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Wegen angeblichen Rassismus
Eklat bei den deutschen Grünen

Die Grünen wollen ihn loswerden: Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen.
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Einer der populärsten Politiker Deutschlands droht über einen saloppen Facebook-Eintrag zu stolpern. Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen und Mitglied der Grünen, griff in eine Diskussion um den dunkelhäutigen Ex-Fussballprofi Dennis Aogo ein. «Der Aogo ist ein schlimmer Rassist», schrieb er ironisch und verwies auf eine unbelegte Behauptung, der Fussballer habe für sich selber das N-Wort benutzt.

Der Sturm der Entrüstung folgte sogleich. Die Parteileitung der Grünen distanzierte sich umgehend von ihrem Politiker. «Die Äusserung von Boris Palmer ist rassistisch und abstossend», erklärte Co-Chefin und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock am Samstag auf Twitter. Sich nachträglich auf Ironie zu berufen, mache es nicht ungeschehen.

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Palmers Äusserung reihe sich ein in immer neue Provokationen, die Menschen ausgrenzten und verletzten. «Boris Palmer hat deshalb unsere politische Unterstützung verloren. Nach dem erneuten Vorfall beraten unsere Landes- und Bundesgremien über die entsprechenden Konsequenzen, inklusive Ausschlussverfahren.»

Die Grünen in Baden-Württemberg haben ein Parteiausschlussverfahren gegen Palmer bereits eingeleitet. Ein entsprechender Beschluss wurde beim Parteitag in Stuttgart am Samstag mit 75,6 Prozent der Stimmen gefasst.

Streit um Cancel-Culture

Boris Palmer kritisierte in seinem Facebook-Post, dass ein Sturm der Empörung im Internet Existenzen vernichten könne und eine Cancel-Culture die Menschen in Deutschland zu hörigen Sprechautomaten mache.

Auslöser von Palmers Wortmeldung war ein Konflikt zwischen den beiden Ex-Fussballprofis Jens Lehmann und Dennis Aogo, die beide wegen gewisser Äusserungen heftig angegriffen worden waren – und ihre Jobs verloren, zumindest vorübergehend. Lehmann musste wegen einer Whatsapp-Nachricht über Aogo seinen Posten im Aufsichtsrat des Bundesligisten Hertha BSC räumen. Aogo lässt nach einer umstrittenen Wortwahl in einer Fernsehsendung seine Expertentätigkeit beim Pay-TV-Sender Sky ruhen.

Palmer erklärte am Samstag, er habe einen absurden Rassismusvorwurf, der im Internet gegen Aogo erhoben worden sei, aufgegriffen und ins Groteske steigern wollen. Damit habe er ersichtlich machen wollen, wie abwegig der Vorwurf sei. Nun werde der falsche Eindruck erweckt, er sei der Urheber des Satzes und selbst ein Rassist.

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sda/rb