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Showdown gegen Serbien
Und über allem kreist wieder der Doppeladler

Zwei Torschützen für zwei Doppeladler: Granit Xhaka (l.) und Xherdan Shaqiri setzten nach ihren Treffern gegen Serbien an der WM 2018 zum provokativen Jubel an.

Jedem Land seine Debatte. Die Brasilianer haben die Neymar-Verletzung. Und die Schweizer den Doppeladler.

Am Freitag treffen sie auf Serbien. Wie an der WM 2018. Es geht um den Einzug in den Achtelfinal. Und um die Frage, ob die Stimmung wieder so aufgeheizt sein wird, dass sie sich im Doppeladler-Jubel entlädt.

Der Schweizer Verband tut alles dafür, Ruhe zu bewahren. Er hat deshalb am Montag nach dem Brasilien-Match Pierluigi Tami an die Front geschickt für den täglichen Treff mit den Schweizer Medien.

Über dem Schweizer Trainingsplatz auf dem Gelände der wissenschaftlichen und technischen Universität Doha brennt die Mittagssonne. Draussen auf dem Rasen machen die zuletzt angeschlagenen Offensivspieler Shaqiri und Okafor lange Tempoläufe. Im Medienzelt sind unter Tamis T-Shirt bald Schweisstupfer zu sehen. Es ist auch hier drückend.

Wo sind die Nebengeräusche? 

Es geht in diesen 15, 20 Minuten mit dem Nationalteam-Direktor schon auch um den Schweizer Auftritt gegen Brasilien, um Yakins personelle Entscheidungen. Vor allem aber geht es darum: Wieso gibt es dieses Mal keine politischen Nebengeräusche?

Glauben Sie, dass es wieder zu serbischen Provokationen gegen die albanischstämmigen Schweizer Spieler kommt? Können Sie den Druck von den Spielern fernhalten? Sind Sie überzeugt, dass es nach einem Schweizer Tor keinen Doppeladler-Jubel gibt? Hat der Verband den Spielern den Doppeladler-Jubel verboten?

Tami arbeitet alle Fragen mit der ihm eigenen Ruhe ab. Als ob er gerade im sonnigen Garten seines Rusticos im Verzascatal sässe und an einem Glas Merlot bianco nippte.

«Unsere Spieler wissen, dass sie ihren Kopf und ihre Energie für den Fussball einsetzen sollen.»

Pierluigi Tami, Nationalteam-Direktor

Im Mai hat eine Delegation des Schweizerischen Fussballverbandes die Kollegen der serbischen Verbandsspitze getroffen. Tami sagt, beide Seiten wollten ein Fussballspiel und nichts anderes. Er weiss allerdings auch, dass die Vernunft der Verbandsspitzen nichts bedeuten muss, deshalb sagt er auch: «Was die Serben machen, was die Journalisten machen, darauf haben wir keinen Einfluss.»

Im Vorfeld dieser WM sassen die Schweizer Verantwortlichen mit der eigenen Mannschaft zusammen, um den Fokus zu richten. Natürlich war da auch der Match gegen Serbien ein Thema. «Unsere Spieler wissen, dass sie ihren Kopf und ihre Energie für den Fussball einsetzen sollen», sagt Tami. «Die Politik soll bei diesem Spiel draussen bleiben.» Und auch jetzt sei die Botschaft: «Unser Job ist es, hier eine Weltmeisterschaft zu spielen. Mit einem Sieg sind wir sicher für den Achtelfinal qualifiziert, auch ein Unentschieden könnte reichen. Nur das interessiert uns.»

Musste zahlreiche Fragen zum gleichen Thema beantworten: Pierluigi Tami. 

Die Frage ist bloss, was passiert, wenn die Schweizer ein Tor erzielen. Werden sie dann cool bleiben? Oder doch wieder zum Doppeladler ansetzen? Im September hat Tami gegenüber CH Media gesagt, es solle «weder Worte noch Gesten noch allgemein ein Verhalten geben, das andere Sensibilitäten provoziert». Die Spieler sollen beim Jubeln ihre Freude zeigen: «Aber wir müssen dabei niemanden provozieren.»

Tamis Stelle als Nationalteam-Direktor wurde nach Russland 2018 geschaffen, sie war eine direkte Folge der Doppeladler-Affäre. In Doha will er auf den Jubel nicht mehr eingehen. Das heisst nicht, dass er die vielen Fragen dazu nicht beantwortet. Seine Sätze klingen einfach immer gleich. Ob es nun darum geht, ob der Verband seinen Spielern verboten habe, mit dem Doppeladler zu jubeln. Oder ob Tami die Gefahr sehe, dass sich der Doppeladler-Jubel wiederhole. Er antwortet stets ungefähr so: «Mich interessiert der Jubel überhaupt nicht, er muss mich auch nicht interessieren, wir wollen über Fussball reden.»

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