AboDoris Salcedo in der Fondation BeyelerKunst, die wehtut
Die Kolumbianerin Doris Salcedo zeigt in ihrem Werk die Qualen, die Opfer politischer Gewalt erleiden. Eine Annäherung an eine der sonderbarsten und grossartigsten lebenden Künstlerinnen.
Fünf Tische stehen in einem hohen fensterlosen Raum. Sie sind aus Holz, offensichtlich alt und viel benutzt, aber da ist noch etwas anderes, irgendetwas stimmt mit diesen Tischen nicht. Sie wirken deplatziert, ausgemustert, stumm und seltsam verstümmelt, die Schubladen herausgezogen, die Stühle fehlen. Wenn man näher herantritt, sieht man Risse und Löcher im Material, doch nein, das sind gar keine Risse, es sind Wunden in dem über und über vernarbten Holz, das jetzt auch nicht mehr aussieht wie Holz, sondern wie Fleischstücke, die erst aus dem Körper gerissen und schliesslich wieder notdürftig zusammengeflickt wurden.