Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Schweizerin in Dubai
Dinieren in den Dünen

Bereit fürs Nachtessen: Das Wüstencamp Nara Escape setzt auf Haute Cuisine.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

«Was für mich die Wüste ausmacht?» Stéphanie Danial schaut ins Land, die Schweizerin wirkt jetzt wie eine Bergführerin, die nachdenklich über die Gipfel blickt. Nur, dass da keine Gipfel sind, sondern höchstens Dünen und Sand, viel Sand. «In der Wüste kommst du zu dir, da lässt du vieles hinter dir.»

Was spirituell klingt, war für Danial zunächst ganz essenziell. Loslassen und vieles hinter sich lassen – nach 18 Jahren im Private Banking, nach einer harten, fordernden Zeit im Beruf, der sie von ihrer Heimat Genf um die Welt führte, ist sie ausgerechnet dort sesshaft geworden, wo die Welt wohnt. In Dubai ist sie eine von etwa 2,5 Millionen Expats, fast 2500 Schweizerinnen und Schweizer leben in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

2010 kam sie mit ihrem Mann nach Dubai, auch er war im Kapitalgeschäft tätig, auch ihm war es nach etwas Neuem. Er gründete die internationale Schweizer Schule, sie unterstützte ihn dabei. Die beiden waren bald ziemlich bekannt in der grossen Expat-Gemeinde, und durch die vielen Kontakte erkannte Danial ein Bedürfnis. «Alle, die nach Dubai kommen, wollen in die Wüste, wollen dort in einem Camp essen und vielleicht dort übernachten.» Doch die Angebote waren (und sind) einseitig: überall dasselbe Buffet, dieselbe Falkenshow, derselbe Bauchtanz. «Ich wollte etwas Neues bieten.»

Zigi liegen lassen? 125 Franken!

Und es sollte Neues an einem neuen Ort sein. Das Nationalreservat Dubai Desert Conservation Reserve gibt es seit 2004. Der Park wird, feinsinnige Fussnote, von der Airline Emirates betrieben, das Land indes gehört, wie so vieles in den Emiraten, Mohammed bin Rashid al-Maktoum. Und der Scheich ist streng. Nur ausgewählte Lizenzhalter dürfen dort ihre Camps betreiben, für Verfehlungen ihrer Gäste haften sie mit hohen Bussen: 500 Dirham (125 Franken) für einen Zigarettenstummel, ebenso viel für das Verlassen des markierten Wegs. Während 20 Jahren waren es die gleichen sechs Glücklichen, die in der Wüste Gäste bedienen durften. Bis Danial mit ihrem Konzept kam.

100 Bewerbungen gab es für die freie Konzession, die Idee von Danial, in der Wüste Luxus und Nachhaltigkeit zu verbinden, hat die Behörden offenbar überzeugt – «Nara» konnte loslegen. Mit 24 Jahren hatte Danial ihr erstes Kind bekommen, heute ist sie 46 und hat vier Söhne. Fast alle machen sie schon mit im Familienbetrieb, Nara ist ein Akronym aus allen ihren Vornamen.

Nach 18 Jahren im Private Banking hatte sie genug: Stéphanie Danial in ihrem Wüstenresort.

Gespeist wird im Camp ausschliesslich Haute Cuisine, mindestens vier Gänge, getrunken werden edle Tropfen. Reste essen die Kamele, das Wasser in den Toiletten läuft im Kreislauf, Teile des Stroms kommen aus Solarzellen – in Dubai braucht es nicht viel, um als nachhaltig wahrgenommen zu werden.

Ein Bild wie aus 1001 Nacht: Das Camp im Abendlicht.

Nara ist eine Erfolgsgeschichte. Stéphanie Danial und ihre Familie machen sich die Vergangenheit in der Bankerwelt und die Gegenwart im Expat-Leben zunutze. Ihren Service buchen nicht nur Touristen aus der Heimat, sondern auch Businesskunden, die in Dubai Station machen. Angefangen hat Danial mit einem Zelt und einem Tisch, im heissen Sommer flog sie nach Hause in den kühlen Jura. Heute hat sie Hunderte von Kunden und das Camp schliesst nur noch im August, dem heissesten Monat.

Was für Stéphanie Danial die Berge ausmachen? «Dasselbe wie die Wüste», sagt sie, «da kommst du zu dir.»

Die Reise wurde unterstützt von Dubai Tourism. Weitere Infos: www.nara.ae