Über diese Brücken muss man gehenDie schönsten Brückenwege der Schweiz
Die meisten Bäche und Flüsse haben sich nach dem Hochwasser wieder beruhigt. Beste Gelegenheit, um die verschiedenen Brückenwege wie etwa jenen in St. Gallen oder im Wallis unter die Füsse zu nehmen.
Die Schweiz ist nicht nur ein Land der Tunnels, sondern auch der Brücken. Schon seit Jahrhunderten werden Übergänge konstruiert, um Berge, Landschaften, Gewässer und Menschen miteinander zu verbinden. Und immer noch kommen neue dazu – darunter viele Perlen der Baukunst.
Über 6000 Brücken besitzen allein die SBB, dazu kommen rund 2250 Brücken im Besitz von Privat- und Bergbahnen. Noch viel mehr kleine Brücken und Stege werden es sein, die uns auf Wanderwegen begegnen. Hier ein paar Vorschläge für besondere Brückenwege.
Brückenweg St. Gallen, SG
Alle der 18 Viadukte, Brücken und Stege muss man nicht überqueren, wenn man sich auf den Brückenweg St. Gallen begibt. Manche liegen einfach am Wanderweg, oder man kann sie von unten bestaunen. Die etwas mehr als 2-stündige Wanderung startet beim Haggen-Schlössli in St. Gallen und führt hinunter durch das Tobel nach Zweibruggen, wo der Watterbach in die Sitter fliesst und die Haggenbrücke steht.
Weiter geht es in Richtung Kubelbrücken, wo sich die Urnäsch und die Sitter vereinigen. Da steht zum Beispiel auch die gedeckte Brücke voller Sprüche, weswegen sie auch die „sprechende Brücke“ genannt wird. Bald schon kommt man zum Sitterviadukt, der höchsten normalspurigen Eisenbahnbrücke Europas. Entlang der Sitter begegnet man weiteren Brücken, so auch der Ganggelibrogg, bevor der Weg bei der neuen Spiseggbrücke endet.
Holzbrückenweg Emmental, BE
Das Emmental hat nicht nur grüne Matten, waldige Hügel und prächtige Bauernhöfe zu bieten, sondern auch eine Vielzahl an Holzbrücken. Mehr als ein Dutzend Holzbrücken stehen an der Trueb, der Ilfis und ihren Nebenflüssen – die älteste stammt aus dem Jahr 1791, die jüngste ist keine 10 Jahre alt.
Der gut zweistündige Wanderweg führt von Trub Dorf aus durch schattige Auenwälder nach Trubschachen und weiter bis Langnau im Emmental. Dabei lässt sich auf kleinem Raum die Entwicklung des Holzbrückenbaus von üppigen barocken Brücken über kühne Bogenbrücken bis zu modernen Brückenbauwerken erleben.
7-Brückenweg Flims, GR
Über sieben Brücken musst du gehn, heisst es nicht nur im legendären Song von Peter Maffay. Dies ist auch das Gebot auf dem Flimser Brückenweg Trutg dil Flem, der von der Quelle des Bachs Flem im oberen Segnesboden bis ins Dorfzentrum von Flims führt. Man überquert dabei sieben zum Teil kühn angelegte Brücken des berühmten Bündner Brückenbauers Jürg Conzett, die Einblick in die bizarren Felsformationen der Schluchtenlandschaft bieten.
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Gestartet wird entweder bei der Bergstation Naraus oder der Shuttlestation Alp Nagens, von wo man in rund einer Stunde zum eigentlichen Brückenweg ab der Segneshütte gelangt. Via Punt Muletg sper l’Aua steigt man abwechselnd auf der linken und rechten Seite der Schlucht ab Richtung Foppa. Weil der Bergwanderweg manchmal etwas ausgesetzt ist, muss man auf dem schmalen Weg trittsicher sein und gutes Schuhwerk an den Füssen haben.
Gottardo-Wanderweg, UR
Auf diesem Weg geht es weniger darum, möglichst viele Brücken zu überqueren, sondern die Bauwerke entlang der Gotthard-Bahn aus der Nähe zu betrachten, die die Zugsverbindung erst möglich machten. Dazu muss man auch nicht zwingend den ganzen Gottardo-Weg Nord von Altdorf bis nach Göschenen unter die Füsse nehmen.
Besonders interessant in Sachen Brücken ist der Abschnitt zwischen Amsteg und Göschenen. Gleich am Start steht etwa die Chärstelenbachbrücke, schon bald taucht die Intschireussbrücke auf. Kurz vor Gurtnellen kommt man an der Fellital-Hängebrücke vorbei. Besonders spannend ist die Strecke bei Wassen – nicht nur wegen seiner Kirche, die man auch zu Fuss aus immer neuen Perspektiven zu Gesicht bekommt. Zudem befindet sich oberhalb des Bahnhofs das Freilichtmuseum Steinbruch Antonini, das Einblick in die Geschichte über die Blütezeit der Urner Steinbrüche gibt.
4-Viadukte-Wanderung, Filisur GR
Mit seinen 142 Metern Länge und 65 Metern Höhe ist der Landwasserviadukt zumindest im Bündnerland eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten. Nur leider ist es nicht so einfach, den richtigen Moment einzufangen, wenn man selbst in der Rhätischen Bahn sitzt.
Wer die Brücke noch aus anderen Perspektiven erleben will, macht in Filisur Halt und geht entweder zu den drei Fotopunkten, um die schön geschwungene sechsbogige Brücke hautnah zu entdecken, oder er nimmt die 4-Viadukte-Wanderung unter die Füsse. Diese führt von Filisur vorbei am Landwasserviadukt, dem begehbaren Wiesnerviadukt, dem Cavja- und dem Schmittnerviadukt nach Wiesen. Dort kann man mit dem Zug zurück an den Ausgangspunkt fahren oder den Weg zu Fuss entlang dem Talboden nehmen.
Brückenwanderung Brugg, AG
Der Ortsname ist hier eigentlich schon Programm: Brugg. Und in der Tat steht im Wasserschloss der Schweiz, wo Aare, Reuss und Limmat sich vereinen, so manche Brücke am Weg. Start der Rundwanderung ist beim Bahnhof und führt zuerst zur Pforte des Auenschutzparks im Geisseschache. Von dort aus folgt der rund zweieinhalbstündige Weg (kleine Runde rund eindreiviertel Stunden) weiter zum Aareuferschutzgebiet und anschliessend über die Vogelsangbrücke bis zum Reussuferschutzgebiet und endet dann wieder in Brugg. Dabei überquert man insgesamt acht Brücken aus drei Jahrhunderten.
Fribourg entlang der Saane, FR
Mal geht es unten durch, mal überquert man hohe Brücken. Ausgangspunkt der Wanderung durch das Saanebecken bei Fribourg ist die Magdalena-Einsiedelei in Räsch bei Düdingen. Bereits der Blick über den Schiffenen-Stausee mit seinen Felswänden ist spektakulär. Zuerst geht es unter der Autobahnbrücke dem fjordähnlichen Stausee entlang. Der Weg führt über den Grandfey-Viadukt, welcher zu den imposantesten Eisenbahnbrücken der Schweiz gehört und weiter an der Poya-Brücke vorbei.
Der nächste Fixpunkt ist die Bernbrücke, die letzte gedeckte Holzbrücke der Stadt. Durch die untere Altstadt geht es zur Mittleren Brücke und weiter zum Pérolles-See und zur gleichnamigen Brücke, die wieder in die Stadt zurückführt.
Verzasca-Tal von Lavertezzo bis Sonogno, TI
Gleich zum Auftakt dieser Wanderung entlang der Verzasca gibt es den Höhepunkt: die berühmte Doppelbrücke in Lavertezzo, die Ponte dei Salti. Der Weg verläuft meist nahe am Ufer im schattigen Wald bis Ganne, wo es über die Brücke auf die andere Uferseite geht. Immer wieder kommt man auf dem Weg nach Sonogno an Hängebrücken vorbei wie etwa in Alnasca, Gerra oder Frasco. Die rund viereinhalbstündige Wanderung ist kurzweilig, denn sowohl die Flusslandschaft mit dem glasklaren Wasser und den teils farbigen Felsen wie auch die Weiler mit hübschen Rustici sind bezaubernd, aber auch anstrengend, da gewisse Abschnitte über Treppenwege führen.
Brückenweg in Morgins, VS
Manche Brücken sind nur aus Holz und eher Stege, andere wiederum etwas massiver gebaut. Auf dem Sentier des Ponts in Morgins überschreitet man insgesamt 32 Brücken. Die rund einstündige Wanderung folgt dem Fluss La Vièze von Morgins bis zur Cantine d’alpage de They durch üppige Wälder und vorbei an der Quelle Eau Rouge, die einst den Kurort Morgins versorgte. Die meisten Brücken haben übrigens auch besondere Namen: Anemone, Edelweiss, Enzian, Narzisse oder Maiglöckchen – alles Blumen, die in diesem Gebiet wachsen. Entlang des Brückenweges stehen fünf gedeckte Picknickplätze bereit.
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