Drei Matchpucks für den SCB
Der SC Bern hat eine Hand am Meisterkübel. Nach dem 3:1 beim EV Zug führen die Hauptstädter auch in der Finalserie 3:1.
Eine der grossen Berner Stärken in dieser Serie ist die Effizienz. Sobald sich ihnen eine Chance bietet, schlagen sie zu. Diesmal kam sie nach knapp 25 Minuten und in nummerischer Überzahl. Gaëtan Haas nützte sie eiskalt, der ex-Bieler ist seit seiner Rückkehr am Samstag ein klarer Mehrwert. Drei Minuten vor Drittelsende war es dann wieder der vermutlich beste Schweizer Center, der auf 2:0 erhöhte, diesmal nach einem vorentscheidenden Fehler von Zugs Jungtalent Thomas Thiry.
Die Zuger Volksseele kochte derweil, vor allem weil dem vermeintlichen Ausgleichstreffer von Garrett Roe die Anerkennung versagt geblieben war, weil Dennis Everberg gemäss den Unparteiischen Leonardo Genoni im Torraum entscheidend behindert haben soll. Noch lange nach Drittelsende wurde kontrovers diskutiert, und ein Fan musste sogar abtransportiert werden, weil er allzu exzessiv seinem Unmut kund tat.
Der aberkannte EVZ-Treffer von Roe. (Video: SRF)
Die Herren Lemelin und Hebeisden gerieten nicht in den Ruf, Heimschiedsrichter zu sein, das gewiss nicht. Die Zuger mussten sich aber vor allem den Vorwurf gefallen lassen, ihre klare spielerische Überlegenheit nicht in Tore umzumünzen. 25:13 stand es nach Schüssen nach zwei Abschnitten und dieses Verhältnis spiegelte die Geschehnisse ziemlich adäquat.
Als dann in der 45. Minute Lino Martschini im Powerplay mit einer Direktabnahme verkürzte, kam noch einmal Hoffnung unter den 7200 Zuschauern auf. Obwohl die Berner mit Kontern gefährlich blieben, hatten die Zuger noch einmal Chancen zum Ausgleich, speziell in einem weiteren Überzahlspiel und durch einen Ablenker von Roe. Der SCB, dessen Kernteam in den letzten vier Jahren nur eine Playoff-Serie verloren hat – den Halbfinal 2018 gegen die ZSC Lions – spielte seine Routine aber aus und geriet nicht mehr in grösste Gefahr. Wie am Dienstag erzielte Mark Arcobello mit einem «Empty Netter» den Schlusspunkt. Der SCB untermauerte damit die Auswärtsstärke, von acht Playoff-Spielen auf fremdem Eis haben sie nur eines verloren.
Dem Zuger Start fehlte nur die Krönung
Die Partie begann intensiv und mit hohem Tempo, es dauerte 3 Minuten und 38 Sekunden bis zum ersten Unterbruch. Die Zuger versuchten wieder jenes Tempoeishockey zu zeigen, das sie die gesamte Saison über ausgezeichnet und unter anderem auch zu vier aufeinander folgenden Siegen gegen Bern geführt hatte, und dem Gegner vorab auch mit aufsässigem Forechecking die Zeit zum Aufbau zu nehmen. 11:3 lautete das Schussverhältnis nach 20 Minuten, auf der Resultattafel hiess es aber noch immer 0:0. Dario Simion traf im einzigen Powerplay nur den Pfosten, Dennis Everberg, der Schwede, der am Montag Vater geworden war, verpasste zudem zweimal aus kürzester Distanz jenen Führungstreffer, der so wichtig und aufgrund der Spielanteile verdient gewesen wäre.
Es war klar, dass der EV Zug auf die beiden jüngsten Niederlagen und vor allem auf den blutleeren Auftritt beim 1:4 am Dienstag in Bern reagieren musste. Das strebte Trainer Dan Tangnes auch mit zwei personellen Mutationen an: Brian Flynn kehrte wieder anstelle von David McIntyre als Center der zweiten Sturmreihe ins Team zurück, dazu musste Verteidiger Johann Morant wohl wegen mangelnder Tempofestigkeit weichen und wurde durch Jungtalent Livio Stadler ersetzt. Berns Kari Jalonen hatte hingegen keinen Grund, an seiner Aufstellung auch nur das Geringste zu ändern.
Und jetzt die Kür zu Hause?
Damit kann eine Woche nach den Young Boys am Samstag auch der SCB Meister werden. Zuhause, vor der Kulisse von 17'031 Zuschauern. Dass man im Playoff noch immer eine negative Heimbilanz hat, mit vier Siegen und fünf Niederlagen, dürfte angesichts der Ausgangslage und der sich am Horizont abzeichnenden Freinacht niemanden stören.
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