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Restaurants in der Stadt
Die wohl beliebteste Zürcher Corona-Regel bleibt

Mehr Platz und mehr Gäste: Die Corona-Sonderregel für die Boulevardgastronomie bleibt bis Ende Jahr.
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Berner Wirtinnen und Winterthurer Gastronomen blicken wohl neidisch nach Zürich. Denn die Stadt Zürich gewährt ihren Kolleginnen und Kollegen, was ihnen verwehrt bleibt: die Verlängerung der Ausnahmeregelung für Boulevardcafés.

Wirte und Konsumentinnen dürfen weiterhin draussen auf öffentlichem Grund mehr Gäste auf mehr Platz bewirtschaften. Und das ganz ohne Bewilligung oder Mehrkosten. Der Stadtrat hat am Mittwoch beschlossen, die eigentlich bis Ende März befristete Regel zu verlängern, wie es in einer Mitteilung heisst.

6 Millionen Franken weniger Einnahmen

Die Platzzahl in den Aussenbereichen darf bis Ende Jahr um maximal 30 Prozent erhöht bleiben, die Gebühren für die Benutzung des öffentlichen Raums entfallen gar bis Ende Jahr. Die wirtschaftliche Situation für das Gewerbe in der Stadt Zürich bleibe wegen der Folgen der Corona-Pandemie angespannt, weshalb der Stadtrat weiterhin auf die Gebühren verzichten wolle, begründet die Regierung den Entscheid. Die Stadt rechnet damit, dass sie im Zeitraum vom 1. April bis zum 31. Dezember 2022 knapp sechs Millionen Franken weniger Gebühren einnimmt. 

Für die Gastrobranche sind das gute Nachrichten. Sie hat die Massnahme in der Vergangenheit wiederholt gelobt. Sie wünscht sich, dass die Corona-Regeln zur Normalität würden. Im vergangenen August hat Gastro Zürich-City gemeinsam mit weiteren Branchenverbänden eine entsprechende Petition beim Stadtrat eingereicht.

Diese Forderung wird von vielen Politikerinnen und Politikern unterstützt. Die neuen Boulevardflächen hätten die Stadt belebt, so der Tenor von links bis rechts. Einzig die Grünen haben sich im Gemeinderat wiederholt skeptisch gegenüber einer Ausweitung der Gastroflächen gezeigt, sie fürchten eine Kommerzialisierung des öffentlichen Raums.

Die Stadt kündigt zudem an, ihren «Leitfaden Boulevardgastronomie» komplett zu überarbeiten. Das neu ausgearbeitete Regelwerk wird in den nächsten Monaten erstellt und voraussichtlich noch in diesem Jahr vorgelegt.

Bern überrumpelt

Ganz anders präsentiert sich die Lage in Winterthur und in Bern. Der Kanton Bern hat die Stadt vor wenigen Tagen überrumpelt und bekannt gegeben, dass ähnliche Pandemie-Sonderregeln wie in Zürich per sofort aufzuheben seien. «Ich bin hässig und konsterniert», sagte der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (Die Mitte), der vom Entscheid überrascht worden ist, daraufhin der «Berner Zeitung».

Die Stadt Winterthur hat ebenfalls beschlossen, der temporären Ausdehnung der Strassencafés ein Ende zu setzen, wie aus einem Brief hervorgeht, der an verschiedene Gastronomen verschickt wurde. Die Massnahmen wurden nicht verlängert und wurden am 1. März ausser Kraft gesetzt.

Keine Heizpilze und Zelte mehr

Aber auch die Zürcher Restaurants können nicht ganz so weitermachen wie bisher. Zelte und Häuschen, die vor der Witterung schützen und bewilligungsfrei aufgebaut wurden, müssen per 1. April abgebaut und die mit erneuerbaren Energien betriebenen Heizpilze wieder verstaut werden.