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Wir tippen die vier Playoff-Serien
Aufgepasst, das Zürcher Derby setzt besondere Emotionen frei!

ZSC Lions Fans werfen Ballons in Rot, Blau und Weiss während eines Eishockeyspiels gegen EHC Kloten in der National League in Zürich, 20. Januar 2024.
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In Kürze:
  • Die Playoff-Viertelfinals bieten viel Brisanz.
  • Unter anderem gibt es zwei Derbys: das Zürcher Derby und das Zähringer Derby zwischen Bern und Fribourg.
  • Emotionen sind in diesen Duellen garantiert.
  • Ganz offen erscheint die Serie zwischen Zug und Davos.

Am Donnerstag beginnt der Playoff-Marathon, in sieben Wochen wird der neue Schweizer Meister erkoren – oder die ZSC Lions verteidigen ihren Titel erfolgreich. Bereits die Viertelfinals bringen viel Spannung und Brisanz. Ein Blick auf die vier Duelle:

Lausanne (1.) - SCL Tigers (8.): Vorsicht, Täuschung!

Eishockeyspiel zwischen Lausanne HC und SCL Tigers in Langnau: Gavin Bayreuther von Lausanne im Zweikampf mit Harri Pesonen von Langnau. (Claudio De Capitani/freshfocus)

Auf dem Papier scheint die Sache klar: Qualifikationssieger Lausanne wird über die SCL Tigers hinwegrauschen. Schliesslich kann nach dem knappen Scheitern im letztjährigen Playoff-Final nur der Titel das Ziel sein. Die Waadtländer können mit vier Linien powern, die Verantwortung wird von Trainer Geoff Ward auf viele Schultern verteilt. Bezeichnend: Kein Lausanner steht in den Top 15 der Liga-Topskorer-Liste. Zudem konnte der LHC alle vier Direktduelle in dieser Saison für sich entscheiden. Aber genau hier liegt die Krux: Zwei Spiele gingen in die Verlängerung respektive ins Penaltyschiessen, einmal gewann Lausanne nur 1:0.

Langnau verfügt über die zweitbeste Defensive der Liga, selbst der Ausfall des überragenden Goalies Stéphane Charlin konnte dieses Team nicht aus der Spur bringen. Die Tigers haben ihr Ziel erreicht, sie können ohne Druck aufspielen. Allerdings stellt sich die Frage, wie viel Kraft das Play-in gegen Kloten gekostet hat.

2019 trafen die beiden Teams schon einmal im Viertelfinal aufeinander. Die Emmentaler glichen nach einem 1:3-Rückstand aus, gingen dann aber im entscheidenden Spiel in Lausanne 1:8 unter.

Tipp: 4:2 Lausanne.

ZSC Lions (2.) - Kloten (7.): Derbys sind anders

Eishockey-Spiel zwischen EHC Kloten und ZSC Lions am 18.10.2024 in Kloten. Bernd Wolf und Tyler Morley von Kloten gegen Vinzenz Rohrer und Derek Grant von ZSC.

Eigentlich ist die Hackordnung im Zürcher Eishockey klar. Die ZSC Lions sind ein Spitzenclub, der Jahr für Jahr um den Titel mitspielt, der EHC Kloten hat sich dank seriöser Arbeit wieder in der National League etabliert. Die Playoff-Qualifikation der Flughafenstädter, die sich in einer Saison von Rang 13 auf 7 verbesserten und 27 Punkte mehr holten als im Vorjahr, ist die grösste positive Überraschung dieses Winters. Sie dürfen schon jetzt hochzufrieden sein mit ihrer Saison, während diese für die ZSC Lions erst richtig beginnt.

Doch aufgepasst: Ein Derby setzt stets besondere Emotionen frei. Anders ist nicht zu erklären, dass die Klotener seit ihrer Rückkehr in die Liga 2022 sechs von zwölf Duellen gegen den scheinbar übermächtigen Rivalen gewonnen haben. Besonders augenfällig war der Derbycharakter Anfang Januar, als die Klotener nach einem 1:4 noch 5:4 nach Penaltys siegten. Die Swiss-Arena stand kopf. Besonders motiviert dürfte Reto Schäppi sein, der Ur-ZSCler, der beim Meister gehen musste und in Kloten eine neue Heimat gefunden hat. 

Das letzte Playoff-Derby weckt wohlige Gefühle bei den ZSC-Fans: 2014 im Final siegten die Stadtzürcher 4:0, legendär war der finale Penalty von Robert Nilsson, der mit einem Lächeln anlief und cool versenkte. So klar wird es diesmal nicht werden. Denn Kloten ist nach dem Play-in im Schuss, der ZSC muss nach einer elftägigen Pause seinen Rhythmus wiederfinden. Doch je länger die Serie dauert, desto mehr wird das Pendel auf die Seite des Meisters schwingen.

Tipp: 4:2 ZSC Lions.

Bern (3.) - Fribourg (6.): Der Faktor Leuenberger

Tristan Scherwey von Bern begeht ein Foul gegen Benjamin Pluess von Fribourg während des Playoff-Finalspiels in der National League A in der BCF-Arena, Fribourg.

Zum siebten Mal kommt es im Playoff zum Zähringer Derby. Fünfmal siegte der SCB, einzig 2008 gelang Gottéron als Qualifikationsachter eine Überraschung. Unvergessen das letzte Duell im Final 2013: Berns Tristan Scherwey brach Fribourgs Benjamin Plüss in Spiel 1 nach 15 Minuten die Nase und wurde nach einem Freiburger Protest für vier Spiele gesperrt.

Später lieferten sich SCB-Stürmer Byron Ritchie und Gottéron-Coach Hans Kossmann ein hitziges Wortgefecht im Kabinengang. Lars Leuenberger war damals SCB-Assistent, drei Jahre später führte er den Club als Cheftrainer zum Titel. Seit er im Dezember in Fribourg den glücklosen Patrick Emond abgelöst hat, stellt Gottéron mit 2,1 Punkten pro Spiel das beste Team der Liga.

Drei der vier Quali-Duelle gegen Bern entschied Fribourg für sich – alle in der Overtime oder im Penaltyschiessen. Vorteil SCB: Penaltyschiessen gibt es nicht mehr, und Verlängerungen werden mit fünf statt drei Feldspielern ausgetragen. Hoffnung für Gottéron: Die letzten vier Serien gewann stets der Aussenseiter. Und der SCB hat seit 2019 keine Playoff-Serie mehr gewonnen.

Tipp: 4:1 Bern.

Zug (4.) - Davos (5.): Das Duell der Trainer-Freunde

HC Davos Trainer Josh Holden spricht mit EV Zugs Trainer Dan Tangnes vor dem Eishockeyspiel gegen HC Davos, 24. November 2023 in der Bossard Arena, Zug.

Für die Entscheidung auf dem Eis werden auch in dieser Serie die Spieler sorgen. Aber bei Zug gegen Davos ist es unvermeidbar, die Trainer in den Fokus zu rücken. Fünf Jahre lang coachten Dan Tangnes und Josh Holden den EVZ gemeinsam, bevor sich Letzterer entschied, eine eigene Cheftrainer-Karriere anzustreben. Und wie es das Schicksal will, treffen die wohl besten Freunde unter allen NL-Trainern ausgerechnet in Tangnes’ letztem Playoff in der Schweiz aufeinander, bevor er nach Schweden zurückkehrt.

Die Serie EVZ - HCD erscheint als unberechenbarste aller vier. Entscheiden wird auch die Kaderbreite, bei der Zug neben dem Heimvorteil ein weiteres kleines Plus aufweisen dürfte. Davos ist stärker von den Ausländern abhängig, zudem verpassen mit Enzo Corvi und Yannick Frehner der beste Center und der wichtigste physische Stürmer den Rest der Saison wegen Verletzungen. Doch auch der EVZ war zuletzt geplagt von Blessuren, kurz vor Ende der Regular Season liefen darum sechs U-20-Verteidiger gleichzeitig auf!

Tipp: 4:3 Zug.