AboEin letzter Gang durch die leeren Gefängnisflure
Am 17. Dezember um 10.02 Uhr verliess der letzte Insasse das Gefängnis Horgen. Zurück blieben Leere, Stille und kalter Zigarettenrauch. Aufseher Daniel Aregger führt durch die gespenstischen Gänge.
Es ist totenstill, wo früher leibhaft gebrüllt wurde. Es ist leer, wo früher Häftlinge durch Flure streiften, arbeiteten und zu wohnen hatten. Zurück bleibt einzig der kalte Zigarettenrauch, der amorph und beissend in den Fluren des Horgner Gefängnisses hängt. Er ist einer der letzten Zeichen, dass es in diesen trostlosen Gängen hinter den dicken Betonmauern vor wenigen Wochen noch ganz anders zu und her ging. Tausende Insassen passierten seit 1937 die Gänge.