AboInterview zu US-Demokratie«Ein Putsch von Trump würde in den Wahlen 2024 nicht gelingen»
Die Zwischenwahlen in den USA sind vorüber, doch der Wahlkampf geht nahtlos weiter – etwa im besonders umkämpften Bundesstaat Wisconsin, wo der führende Demokrat Ben Wikler im Dauer-Einsatz ist.
Ben Wikler, Sie sagten nach den US-Zwischenwahlen: «Wir Demokraten haben die Demokratie gerettet.» Ist das nicht etwas übertrieben?
Nein, gar nicht. Denn Wisconsin spielt bei den nationalen Wahlen oft das Zünglein an der Waage. Der Wahlsieg hier war für Trump und Biden matchentscheidend. In den letzten zwölf Jahren haben die Republikaner in unserem Bundesstaat eine unerbittliche Kampagne geführt. Sie haben die Grenzziehung der Wahlbezirke zu ihren Gunsten manipuliert, sodass demokratische Kandidaten nur noch mit einem Erdrutschsieg von 12 Prozentpunkten siegen können. Sie haben den Zugang zu Wahlen eingeschränkt. Und sie haben es Reichen ermöglicht, unlimitiert Geld in Wahlkämpfe zu stecken. Das republikanisch dominierte Parlament hat die Macht der Republikaner zementiert – ungeachtet des Volkswillens.