Stimmen zum Brasilien-Spiel«Ein Unentschieden wäre nicht gestohlen gewesen»
Die Schweiz unterliegt Turnierfavorit Brasilien 0:1, nachdem lange auf einen Punkt spekuliert worden ist. Zum Gegentor sagen die Schweizer unisono: Weltklasse. Die Stimmen zum Spiel.
Das einzige Tor des Spiels kommt über die linke Angriffsseite Brasiliens zustande – jene Seite, die Silvan Widmer mitverantwortet. «Es tut weh», sagt der Schweizer Rechtsverteidiger vom FSV Mainz im Interview mit SRF. Mit der Leistung der Mannschaft ist er dennoch zufrieden, denn: «Wir haben gut gekämpft, aber spielerisch war es zu wenig.» Trotz der Enttäuschung sieht Widmer die Dinge realistisch. «Wir haben gegen Brasilien gespielt und gesehen, dass sie über bessere Einzelspieler verfügen. Was die Mannschaftsleistung angeht, waren wir ebenbürtig.»
Dass es gegen die Seleçao nicht zu einem Punktgewinn reicht, wurmte Innenverteidiger Manuel Akanji. «In so einem Spiel muss man clever genug sein und einen Punkt mitnehmen.» Bis in die 83. Minute haben die Schweizer das Ziel vor Augen, dann kommt der Ball nach einer ansehnlichen Ballstafette zu Casemiro, dieser trifft herrlich per Dropkick. Akanji schmunzelt, als er im SRF-Interview nach dem Traumtor gefragt wird. «Es ist ein super Tor. Ich glaube nicht, dass ich es besser oder anders verteidigen kann.»
Nun hängt es vom letzten Gruppenspiel am Freitag (20 Uhr) gegen Serbien ab, ob sich die Schweiz für die Achtelfinals qualifiziert. Abwehrchef Manuel Akanji blickt zuversichtlich auf den dritten WM-Auftritt in Katar: «Wir wissen nun, es braucht gegen Serbien mindestens ein Unentschieden.» Im Hinblick auf den Freitagabend womöglich entscheidend: Akanji kann mittun, weil er gegen Brasilien ohne weitere Verwarnung bleibt. «Es ist wichtig, dass jene Spieler, die schon Gelb sahen, keine weitere gesehen haben.» Fabian Rieder war der einzige Schweizer, der verwarnt wurde.
«Ich bin erst seit zwei Jahren Profi»
Apropos Rieder. Nach dem Kurzeinsatz im ersten Gruppenspiel gegen Kamerun stand der junge YB-Akteur gegen Brasilien von Beginn weg auf dem Platz, für Xherdan Shaqiri, der sich im Training eine leichte Oberschenkelverletzung zuzog. «Alles ist sehr schnell gegangen. Erst der Kurzeinsatz gegen Kamerun, und heute stand ich schon in der Startaufstellung. Natürlich gab es dafür Gründe, einige waren nicht fit. Aber als Spieler muss man bereit sein, von Anfang an zu spielen», so Rieder.
Und das ausgerechnet gegen den fünffachen Weltmeister. Entsprechend beeindruckt ist Rieder: «Brasilien hat unglaublich gute Spieler. Ich weiss gar nicht, was ich dazu sagen soll, wenn man gegen Spieler wie Vinicius Junior spielt, einen Mann, der die Champions League gewonnen hat. Das ist etwas Spezielles und ein Kindheitstraum. Der Rhythmus war unglaublich hoch. Ich bin erst seit zwei Jahren Profi und habe viel weniger Erfahrung als viele hier. Aber ich kann sagen, dass ich alles gegeben habe.»
«Brasilien verfügt über eine unglaubliche Qualität»
Captain Granit Xhaka zeigte sich erfreut über das Startelfdebüt Rieders: «Es ist normal, dass du in einem solchen Spiel etwas nervös bist. Das hat man gemerkt, aber das ist normal. Insgesamt hat er aber eine gute Leistung gezeigt – wie der Rest der Mannschaft auch. Brasilien verfügt über eine unglaubliche Qualität. Trotzdem wäre ein Unentschieden nicht gestohlen gewesen.»
Der Trainer war einerseits auch stolz auf den Auftritt, insbesondere, weil der Matchplan über weite Strecken so prima aufging. «Wir haben die Brasilianer in Schach gehalten, sie kontrolliert. Sie haben nicht viele gute Torchancen zustande gebracht. In der einen Situation, welche der Gegner ausnutzte, waren wir nicht optimal organisiert.» Andererseits hätte er sich etwas mehr Mut in der Schweizer Offensive gewünscht. «Der letzte Pass in die Tiefe hat gefehlt, wir waren in der letzten Zone zu ungeduldig. Angeschaut haben wir es, gespielt wurde er aber nicht.»
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