Abo«Wham!» bei NetflixDie ganze Wahrheit erfährt man auch hier nicht
Eine neue Doku erzählt die Geschichte der 80er-Popsensation «Wham!». Doch der Film ist mehr Imagepolitur als eine echte Erkundung der Abgründe des Duos.
Ob die Achtziger in der westlichen Popkultur eher die Jahre der Cold-War-Angst oder des irrwitzigen MTV-Neonbildersturms waren (oder überraschenderweise beides), darüber streiten die Leute. Keinerlei Zweifel dürfte es allerdings daran geben, dass die inoffiziellen Zähne des Jahrzehnts den Musikern George Michael und Andrew Ridgeley gehörten. Das extrem erfolgreiche Popduo Wham!, das die zwei damals bildeten, trug das Ausrufezeichen schon im Namen, und die milchweissen, mit hohem Kinn in die Blitzlichter gereckten Gebisse der zwei Mitglieder symbolisierten eine ganze Menge.
Zum Beispiel den trotzigen Hedonismus im Schatten der Bombe. Die Früchte der halbwegs abgeschlossenen sexuellen Revolution (auch wenn hier vieles schwierig blieb und manches erst richtig schwierig wurde, unter anderem durch Aids), zudem die Freude am neuen Yuppie-Geld.