Vor dem Duell gegen die SchweizDiesmal diskutiert Serbien über eine Bettgeschichte
Wieder Unruhe um das serbische Nationalteam – aber nicht aus politischen Gründen. Stürmer Dusan Vlahovic sagt: «Wir spielen gerne, wenn es am schwersten ist.»

Der serbische Stürmer Dusan Vlahovic sitzt vor dem Spiel gegen die Schweiz vor den Medien und sagt: «Es tut mir leid, dass ich diese Pressekonferenz so starten muss. Aber ich muss reagieren, es geht um meinen Namen.»
Es ist also schon wieder etwas passiert.
Vor vier Jahren, als die Schweiz an der WM in Russland gegen Serbien spielte, hatte die Politik dominiert. Die Doppeladler-Affäre ist seither Teil der Schweizer Fussballgeschichte. An der WM in Katar treffen die beiden Nationen wieder aufeinander. Die Politik scheint weit weg zu sein. Denn diesmal schaut Serbien auf eine Bettgeschichte.
Stürmer Dusan Vlahovic von Juventus Turin, der Mann an der Pressekonferenz, soll ein Verhältnis mit der Frau des Ersatzgoalies Predrag Rajkovic gehabt haben. Diese Geschichte raste durch die sozialen Medien. Vlahovic sagt: «Das ist ernsthafter Unsinn. Ich denke, das wird von Leuten gestreut, die offensichtlich gelangweilt und wütend sind und offensichtlich gegen die Interessen der Nationalmannschaft arbeiten. Das ist das grösste Problem.»
Zeitung schreibt von «ekelhaften Gerüchten» und «nebulösen Behauptungen»
Eine «stürmische Pressekonferenz» soll es gewesen sein, schreibt der «Blic». Gemäss der serbischen Zeitung sind die Anschuldigungen «ekelhafte Gerüchte» und «nebulöse Behauptungen». Und weiter: «Wir brauchen diese Art von Atmosphäre nicht, wie die meiste Zeit über Unsinn geredet und Energie für zweitrangige Dinge verschwendet wird.»
Ana Rajkovic, die Frau, um die es geht und die wie viele andere Partnerinnen im Mannschaftshotel wohnt, schreibt auf Instagram: «Neider erfinden immer eine Geschichte, dumme Menschen verbreiten sie, und Idioten glauben es.»
Ein paar Tage zuvor war in der Kabine der Serben eine Flagge aufgetaucht, die Kosovo implizit die Unabhängigkeit abspricht. Die Fifa hat ein Verfahren gegen den serbischen Verband eröffnet. Die Bettgeschichte, die es vielleicht nie gegeben hat, erregte die Gemüter deutlich mehr. Doch vielleicht braucht das serbische Team diese Nebenschauplätze. Der beschuldigte Stürmer Vlahovic sagt: «Wir Serben spielen gerne, wenn es am schwersten ist.»
Inzwischen haben sich die Serben auf Schweigen geeinigt. An der Pressekonferenz am Donnerstag ist die Unruhe kein Thema mehr. Auch eine Frage nach dem Krieg in der Ukraine wird abgeblockt. Es soll wirklich nur noch um Fussball gehen. Um das Spiel gegen die Schweiz.
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