AboItaliens Rechte reklamiert Dante für sichEine gar nicht so göttliche Komödie
Italiens Postfaschisten haben mal schnell Dante Alighieri für sich beansprucht – als Vordenker und Urrechten. Die Reaktionen schwanken zwischen Empörung und Sarkasmus.
Kulturelle Aneignung kann sich auch schon mal zum versuchten Raub auswachsen, zum Hold-up. In ihrer chronischen Suche nach Urdenkern, die sich als Wegbereiter deuten liessen, hat sich die postfaschistische italienische Rechte einen Überfall auf den «Sommo poeta» geleistet, auf den Dichter aller Dichter, den Erfinder der italienischen Sprache – auf Dante Alighieri. Einer der ihren? Nun, da diese Rechte an der Macht ist: Warum soll man nicht ganz hoch greifen, bis an den Rock einer Ikone des Vaterlandes?