Brand in Zürcher BahnhofLok im Bahnhof Altstetten vollständig ausgebrannt
Einer der meistbefahrenen Bahnhöfe der Schweiz war für zwei Stunden gesperrt. Pendlerinnen und Pendler brauchten Geduld – die Feuerwehr grosse Mengen Schaum.
Der Brand einer Lokomotive hat am Donnerstagabend mitten in der Stosszeit zeitweise den Bahnverkehr in Zürich-Altstetten lahmgelegt. Weshalb der Zug in Flammen stand, ist derzeit noch unklar. Die polizeilichen Ermittlungen laufen.
Der Alarm ging am Donnerstag um 17 Uhr bei Schutz & Rettung Zürich ein. Als die Feuerwehr beim Gleis 2 im Bahnhof Altstetten eintraf, schlugen Flammen meterhoch aus dem Dach der Lokomotive heraus. Zwischendurch brannte auch der untere Bereich der Lokomotive. Die riesige schwarze Rauchwolke, die in den Himmel stieg, war weitherum zu sehen.
Ein Augenzeuge erzählte dieser Zeitung, dass die S 14 auf Gleis 2 eingefahren sei. Kurz nachdem sie gestoppt habe, sei der Motor in Flammen aufgegangen. Die Leute seien dann alle schnell ausgestiegen und weggerannt. Wie Severin Lutz vom Mediendienst von Schutz & Rettung vor Ort mitteilte, sind zwei Personen von der ebenfalls ausgerückten Sanität medizinisch untersucht worden. Sie hatten sich aber keine Verletzungen zugezogen.
Offenbar hatte sich Trafoöl entzündet. Die Brandursache ist aber noch unklar und Gegenstand der Abklärung. Es brauchte eine gewisse Zeit, bis die Flammen unter Kontrolle waren. Da die Feuerwehrleute nur von aussen löschten, kamen Atemschutzgeräte nur zum Einsatz, wenn sie sich nahe an den Brandherd begeben mussten.
Wegen des Brandes musste der Bahnhof Altstetten, einer der meistbefahrenen Bahnhöfe des Landes, vollständig gesperrt werden. Das verursachte Zugverspätungen und Zugausfälle weit über Zürich hinaus, konnten doch auch IC-Züge aus Bern oder Basel nicht mehr durchfahren.
Zudem strandeten Tausende von Pendlern in Altstetten oder auf umliegenden Bahnhöfen. Einer von ihnen erzählte, dass er eineinhalb Stunden auf dem Bahnhof Urdorf gewartet habe. Es seien auch keine Ersatzbusse vorgefahren. Schliesslich habe er ein Uber-Taxi genommen, um in die Stadt zu kommen.
Das Gleis 2, auf dem der brennende Zug gefahren war, liegt unmittelbar neben dem Bahnhofgebäude. Allerdings stand die Lokomotive in Richtung Zürich ausserhalb der Überbauung. Um 18 Uhr waren die Flammen gelöscht, es stieg aber noch Rauch aus dem zerstörten Triebwagen. Die Feuerwehr setzte weiterhin schubweise grosse Mengen von Schaum ein.
Um 19 Uhr machte der Feuerwehrkommandant ein Handzeichen, das wohl «Brand gelöscht» bedeutete. Daraufhin machten sich die Einsatzkräfte daran, die Feuerwehrschläuche einzurollen und die Atemschutzgeräte zu verstauen. Über den Sachschaden lässt sich derzeit noch nichts sagen, doch ist die Lokomotive vollständig ausgebrannt.
Um 19.15 Uhr meldete der Mediensprecher der SBB, dass die Gleise 5, 6 und 7 wieder befahren werden könnten. Der Bahnverkehr wurde ab dann schrittweise wieder aufgenommen. Gewisse Einschränkungen im regulären Verkehr dauerten bis Freitagmorgen.
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