Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Elvis und ein Eimergesicht: Britische Wahl mit kuriosen Kandidaten

Ein Spielwarengeschäft in London verkauft Marionetten etablierter Politiker (von links nach rechts: Labour-Chef Jeremy Corbyn, Premier Boris Johsnon, Brexit-Parteichef Nigel Farage). Bild: Facundo Arrizabalaga/EPA
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Selbst im erbittertsten Wahlkampf behalten die Briten ihren ganz speziellen Humor. Im Londoner Wahlkreis Islington North tritt Nick the Incredible Flying Brick gegen den Chef der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, an. Übersetzt heisst sein Name in etwa «Nick, der unglaubliche fliegende Backstein», wobei «Brick» umgangssprachlich auch soviel wie «prima Kerl» heissen kann. Der verspricht, nach einem Sieg bei der Parlamentswahl gleich am nächsten Tag – Freitag, dem 13. – die Schwerkraft abzuschaffen.

Als einer von rund 25 Kandidaten bewirbt sich Nick um einen Parlamentssitz für die Offizielle Partei der Durchgeknallten (Official Monster Raving Loony Party), die in den achtziger Jahren als Spasspartei Berühmtheit erlangte. Für sie kandidiert auch Lord Buckethead in Uxbridge und South Ruislip im Westen der Hauptstadt gegen den konservativen Premierminister Boris Johnson.

Der Regierungschef muss in seinem Wahlkreis gleich gegen zwei Eimerköpfe kämpfen. Wegen eines Urheberrechtsstreits musste sich einer der Bucketheads jüngst aber einen neuen Namen suchen und tritt nun als Count Binface (Graf Abfalleimergesicht) an.

Ein paar Dutzend solcher Exzentriker mit teils ernsten, teils irrsinnigen Anliegen gehören zu jeder britischen Wahl.

Die Ausserirdischen vom Sirius

Ein Veteran unter den Spasspolitikern ist David Bishop, der mit Mitte 70 schon etliche Wahlkämpfe als Elvis-Figur hinter sich hat. Seit den neunziger Jahren kandidierte er unter anderem als Mürrischer alter Elvis (Grumpy Old Elvis) oder Elvis mit Seniorenbusticket (Bus Pass Elvis) für Die Kirche der militanten Elvis-Partei (The Church of the Militant Elvis Party). Ihr Programm verspricht radikales Vorgehen gegen den Klima-Wandel. Im Falle seiner Wahl werde Bishop persönlich in die Antarktis reisen und die Gletscher anschreien: «Hört auf zu schmelzen, ihr fetten weissen Mistkerle!»

Der Elvis-Fan tritt im Wahlkreis Broxtowe in der mittelenglischen Stadt Nottingham gegen die ehemalige konservative Abgeordnete Anna Soubry an, die inzwischen die EU-freundliche Partei Independent Group for Change anführt.

Bei einer Kandidatin für die EU-skeptische Brexit-Partei in West Yorkshire im Norden Englands nahm der Spass aber ein jähes Ende. Jill Hughes musste nach einem Bericht der «Yorkshire Post» von ihrer Kandidatur zurücktreten, weil sie in ihrem Buch sowie in sozialen Medien Verschwörungstheorien verbreitet habe. Demnach behauptete Hughes unter anderem, dass Ausserirdische mit Weltregierungen zusammenarbeiteten und dass sie vom Stern Sirius stamme.

SDA/oli