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Chronik der Pandemie
Die seismische Stille

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Entlastung der französischen Kliniken: Die Transporte von Covid-19-Kranken nehmen um das Vielfache zu und finden auch per Bahn oder Luftfracht statt. 
Wie ein Science-Fiction-Film: Die Desinfektion der Kathedrale vor Zipaquirá, einer unterirdischen, in der Salzmine errichteten Kirche, 45 Kilometer nördlich von Bogotá in Kolumbien.
Seltsames Ding: In Genting Sempah (Malaysia) spielen Makaken mit einer weggeworfenen Maske.
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Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich das Tagesgeschehen in allen Ländern und Winkeln des Planeten so lange und ausschliesslich um ein einziges Thema gedreht. Von China bis ins italienische Städtchen Codogno, von Delhi bis nach Manaus im Herzen des Amazonasgebiets hat das Coronavirus Sars-CoV-2 Unsicherheit und Angst verbreitet sowie das Gefühl, auf einmal vor dem Nichts zu stehen. Begonnen hat alles in Wuhan, wo die Polizei Ende 2019 mit einem Flatterband den Eingang zu einem Grossmarkt versperrte. Dort vermutete man, dass inmitten der von Tieren wimmelnden Marktstände die Pandemie namens Covid-19 begonnen hatte.

Was wir seither durchlebt haben und sich in unser kollektives Gedächtnis einbrennen wird, halten die äusserst berührenden Fotos des Bildbands «Pandemie» fest. Die eindrücklichen Aufnahmen zeigen die immer wiederkehrenden Momente der Unsicherheit, der Angst und der Erschöpfung, der Trauer und der Einsamkeit, aber auch der Solidarität, der gegenseitigen Unterstützung und der Hoffnung. Das Buch macht den plötzlichen Schock immer wieder auf eine andere Art und Weise sichtbar. Es lässt uns die durchgemachte Zeit nochmals Revue passieren, gleichzeitig über das Jetzt sowie die Zukunft noch intensiver nachdenken.

Die Bilder von menschenleeren Städten, Schwersterkrankten an den Beatmungsgeräten, aus dem nackten Boden ins Erdreich geschaufelten Gräbern, erschöpften Pflegekräften sowie Medizinern und Medizinerinnen im Spital erzählen aussergewöhnliche Geschichten von Kampf, Widerstandskraft, Menschlichkeit, Kreativität und vor allem gegenseitiger Hilfe. Das umfassende Zeitdokument stellt von 2020 bis Mitte 2021 aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln einen Ausschnitt der aktuellen Corona-Pandemie dar.

Der Segen urbi et orbi: In einer historisch beispiellosen Geste hat Papst Franziskus allein auf dem verlassenen Petersplatz für ein Ende der Corona-Pandemie gebetet.

In den ersten Monaten des Corona-Lockdown 2020 war die Erde so still wie nie zuvor in der Geschichte. Das seismische Störrauschen durch menschengemachte Erschütterungen sank bis auf 50 Prozent der normalen Stärke, wie Wissenschaftler damals anhand von selbst in entlegenen oder tief unter der Erde liegenden Messstationen herausfanden. Manche Menschen sagen, dass sie in dieser Zeit eine Phase stiller Verzauberung erlebt haben. Sie fühlten sich nicht mehr gedrängt, überall dabei zu sein. Für andere wurde diese äusserst intensive Periode zu einem Albtraum.

Ein Ende der Pandemie ist momentan immer noch nicht in Sicht. Weiterhin folgt eine Welle der nächsten. Von Masken erstickte und durch Plexiglas gedämpfte Gespräche sowie der Geruch nach Plastik und Desinfektionsmittel werden uns vorerst noch weiter begleiten. Wann und ob es ein Zurück zum «normalen Leben» geben wird, kann im Buch nicht beantwortet werden. Doch es öffnet uns die Augen für Menschen, die besonders empfindlich sind, und für die ganz grossen Probleme der Welt.

Pandemie, Chronik eines Weltgeschehens, Marielle Eudes (Hg.), Knesebeck-Verlag, S. 432, 500 Bilder, ca. 73 Fr.

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