Eklat in HagenbuchJunge Tat am Weihnachtsmarkt?
Die Anmeldung eines Standes der rechtsextremen Organisation für den Weihnachtsmarkt in Hagenbuch sorgt für Unmut. Mehrere Standbetreiber haben aus Protest ihre Teilnahme abgesagt.
- Ein Stand am Weihnachtsmarkt in Hagenbuch sorgt für Kontroversen.
- Drei Standbetreiber haben ihre Anmeldungen bereits zurückgezogen.
- Der Anführer des Jungen Tat, Manuel C., versprach, keine Propaganda am Stand zu betreiben.
- Der Nachrichtendienst des Bundes beobachtet die rechtsextreme Junge Tat.
Der als «klein, aber fein» beworbene Weihnachtsmarkt in Hagenbuch auf der Dorfstrasse gerät in Aufruhr. Manuel C. (24), Anführer der Jungen Tat, will laut «Blick» einen Stand mit Zimtschnecken und Getränken betreiben – und sorgt damit für Kontroversen.
Drei von vierzehn Standbetreibern haben reagiert und ihre Anmeldung zurückgezogen. Laut «Blick» kam es auch im Organisationskomitee bereits zu einem Abgang. Der Verdacht: Die Junge Tat könnte den Stand für Propaganda missbrauchen. Die Angelegenheit landete auch schon auf dem Schreibtisch des Gemeindepräsidenten, der dem Organisationskomitee aber grünes Licht gab. Manuel C. habe der Gemeinde versichert, keine Propagandamaterialien zu verteilen.
Die Meinungen sind offenbar geteilt. Ein Involvierter sagte gegenüber dem «Blick»: «Ein Weihnachtsmarkt ist ein Ort der Vielfalt und des Miteinanders», Extremismus habe hier keinen Platz. Ein anderer sieht hingegen kein Problem und beschreibt C. als «sympathischen jungen Herrn», der sich in der Gemeinde engagieren wolle. Was er daneben mache, sei seine Sache.
Die rechtsextremistische Junge Tat ist schweizweit bekannt. Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) beobachtet die Gruppe. Mehrere Mitglieder müssen sich 2025 wegen Rassendiskriminierung, Nötigung und Sachbeschädigung vor Gericht verantworten.
Der 24-Jährige, der seit Jahren auf einem Bauernhof bei Hagenbuch lebt, hat sich bis jetzt nicht geäussert.
red
Fehler gefunden?Jetzt melden.