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Überfordert in Genf
Ein 1:3 als Gnadenakt für GC

Da bleibt nur noch die Aufmunterung: Routinier Georg Margreitter (links) mit dem jungen Bendeguz Bolla.
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Jérémy Frick ist sich am Ende des Abends nur in einem nicht ganz schlüssig: Wie hoch hätte Servette jetzt gegen GC gewinnen sollen? «Normalerweise müsste es mindestens 6:1 sein», sagt er bei SRF. Und bei Blue legt er nach: «Wenn es 6:0 ist, ist es das Mindeste.»

Bei der Grössenordnung liegt der Goalie der Genfer so oder so richtig. Ihre Überlegenheit an diesem Samstag ist eklatant: 14:1 Corner, 34:4 Flanken, 15:3 Chancen (oder noch mehr). Einzig das Resultat passt nicht dazu. Das 3:1 wirkt mehr wie ein Gnadenakt. Dass es nur bei drei Gegentoren geblieben ist, das ist noch das Erfreulichste für GC an diesem Ausflug in die Westschweiz.

Gut, wenn es ganz verrückt läuft und das Spiel ganz krumm für Servette, kann GC sogar gewinnen. Nachdem ihm mit dem fast schon spektakulären Eigentor von Yoan Severin die Führung aus dem Nichts heraus geschenkt worden ist, bietet sich Petar Pusic die grosse Chance zum 2:0. Er setzt den Ball übers Tor.

Morandis Pfostenschuss

Und weil die Genfer halt so nachlässig sind im Umgang mit ihren Chancen oder weil auch André Moreira immer wieder einmal einen Schuss abwehrt, kann GC bis tief in die Schlussphase hinein ein Unentschieden halten. Auf einmal kommt Giotto Morandi zum Abschluss. Sein Ball landet am Pfosten. Eine neuerliche Führung hätte der Absurdität die Krone aufgesetzt. 

Sekunden später kommt Servette zu seinem 13. Eckball, die GC-Abwehr ist schlecht sortiert, und Miroslav Stevanovic, diesem wunderbaren Vorbereiter und Techniker, gelingt sein erstes Tor in der Super League seit dem vergangenen Dezember. GC wirft seine Spieler nach vorne, Servette kontert und kommt durch Boubacar Fofana in der 96. Minute zum dritten Treffer.

«Im Grossen und Ganzen haben wir verdient verloren», sagt Georg Margreitter. Für den Abwehrchef von GC gibt es keinen Grund, etwas zu beschönigen, was nicht zu beschönigen ist. Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die Zürcher zu Spielbeginn nicht in die Gänge kommen, sondern gleich überfahren werden. Gegen St. Gallen war das so, als sie nach zwölf Minuten schon mit vier Toren in Rückstand hätten liegen können. In Luzern mussten sie in der ersten halben Stunde unten durch, in Sitten danach fanden sie gar die ganze erste Halbzeit nicht statt.

In diesen Spielen hätten sie noch den «Turnaround» geschafft, sagt Trainer Giorgio Contini. Gegen St. Gallen machten sie aus dem 0:2 ein 3:2, in Luzern und im Wallis retteten sie nach Rückständen wenigstens ein Unentschieden. In Genf bleibt nur die erste Niederlage der Saison, weil halt viel zu viel nicht zusammenpasst. Oder weil, wie es Contini umschreibt, von allem zu wenig ist.

Der Kuchen wird schnell klein

Zu wenig ist: vom Spiel mit und ohne Ball, von der Aggressivität im Zweikampf, vom Mut, vom schnellen Herausrücken aus der Abwehr. So zählt das Contini auf. Er könnte auch noch von der fehlenden Präsenz des Mittelfeldes reden, wo Herc, Kawabe oder Bolla einen ganz schwachen Match abliefern. «Wenn man von allem etwas abschneiden kann», bilanziert Contini, «dann ist der Kuchen nicht mehr so gross.»

Dem Trainer zeigen sich auch die Grenzen der personellen Möglichkeiten, wenn ihm fürs Mittelfeld Captain Amir Abrashi und der wieder einmal verletzte Tsiy Ndenge nicht zur Verfügung stehen. In der Abwehr muss er in der nächsten Runde gegen den FC Winterthur Noah Loosli ersetzen, der nach seinem Platzverweis gesperrt ist. Wobei Loosli zu fehleranfällig ist, um ihn wirklich als Verlust zu sehen.

Die Art und Weise, wie sie nun in Genf verloren haben, braucht die Grasshoppers nun nicht in ihren Grundfesten zu erschüttern. Ihr Start in die Saison bleibt nach wie vor deutlich besser als erwartet. Die erste Niederlage sollte sie allerdings zur Einsicht geführt haben, dass ein Spiel nicht erst in der 13., 31. oder 46. Minute beginnt. Sondern mit dem Anpfiff. Das kann beim Punktesammeln durchaus helfen.

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