3:1 im Zürcher DerbyDieser FCZ ist einfach nicht zu stoppen
Die Grasshoppers gehen in Führung, doch der Leader dreht in der zweiten Halbzeit das Spiel und gewinnt zum achten Mal in Folge.
Am Ende darf auch noch Wilfried Gnonto seinen Beitrag zu diesem Zürcher Derby liefern. Erst fünf Minuten steht er auf dem Platz, als er, der kleingewachsene Mann, mit dem Kopf zum 3:1 für den FC Zürich trifft. Günstigerweise tut er das vor der Südkurve und hat es darum nicht weit, um mit den Fans zu jubeln.
Es ist der Schlusspunkt in der 83. Minute hinter ein Spiel, in dem der FCZ zeigt, wieso er Leader ist, und in dem es den Grasshoppers eben nur eine Halbzeit gelingt, ihm Paroli zu bieten. Die Unterschiede könnten nicht grösser sein: Der FCZ hat zuletzt zwölf Spiele nicht mehr verloren und nun bereits acht in Folge gewonnen. Der Aufsteiger dagegen hat in den letzten acht Runden nur noch einmal gewonnen.
Der FCZ wird die Meisterfrage nicht mehr los, da kann er machen, was er will. Und sich noch lange auch aus Selbstschutz dem Thema verweigern. Vielleicht trifft wirklich ein, was GC-Trainer Giorgio Contini am Vortag als Szenario in den Raum gestellt hat: Dass der FCZ in einem Flow ist und inzwischen mit einem Gefühl auf den Platz geht, gar nicht mehr verlieren zu können. «Sie müssen schauen», hat er gesagt, «der FCZ zieht das durch.»
Die Wende kommt mit Breitenreiter und Ceesay
Damit hat auch das dritte Derby der Saison seine spezielle Geschichte. Beim ersten gewann der FCZ nach einem Tor von Ceesay in der 95. Minute 2:1, im zweiten machte GC aus einem 0:2 bis zur 27. Minute ein 3:2, bevor der FCZ noch ausgleichen konnte.
Jetzt ist André Breitenreiter entscheidend am Ausgang beteiligt, als er in der Pause reagiert und jenen Assan Ceesay einwechselt, der erst diese Woche vom Afrika-Cup zurückgekehrt ist. Keine zwei Minuten braucht der Stürmer aus Gambia, um seinen Wert zu unterstreichen. Er profitiert von einer Unaufmerksamkeit von GC-Verteidiger Ribeiro und lenkt mit dem Kopf die Flanke von Doumbia ins Tor.
Es ist das 1:1 und der Beginn der Dominanz des FCZ. Er kontrolliert den Gegner und lässt ihn kaum mehr aus seiner Platzhälfte. Dabei ist er nicht speziell gefährlich, aber er zeigt eben die Geduld, auf den entscheidenden Moment warten zu können.
Die 67. Minute ist angebrochen, als dieser Moment kommt. Die Grasshoppers stürzen sich dabei gleich selbst ins Unglück. Goalie Moreira kann es nicht lassen und will trotz der Unterlegenheit einen Angriff aus dem Fünfmeterraum einleiten. Etwas Entscheidendes übersieht er bei seinem Zuspiel auf Kawabe: Dass der Kollege mit Doumbia einen der zweikampfstärksten Spieler der Liga im Nacken hat. Kawabe sieht keine andere Lösung, als den Ball zu Moreira zurückzuspielen, sein Entscheid ist fatal.
Aiyegun Tosin spritzt dazwischen und schiebt den Ball an Moreira vorbei ins Tor. Wieso der Goalie stehen geblieben ist und so Tosin die Arbeit zusätzlich erleichtert hat, ist sein zweiter Beitrag und Fehler auf dem Weg zum zweiten Treffer für den FCZ.
Der Unterschied zwischen einem Leader und Aufsteiger
Das 2:1 entscheidet das Derby vorzeitig. Das liegt am FCZ, der alles weiter sicher kontrolliert, und an GC, das zu keiner wirklichen Reaktion fähig ist. Der Unterschied ist spürbar zwischen einer Mannschaft, die im Hoch ist und irgendwie nicht mehr verlieren kann, und einer Mannschaft, die wegen der vielen Transfers auf der schwierigen Suche nach Stabilität ist.
Was den Grasshoppers bleibt, ist der Auftritt der ersten Halbzeit. Da sind sie präsent und leisten trotz ungewohnter Aufstellung ihren Beitrag zu einem recht wilden Spiel, in dem keiner zurückstecken will. Dabei fehlen Contini viele Spieler wegen Sperren, Krankheit oder Verletzungen. Schmid prüft Brecher im FCZ-Tor gleich zweimal, Marchesano und Tosin verfehlen auf der anderen Seite das Goal nur knapp.
Ein Ballverlust von Krasniqi führt zum 1:0 für GC kurz vor der Pause. Die Flanke von Bolla wird von Aliti so abgefälscht, dass Schmid den Ball bloss noch über die Torlinie zu drücken braucht. Aber dann kommt Ceesay. Und Breitenreiter sagt: «Uns bringt nichts so schnell aus der Ruhe. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere PS deutlich besser auf den Boden gebracht.»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.