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Dank 1:0 gegen Kamerun
Die Schweiz holt sich ein Freispiel

Nur in diesem Moment ballverliebt: Trifft die Schweiz an Grossanlässen, hat Xherdan Shaqiri regelmässig seine Füsse im Spiel. So auch am Donnerstag beim 1:0 gegen Kamerun.
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So ist er eben, der Coach. Er mag es gerne anders. 1:0 führt die Schweiz im ersten WM-Spiel gegen Kamerun, der Match kommt in die Endphase. Und Murat Yakin? Wechselt einen linken Flügel ein, der sonst nie als linker Flügel spielt. Und er bringt Fabian Frei, in Basel nur Ersatz, aber für den Nationaltrainer nun genau der Richtige, um an der WM den Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Der linke Flügel heisst Fabian Rieder, im normalen Fussballerleben Zentrumsspieler bei YB. Der 20-Jährige kommt zum ersten Einsatz überhaupt für die A-Nationalmannschaft. Yakin wird später schelmisch lächeln und sagen: «Rieder war auch überrascht, dass er zum Debüt kam.»

Der Coach sitzt ziemlich entspannt im zweiten Untergeschoss des Al-Janoub-Stadions ein paar Kilometer südlich von Doha. Das darf er auch. Die Schweiz musste ihr Auftaktspiel gewinnen, um im Rennen zu sein für die Achtelfinal-Qualifikation. Und jetzt, nach diesem ersten Sieg im ersten Schlüsselmatch, zeichnet sich das nächste Schlüsselspiel ab. Nicht gegen Brasilien am Montag, dieser Match ist jetzt wie ein Freispiel, da gibt es keine Erwartungen. Sondern zum Abschluss der Gruppenphase gegen Serbien.

Kritische Spieler und ihr netter Coach

Vielleicht ist es der Erleichterung geschuldet, dass Yakin den Auftakt gegen Kamerun etwas gar nett beurteilt. Seine Mannschaft sei dominant gewesen, sie habe den Ball gut laufen lassen, sei gut organisiert gewesen. Er bezieht das alles auch auf die erste Halbzeit. Dabei ist der Schweizer Auftritt bis zur Pause eher fahrig. «Nicht zufrieden» seien sie mit den ersten 45 Minuten gewesen, sagt Captain Granit Xhaka danach. Und Manuel Akanji, der wie der zweite Schweizer Innenverteidiger Nico Elvedi jetzt bereits mit Gelb vorbelastet ist, berichtet: «Wir müssen auch ehrlich sein mit uns: Es gibt einiges, was wir besser machen können.»

Der Innenverteidiger hat in der ersten Halbzeit die beste Chance für ein Schweizer Tor, setzt seinen Kopfball aber neben den Pfosten. Daneben hat die Mannschaft immer wieder Mühe. Sie leistet sich ziemlich viele relativ einfache Ballverluste und bringt sich dadurch auch immer wieder in Probleme. Sie kann die wenigen Umschaltmöglichkeiten kaum je nutzen für schnelle Angriffe. Es wirkt alles gemächlich. An der Hitze des frühen Nachmittags kann das nicht liegen, das Stadion wird gekühlt. Es gibt so mehrere Klimazonen im Al-Janoub. Kalt im Schatten, warm in der Sonne – und auf der Bank irgendwo dazwischen.

Überrascht mit seinen Wechseln im Auftaktspiel – auch einen Eingewechselten: Nationaltrainer Murat Yakin.

Kamerun wirkt zielstrebiger. Kamerun kontert nach Ballgewinnen zügig und hat mit Choupo-Moting von den Bayern und Toko-Ekambi von Lyon zwei ziemlich wache Stürmer. Zumindest im Ansatz. Aber nicht ganz bis zum Ende. Deshalb muss Kameruns Trainer Rigobert Song nach der Partie feststellen: «Wir hatten mehr Chancen als die Schweiz. Aber im Gegensatz zu uns hat es die Schweiz geschafft, aus den Möglichkeiten auch eine Differenz zu schaffen. Und sie hat uns mit dem Treffer destabilisiert.»

Es ist kein grosser Fussballtag in al-Wakra. Fast 45’000 Zuschauer passen ins Stadion, offiziell sollen 39’089 dort sein, die Zahl passt nicht richtig zu den Lücken in den Reihen. Die Stimmung bleibt über weite Strecken lau.

Dass die rund 2000 angereisten Schweizer Anhänger am Ende glücklich sein können, ist das Werk solider Teamarbeit gleich nach der Pause. Das Team verlagert den Ball über Vargas, Xhaka und Freuler von ganz links bis ganz nach rechts. Dort setzt sich Shaqiri durch und spielt so vors Tors, dass sich Embolo nur noch bedanken muss. Shaqiri ist bis dahin kaum zu sehen, aber im entscheidenden Moment ist er da. Seine Quote an wichtigen Anlässen mit dem Nationalteam ist überragend. 8 der 24 Schweizer Tore der letzten vier grossen Turniere hat er selber erzielt, zu 4 hat er den Assist gegeben.

Die Schweiz spielt nach dem Tor besser. Ballsicherer, stabiler, offensiv auch variantenreicher. Was Yakin nicht gefällt: dass sie nach dem ersten Treffer die Räume nicht nutzen kann, um ein zweites Tor zu erzielen. Die besten Möglichkeiten vergeben Vargas (66.) und kurz vor Schluss der eingewechselte Seferovic. Es ist egal.

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