12 Corona-Fälle am Spital Zollikerberg«Wissen nicht, wann und wo sie sich angesteckt haben»
Zwölf Mitarbeitende von «Gastronomie & Räume Zollikerberg», einem Betrieb der Stiftung Diakoniewerk Neumünster, der unter anderem für die Spitalküche verantwortlich ist, haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Stiftungsdirektorin Regine Strittmatter nimmt Stellung.
Es ist eine Hiobsbotschaft, mit der die Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule am Samstagnachmittag vor die Medien tritt. 11 Mitarbeitende des Betriebs «Gastronomie & Räume», welcher unter anderem für die Spitalküche verantwortlich ist, wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Umgehend wurde das gesamte Küchenpersonal in Quarantäne geschickt und das Schutzkonzept angepasst. Am Sonntag wird bekannt, dass eine weitere, zwölfte Person des Küchenteams erkrankt ist. Regine Strittmatter, Direktorin der Stiftung Diakoniewerk, erklärt, welche Auswirkungen die Krankheitsfälle auf den Spitalbetrieb haben.
Zwölf Mitarbeitende des Küchenpersonals haben sich mit dem Coronavirus infiziert, wann und wie wurden Sie darüber informiert?
Regine Strittmatter: Wir wurden am Mittwoch von den kantonalen Behörden via Contact Tracing darüber orientiert, dass sich ein Mitarbeiter der Abwaschküche mit dem Virus angesteckt habe. In der Folge meldete sich ein weiterer Mitarbeiter bei uns und berichtete von Symptomen. Beide Mitarbeitenden befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits in Isolation zu Hause.
Wie ging es dann weiter?
Wir haben umgehend eine Maskenpflicht eingeführt. Ausserdem wurden sämtliche Arbeitskollegen der Abwaschküche getestet. Davon erwiesen sich weitere Mitarbeitende als positiv. Die Stiftungsdirektion hat deshalb am Freitag in Zusammenarbeit mit dem Kantonsärztlichen Dienst und der Betriebsleitung von Gastronomie & Räume entschieden, das gesamte Küchenpersonal zu testen und gleichzeitig in eine 10-tägige Quarantäne zu senden. Insgesamt wurden bisher zwölf Mitarbeitende positiv auf das Coronavirus getestet, 26 Personen befinden sich in Quarantäne.
Wissen Sie etwas darüber, wann und wo sich die erste infizierte Person angesteckt hat?
Nein, darüber wissen wir nichts.
Der Betrieb muss dennoch weitergehen. Patienten des Spitals sowie Bewohner der Residenz Neumünster Park wollen versorgt sein. Wie gewährleisten Sie dies?
Es konnte umgehend ein Ersatzteam zusammengestellt werden. So wurde etwa das Restaurant Oase beim Alterszentrum Hottingen, welches ebenfalls durch die Stiftung betrieben wird, kurzfristig geschlossen. Die Küchenmannschaft ist nun im Zollikerberg im Einsatz. Mitarbeitende, die derzeit in den Ferien weilten, sind umgehend zurückgekehrt. Auch von anderen Spitälern wurden uns Fachköche zur Verfügung gestellt. Kurzum: Wir haben eine wunderbare Solidarität erfahren.
Trotzdem dürfte es zu Einschränkungen bei den Dienstleistungen kommen.
Ja, das ist leider der Fall. Die Menüauswahl, etwa für Privatpatienten, wird im Moment eingeschränkt. Auch auf unsere allseits beliebten Patisserien muss man derzeit verzichten. Zudem wurde das Restaurant Neumünsterpark für einige Tage geschlossen. Die Spitalcafeteria ist aber weiterhin geöffnet.
Stichwort Spital. Inwiefern betreffen die Krankheitsfälle den Spitalbetrieb?
Die Vorfälle haben keine Auswirkungen auf den Spitalbetrieb. Dank des rasch aufgebotenen Ersatzteams können alle Angebote im Bereich Spezial- und Schonkost gewährleistet werden. Die Küche befindet sich ausserdem in einem anderen Gebäude.
Welche Massnahmen wurden ergriffen, um eine Weiterverbreitung des Virus zu stoppen?
Wie bereits erwähnt, wurde in der Küche die Maskenpflicht eingeführt. Das ist, wie Sie sich vorstellen können, für alle Mitarbeitenden gerade bei der aktuellen Hitze eine Herausforderung. Wir sorgen deshalb für regelmässige Trinkpausen.
Werden weitere Mitarbeitende getestet?
Ja, das Personal des angrenzenden Betriebs Residenz Neumünster Park wird prophylaktisch getestet.
Fehler gefunden?Jetzt melden.