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Der Gabentempel am Eidgenössischen
Eine Harley Davidson? Florida-Ferien? Schwinger müsste man sein!

Schön herausgeputzt: Siegermuni Magnus ist eine Tonne schwer – und 30’000 Franken wert.
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Das Preisgeld des Gstaader Tennisturniers? Rund 530’000 Franken. Die Prämie für den Schweizer Cupsieger im Fussball? Gerade mal 100’000 Franken. Für die besten 30 der Lauberhorn-Abfahrt? Läppische 120’000 Franken. Und der Gabentempel des Eidgenössischen in Pratteln? Er ist weit über eine Million wert.

Keiner der 274 Schwinger und auch kein Steinstösser oder Hornusser wird mit leeren Händen heimkehren. Der Gabentempel ist seit über einem Jahr «ausverkauft», über 400 Preise sind zusammengekommen, keiner ist weniger als 1000 Stutz wert, wie es aus Pratteln tönt. Es sieht aus wie auf der Bühne bei einem Lottomatch, nur etwas pompöser und ausgefallener.

Etwas für nach den Strapazen: Ein Whirlpool zum Entspannen darf im Gabentempel nicht fehlen.

Abzuholen gibt es eine Harley Davidson, einen Quad, mehrere Mountainbikes. Aber auch einen Whirlpool, ein Gartenhaus, einen kleinen Kinderspielplatz oder gleich eine ganze Küche. Tumbler, befahrbarer Rasenmäher, Aufschnittmaschine, Heizung, Flachbildfernseher, Wintersportbekleidung – natürlich in XXL-Grösse. Wer seiner Frau eine Freude machen will, bringt eine Uhr oder ein Doppelbett mit Strohbelegung mit nach Hause. Die Woche Florida-Ferien sind auch kein Seich. Und wer nicht Schwingerkönig wird, kann sich mit einer anderen Art von Thron trösten: Fotografiert werden möge jener, der sich mit der WC-Schüssel unter dem Arm vom Festgelände verabschiedet.

Mit speziellem Tiershampoo gebadet

Je 50 Prozent moderne und traditionelle Gaben sind zusammengekommen. So gibt es auch Schnitzereien, Treicheln und gar einen Findling mit integrierter Holzbank abzuholen. Jede Gabe hat eine Nummer; jene Schwinger, die nach vier Gängen ausscheiden, müssen aus den hintersten Regionen auswählen. Weil der Gabentempel öffentlich ist, schauen einige Schwinger schon in den Tagen vor dem Fest vorbei – um sich gedanklich einen der Preise zu reservieren. Präsentiert werden diese übrigens in einem 14 Meter hohen Gebäude, genannt Pratteln-Dom.

Der Pratteln-Dom: Unter dieser Kuppel befinden sich die rund 400 Preise für Schwinger, Hornusser und Steinstösser.

Die ersten drei Preise gehen fix an die drei Besten. Siegermuni Magnus und zwei üppige Rinder sind mit 30’000, 24’000 und 20’000 Franken dotiert, wobei es den Schwingern vorbehalten bleibt, das jeweilige Tier mit nach Hause zu nehmen. Kein Sachpreis darf mehr wert sein als jener für Rang drei. Diese Regel gibt es, weil es früher wiederholt Stunk gab: 2004 in Luzern etwa freute sich der Viertplatzierte Christian Stucki über ein 20’000 Franken teures Motorrad, während Jörg Abderhaldens Muni nur gut die Hälfte wert war.

Magnus übrigens, Schulterhöhe 175 Zentimeter und rund eine Tonne schwer, passt mit seiner Postur ganz gut zu den Hünen im Sägemehl. Er soll täglich 20 Kilo Heu und Gras fressen sowie 100 Liter Wasser trinken. Mit Presseterminen und Spaziergängen ist er auf die vielen Leute in der Arena und unberechenbare Situationen vorbereitet worden. Und er wird einmal wöchentlich mit einem speziellen Tiershampoo gebadet und gestylt.

Ach ja: Tierischen Zustupf erhielten auch zwei Sieger des Tennisturniers von Gstaad. Roger Federer bekam einst zwei Kühe, Robin Haase eine Ziege. Auf den Hund kommt also auch im Berner Oberland so schnell keiner.

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