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Der FC Zürich im Spielrausch
Ein 5:1 für einen bleibenden Moment

Und wieder sticht beim FCZ ein Joker: Aiyegun Tosin braucht nur 13 Minuten für seine beiden Tore.
Foto: Tamedia
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Das Tor hat etwas von grossem Fussball. Ousmane Doumbia schlägt mit viel Feingefühl einen Diagonalpass auf Fabian Rohner, aus dem Mittelfeld heraus auf die rechte Seite. Es ist eine Variante, die sie beim FCZ «ewig lange» (Trainer Breitenreiter) einstudiert haben, um gegen tief stehende Mannschaften zum Erfolg zu kommen. 

Der Ball von Doumbia, der wieder einmal überragend ist, fliegt perfekt in den Lauf von Rohner, und der junge Mann, der so selten von Anfang an spielen darf, nimmt ihn volley ab – und trifft aus recht spitzem Winkel. Besser geht eigentlich nicht. Es ist schon das 2:0 für den FC Zürich gegen Sion, obschon noch keine neun Minuten vorbei sind. Und es passt zu diesem Spiel, das der angehende Meister schliesslich souverän 5:1 gewinnt.

16 Punkte liegen die Zürcher nun vor dem FC Basel, und wenn der FCB am Sonntag daheim gegen Luzern verliert, sind sie schon fünf Runden vor Schluss am Ziel. Gewinnt der FCB, haben sie halt in einer Woche die Chance im Direktduell, alles klarzumachen. Dank des Sieges gegen Sion reicht ihnen dann schon ein Punkt.

Frage an Blerim Dzemaili: Wo möchte er Meister werden, auf dem Rasen oder auf dem Sofa? Er erinnert an 2006, dieses legendäre Spiel vom 13. Mai mit dem entscheidenden Treffer von Julian Filipescu in der 93. Minute. «Wer weiss, dass ich damals dabei war, weiss auch, wo ich Meister werden will», sagt er. 

Dzemaili sagt: «Unsere Mentalität ist unglaublich»

20 war er damals und am Anfang seiner Karriere, 36 ist er heute, ein Leader und Kämpfer, für den kein Weg zu weit ist. Er sagt: «Als ich vor eineinhalb Jahren zurückkam und sagte, ich möchte meinen insgesamt zehnten Titel gewinnen, hat das keiner gedacht.» Zumindest nicht, dass es so schnell geht.

Seit November führt der FCZ die Super League an. Kontinuierlich hat er seinen Vorsprung ausgebaut, und was ihn auszeichnet, ist die Tatsache, dass er nie eingebrochen ist. Immer ist er bereit gewesen, von den Patzern der Verfolger zu profitieren. «Unsere Mentalität ist unglaublich», sagt Dzemaili. 

Der Match gegen Sion ist für ihn ein Sinnbild für die ganze Saison. Der FCZ startet überragend. Nach 80 Sekunden geht er durch Assan Ceesay in Führung, und als er dank Rohners Traumgoal 2:0 führt, sieht es für Sion bitter aus. Er spielt beschwingt – zumindest so lange, bis er die Lust an der Offensive verliert und passiv wird. André Breitenreiter erkennt darin eine «menschliche Reaktion». Sion kommt zum Anschlusstreffer, weil Guerrero nicht aufmerksam verteidigt.

Breitenreiter sagt: «Dafür lohnt es sich, alles zu geben»

In der Pause analysiert Breitenreiter die Situation, er macht das ruhig, wie er selbst sagt. Er erklärt seinen Spielern: «Ihr könnt für bleibende Momente sorgen. Dafür lohnt es sich, alles zu geben.» Sie reagieren, Fidan Aliti trifft nur fünf Minuten in der zweiten Halbzeit zum 3:1. Das ist die Entscheidung gegen ein Sion, das bereits resigniert und einbricht. 

Nach einer Stunde kommt Aiyegun Tosin auf den Platz. Dreizehn Minuten braucht er, um aus dem 3:1 ein 5:1 zu machen. Zuerst profitiert er davon, dass Ceesay den Ball gegen Ndoye erkämpft, dann von einem gediegenen Pass von Dzemaili in die Tiefe.

Ceesay steht noch zweimal allein vor Sions Goalie Fickentscher. Zweimal scheitert er. Es wäre sonst noch schlimmer gekommen für diese Walliser, die schon im Herbst im Letzigrund schwer geschlagen wurden, damals mit 6:2. Die erneut hohe Niederlage schlägt ihnen aufs Gemüt. Kein Spieler mag reden, und Trainer Paolo Tramezzani boykottiert die Pressekonferenz. Stil sieht anders aus.

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