Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Doppelleu krallt sich Westschweizer Brauerei

Mit Doppelleu und Boxer Bière bündeln erstmals zwei unabhängige Brauereien aus beiden Landesteilen ihre Stärken.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Weizen, Indian Pale Ale, Porter oder Stout: Spezialitätenbiere boomen, auch in der Schweiz. Keine trendige Bar, die es sich leisten könnte, nurmehr ein flaches Lager anzubieten. Mit ihren obergärigen Bieren ist die Doppelleu-Brauwerkstatt 2012 in eine Nische vorgestossen unhat damit zünftig eingeschlagen. Mit Chopf ab und einem bestechenden Marketingkonzept im Rekordtempo landesweit bekannt geworden, landet die Brauerei mit Sitz in der Grüze nun den nächsten Coup: Sie fusioniert mit der Bière du Boxer S.A. aus Yverdon VD, in der Deutschschweiz vor allem durch ihr Boxer Old bekannt.

«Es ist ein logischer Schritt», sagt Doppelleu-Geschäftsführer Philip Bucher dazu. Boxer braut untergärige Biere, wie Lager oder Spezli, Doppelleu obergärige Biere. Über die gemeinsame neue Vertriebsgesellschaft könne man daher ab 2018 schweizweit eine besonders breite Palette an Spezialitätenbieren anbieten. In den Deutschweizer Bars und Restaurants wird damit Boxer gepusht,in der Romandie und im Tessin Chopfab/Doppelleu.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Nach einem ersten Gespräch vor ein paar Monaten sei für beide Seiten schnell klar gewesen, dass man sich ideal ergänze und gemeinsam wachsen werde, sagt Bucher. Den Lead übernimmt Doppelleu. Die künftige Muttergesellschaft (Name noch unbekannt) hat ihren Sitz in Winterthur. Vertrieb und Verkauf laufen künftig von der Grüze aus. Bucher betont: «Beide Marken bleiben eigenständig und erhal-ten.» Der Deal erfolgt über einen Aktientausch. Hier heiraten schliesslich zwei regionale Brauereien auf Augenhöhe, die mit rund 55 000 Hektoliter pro Jahr etwa gleich viel ausstossen.

Boxer startete 1960 in Lau­sanne als Brasserie du Boxer AG. Der Thurgauer Gründer Albert Heusser nannte die Brauerei nach seinem Hund Aramis, einem Boxer. Nach mehreren Besitzerwechseln ging sie 1997 Konkurs, startete neu unter dem aktuellen Namen und gilt heute als die grösste unabhängige Brauerei der Westschweiz. 2012 zog sie nach Yverdon um. «Wir werden in den Standort investieren, sowohl in die Produktionsanlagen als auch ins Sortiment», sagt ­Bucher. Es würden neue Sorten kreiert, folglich müsse man auch bei der Abfüllanlage und Kartonverpackung nachbessern und bei den Tanks aufstocken.

Laufend ausgebaut

In Winterthur hat Doppelleu erst im letzten Jahr ausgebaut und mit 24 neuen Tanks auf dem Pan-Gas-Areal die Produktionska­pazität verdreifacht. Die Anzahl Vollzeitstellen ist seit 2016 von26 auf 35 gestiegen. Mit über 100 000 Hektoliter Ausstoss pro Jahr bleibt die neue Boxer/Doppelleu-Gesellschaft aber nach wie vor ein Nischenplayer auf dem nationalen Biermarkt mit einem Anteil von gut drei Prozent. Die Konzerne Carlsberg und Heineken halten zusammen nach wie vor rund 60 Prozent.Bei den Spezialitätenbieren, einem wachsenden Markt, hat künftig aber Doppelleu/Boxer die Nase vorn. Im Frühling 2018 kommen die ersten Biere ausdem neuen Yverdoner Bierlabor auf den Markt.