Pop-BriefingDie Red Hot Chili Peppers melden sich mit Altbewährtem zurück
Ausserdem: So klingt es, wenn eine Harfenistin mit vier Dieselloks musiziert. Und: eine faszinierende Zeitreise ins Japan der Siebzigerjahre.
Das muss man hören
Red Hot Chili Peppers – «Black Summer»
Anfang April erscheint das neue Album «Unlimited Love» der Red Hot Chili Peppers. Die Vorabsingle «Black Summer» ist nicht besonders auffällig. Sehr wohltuend allerdings ist das raumgreifende Gitarrensolo, das von der endgültigen Rückkehr von John Frusciante zeugt.
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Mitski – «Laurel Hell»
Die japanisch-amerikanische Musikerin Mitski legt mit «Laurel Hell» bereits ihr sechstes Album in zehn Jahren vor. Die Stücke changieren zwischen schmissigem Indiepop und lakonisch-distanzierten Gesangsballaden, doch in den Texten legt Mitski ihr Innerstes offen. Auf «Working for the Knife» singt sie über die Entscheidungen, die wir im Leben treffen, und die Zweifel, ob man damit richtig liegt: «I always thought the choice was mine, and I was right, but I just chose wrong». Es sind Bekenntnisse wie diese, die Künstlerinnen wie Mitski nahbar machen – sie ist auch nur ein Mensch, einer von uns.
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Tocotronic – «Nie wieder Krieg»
Plakative Titel, tiefgründige Songs, das zieht sich bei Tocotronic durchs Gesamtwerk. So auch bei Album Nummer 13, benannt nach dem berühmten Plakat von Käthe Kollwitz. Es entwickelt die sanfte Phase, die etwa mit «Schall und Wahn» (dem neunten Album) eingesetzt hat, weiter. Musikalisch zugänglich, lyrisch nicht ganz frei von Kryptik, untermauern die alternden Absolventen der Hamburger Schule ihr Standing als eine der wichtigsten deutschsprachigen Bands. Das Plakative der Songtitel «Jugend ohne Gott gegen Faschismus» oder «Ich hasse es hier» dürfte auch Neu-Fans generieren, Stücke wie «Hoffnung» oder das Duett – das ist ein Novum – «Ich tauche auf» mit Soap & Skin währenddessen die eingefleischten Anhänger begeistern.
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Kiyoshi Yamaya, Toshiko Yonekawa, Kifu Mitsuhashi – «Wamono Groove»
Das auf Raritäten spezialisierte Label 180g hat eine Compilation zusammengestellt, die über zehn Stücke einen Einblick gibt in japanischen Jazz-Funk der Siebzigerjahre, gespielt mit traditionellen japanischen Instrumenten. Zentral sind hier der Bandleader und Arrangeur Kiyoshi Yamaya, einer der grossen Akteure des Jazz in den Sechzigerjahren, Toshiko Yonekawa, eine Meisterin der Koto, der japanischen Wölbholz-Zither, sowie Kifu Mitsuhashi, ein Grossmeister der Bambusflöte Shakuhachi. Das klingt auf der einen Seite dezent exotisch, auf der anderen Seite sehr vertraut, dank der Anlehnung an westlichen Jazz und Funk dieser Zeit. Vor allem aber macht das Album eine riesige Freude.
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Ann Eysermans – «For Trainspotters Only»
Die belgische Harfenistin ist seit ihrer Kindheit, so sagt sie, von Zügen fasziniert. Auch in ihrer Doktorarbeit der Künste beschäftigte sie sich mit den Möglichkeiten, Schienenfahrzeuge künstlerisch zu nutzen. Am vorläufigen Ende dieser Entwicklung steht nun ihr Debüt-Album «For Trainspotters Only», eine experimentelle Auseinandersetzung zwischen fragiler Harfenmusik und der unbändigen Kraft von vier Diesellokomotiven.
Was zuerst einmal ziemlich absurd klingt, entwickelt über acht Stücke und knapp vierzig Minuten Spielzeit eine ungewöhnliche Faszinationskraft. Da zischen und pressen die Maschinen, da surren sich die Antriebe in die Höhe, während Eysermans der Harfe die lieblichsten Crescendi entlockt. An anderer Stelle werden geisterhafte Stimmungen auf verlassenen Bahnhöfen erzeugt, kaum verständliche Durchsagen wehen vorbei, irgendwo bellt ein Hund. Hervorragend.
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Das Schweizer Fenster
Santo feat. Native & Naomi Lareine – «Soulja Boy 2007» / «What You Say Now»
Am 18. Februar erscheint Santos Album «Santorama». Als zwei letzte Amuse-Oreilles schickt der Produzent «Soulja Boy 2007» mit Rapper Nativ und «What You Say Now» mit Soul-Sängerin Naomi Lareine, die sich hören lassen können. Produktionstechnisch und künstlerisch auf der Höhe der Zeit.
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Lo & Leduc – «Häreta»
Der Veröffentlichungsreigen von Lo & Leduc geht weiter: Als weiterer Vorbote des Albums «Mercato» gibt es «Häreta». Waren die bisherigen Nummern eher auf die Charts zielende Pop-Stücke, gibt es hier einen zweieinhalbminütige Banger, in dem sich das Duo auf seine Rap-Wurzeln besinnt.
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Lyvten – «Alles auf Rot»
Die Zürcher Indierockband Lyvten setzt mit ihrem neuen Album alles auf eine Farbe und lässt sich im Video zur Vorabsingle von der maskierten Roller-Ratte piesacken. Es ist das erste Album mit Sänger Claudio Kaiser – man darf gespannt sein.
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Blay – «Mona Lisa»
Bligg und Marc Sway besingen das Lächeln der Mona Lisa, zu stampfendem Rhythmus und mit den angestammten Rollen: Sway singt mit voller, leicht rauer Stimme, Bligg sprechsingt seinen Part. Nichts daran ist überraschend oder neu – im Gegensatz zum besungenen Meisterwerk wohl leider nichts für die Ewigkeit.
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Das gibt zu reden
Spotify hat die Rogan-Krise noch nicht ausgestanden. Hier ein kurzer Überblick: Der grosse Auszug der Künstler und Künstlerinnen bleibt bislang zwar aus. Allerdings haben die musikalischen Gspänli von Neil Young, der am Ursprung der aktuell schwelenden Rogan-Kontroverse steht, David Crosby, Stephen Stills und Graham Young angekündigt, sie wollten ihre Musik auch nicht mehr auf Spotify sehen. Noch ist ihre Musik allerdings auf dem Streamingdienst verfügbar.
Nachdem die R&B-Sängerin India.Arie darauf hingewiesen hatte, dass Joe Rogan wiederholt das N-Wort in seinen Podcasts benutzt hatte, schritt Spotify ein und entfernte 70 weitere Folgen von der Plattform. Auch an der Börse machte sich der Streit um fragwürdige Inhalte bemerkbar: Spotifys Kurs sank deutlich.
Das Fundstück der Woche
Arte stellt zurzeit die Dokumentation «Sisters with Transistors» von Lisa Rovner in seiner Mediathek zum Streaming zur Verfügung. Die Regisseurin spürt den Pionierinnen der elektronischen Musik nach und taucht in eine Zeit ein, in der Loops noch von Hand zusammengeschnitten wurden und Electronica noch nicht als Musik galten. Was das mit der BBC, «Doctor Who» und einer Gewerkschaft, die das Schlimmste befürchtete, zu tun hat? Sehen Sie selbst.
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Die Wochen-Tonspur
Viel neue Musik, die es nicht in Textform ins Pop-Briefing geschafft hat, findet sich hier: Neues von Cate Le Bon, eine weitere hörenswerte Single von Kae Tempest, Gitarrenpop von Nichtseattle und Tanzbares von Chris Imler.
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