AboNeues Buch zu Emil BührleEin Waffenproduzent bleibt ein Waffenproduzent
Bald stellt das Zürcher Kunsthaus die umstrittene Kunstsammlung des Waffenfabrikanten Emil Bührle aus. Historiker Erich Keller übt scharfe Kritik. Was ist an den Vorwürfen dran?
In knapp drei Wochen öffnet das Kunsthaus Zürich den Erweiterungsbau, in dessen Mittelpunkt die Sammlung Emil Bührle steht. Nicht zufällig legt der Berner Historiker Erich Keller jetzt ein Buch vor, das die Ausstellung der Bilder des Waffenproduzenten Bührle im Kunsthaus als amoralische, politisch und wirtschaftlich begründete Zwängerei schildert. Mit der Aufnahme der Sammlung ins Kunsthaus hatten Keller zufolge die Familie Bührle und ihre Fürsprecher in Politik und Kunstgesellschaft nur deshalb Erfolg, weil sie die Zürcher davon überzeugen konnten, dass die Sammlung Bührle im Kunsthaus den Standort Zürich enorm aufwerten würde. An einer Volksabstimmung im Jahr 2012 stimmten 53,9 Prozent der Zürcherinnen und Zürcher für das neue Kunsthaus, das die Sammlung Bührle ausstellen sollte.