Serbien 1:0
Bellingham trifft mit dem Kopf zum 1:0. Und er tut das nach einem schnellen Angriff. Pass in die Tiefe auf den schnellen Saka, Flanke ins Zentrum. Und da kommt Bellingham angesprintet und trifft.
Das war toll gespielt. Es war aber auch das erste Mal, dass die Engländer auf schnelles Spiel über die Flügel setzten. Bisher haben sie sich den Ball eher im Spiel eines Handballteams hin und her geschoben.
9’
Unverändertes Bild in Gelsenkirchen. Da die Engländer fast immer mit Ball. Dort die Serben praktisch immer ohne Ball. Verteilung der Spielanteile bisher: 81:19 Prozent.
5’
Erste kribbelige Szene im Strafraum der Serben: Foden kommt an den Ball – oder: scheint an den Ball zu kommen, kann aber nicht richtig kontrollieren und vorbei ist die Möglichkeit.
5’
Was hier in den ersten Minuten passiert. Die Engländer sind IMMER im Ballbesitz. Die Serben kommen nur an den Ball, wenn sie klären.
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