Klarer Sieg im KlassikerEin Lebenszeichen und ein Commitment für Trainer Grönborg
Die ZSC Lions gewinnen in Davos erstaunlich problemlos. Beim 5:1-Sieg kann der Gegner sein Spiel nie aufziehen.
Drei Wochen ist es her, dass der ZSC in Davos unterging. 1:4, das tönte nicht so schlimm, aber die Zürcher waren überfordert wie sonst nie. «Wir sahen, gut deutsch gesagt, keinen Sack», erinnerte sich auch Patrick Geering nach dem Spiel an diesem Sonntag. Der Captain konnte auch dies feststellen: «Diesmal war es umgekehrt.»
5:1 gewann der ZSC und sorgte wieder für etwas Ruhe. Dreimal hatten die Zürcher vor der Nationalmannschaftspause verloren, die Diskussionen rund um Rikard Grönborg waren das dominierende Thema. Einerseits, ob die Lions den Coach entlassen würden. Andererseits, ob Grönborg selbst seine Klausel bis zum 31. Dezember ziehen würde. Der Schwede hat bis 2023 einen Vertrag, per dieser einseitigen Klausel kann er sich aber 2022 von den Zürchern lösen, falls er andere Pläne hätte.
«Ich stelle mich zu 100 Prozent hinter den Coach, das hat das Management ebenfalls getan. Mehr kann und will ich dazu nicht mehr sagen.»
Wie sehr beschäftigen diese Diskussionen das Team? Schnee von gestern sei das, vor allem ein Thema der Medien, sagte Geering. Und trotzdem wurde die Pause in Zürich auch genutzt, um miteinander zu reden: Spieler, Trainer, Management, Sportchef. «Alle haben ein Commitment abgegeben», so Geering. «Ich stelle mich zu 100 Prozent hinter den Coach, das hat das Management ebenfalls getan. Mehr kann und will ich dazu nicht mehr sagen.»
Das allein würde aber nicht zu einem Turnaround wie in Davos führen. Der Klassiker HCD - ZSC wurde seinem Renommee zwar nicht gerecht, dazu fielen beidseits zu viele gute Offensivspieler aus. Die Lions konnten aber in Anspruch nehmen, viele kleine Dinge richtig gemacht zu haben. Details, die ein Spiel zwar nicht attraktiv machen, aber nötig waren, um einen so komfortablen Sieg einzufahren. Und der ZSC wusste mit dem zweifachen Torschützen John Quenneville, mit Marcus Krüger, dem Denker und Lenker hinten wie vorne, sowie Justin Azevedo ein überragendes Sturmtrio in seinen Reihen.
Der ZSC entwaffnet den HC Davos
Wichtiger war aber dies: Die Lions machten nicht denselben Hauptfehler wie Ende November. Damals hatten die Bündner ihre Waffe, das Konterspiel, perfekt ausspielen können. Diesmal fand das Davoser Umschaltspiel gar nicht erst statt. Der HCD kam generell zu wenig Chancen, und wenn, dann spielte er umständlich – ZSC-Goalie Ludovic Waeber musste kaum etwas halten, bloss zwölf Schüsse wurden in der Statistik notiert.
Die Lions stellten ihr Spiel ohne Puck um, sie liessen Davos kaum Raum im Aufbau, die Stürmer arbeiteten beim Backchecking besser als auch schon. Und sie betrieben endlich, endlich wieder mal ein gutes Forechecking. Natürlich begleitete auch eine Huhn/Ei-Frage das Spiel: War der ZSC so souverän oder der HCD derart schlecht? Vier der Zürcher Treffer hatten Davoser Puckverluste als Grundlage, darum gab es bei nur einem ZSC-Tor einen 2. Assist. So oder so: Das Spiel gab den Zürchern ein gutes Gefühl wie schon lange nicht mehr.
Bloss Zufall? Oder ein neuer Trend?
Und, man staune: Der ZSC besann sich einer Stärke, der er sich diese Saison partout zu verweigern schien: selbst auf ein schnelles Umschaltspiel setzen. Krügers wunderbarer Pass auf Kyen Sopa vor dem 1:0 überrumpelte nicht nur den HCD, sondern bescherte dem ZSC einen Treffer, wie ihn die sonst auf langen Puckbesitz bedachten Zürcher kaum je schiessen. Der Situation geschuldet oder gar Zufall? Nein, sagte Geering: «Auch das hatten wir analysiert.»
Am Montag kommt Ajoie nach Zürich, am Donnerstag spielt der ZSC seine letzte Partie des Jahres – ebenfalls zu Hause – gegen Langnau. Die beiden Tabellenletzten also – zwei klassische Fallen für den ZSC? Er hat es selber in der Hand, bis Ende Jahr für einen positiven Trend zu sorgen.
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