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Corona im Schweizer Fussball
Die Kritik an der Super League wird immer lauter

Sion-Präsident Christian Constantin ist derzeit nicht wirklich zufrieden.
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Der Unmut wächst. Das Unverständnis auch. Bei den Spielern, bei den Verantwortlichen, bei vielen, die irgendetwas und irgendwie mit dem Schweizer Clubfussball zu tun haben. Wolfsburg-Spieler Renato Steffen meldet sich zu Wort, Sion-Captain Pajtim Kasami und sein Mitspieler Ermir Lenjani. Auch der Schweizer Goalie in Diensten von Dortmund, Roman Bürki, sagt seine Meinung. Und nicht zuletzt meldet sich Sion-Präsident Christian Constantin.

Sie alle sind der Meinung, dass derzeit in der Super League viele Dinge schieflaufen. Dass es viele Sachen gibt, die sie nicht verstehen. So reden Kasami und Steffen im «Blick» über die Corona-Fälle in der Liga und finden dazu klare Worte. «Ich habe das Gefühl, dass die Liga total überfordert ist. Man hat zwar ein Schutzkonzept ausgearbeitet, sich aber nicht damit auseinandergesetzt, was man machen muss, wenn ein Team in Quarantäne muss», sagt beispielsweise Kasami. Er nimmt die Bundesliga als Beispiel und meint, dass er es nicht verstehe, dass die Super-League-Spieler nicht regelmässig getestet werden. «Wir hatten beim FC Sion einen Test vor dem Re-Start. Seither nie mehr. Andere Mannschaften wurden gar nicht getestet.»

Gleiches meint Steffen. Er staunt über die Corona-Fälle im Schweizer Fussball und sagt der Zeitung: «Ich finde es merkwürdig, dass man sich die Bundesliga nicht stärker zum Vorbild genommen hat.» Sie seien jeden dritten Tag getestet worden. Und: «Der wichtigste Test der Woche war immer derjenige einen Tag vor dem Spiel.»

«Das Problem wurde unterschätzt»

Auch Roman Bürki ist überrascht von den weniger intensiven Corona-Einschränkungen in der Schweiz. «Es war eine Frage der Zeit, wenn man keine regelmässigen Tests macht. Ich ging eigentlich davon aus, dass sich auch in der Schweiz jeder einem Test unterziehen muss, bevor die Liga wieder startet. Und weil vielerorts keine Maskenpflicht gilt, ist man als Sportler im Normalfall ja noch vorsichtiger», sagt der BVB-Goalie gegenüber der SDA.

Und weiter: «Wir trugen die Masken im Bus, wir trugen sie auf der Ersatzbank, wir waren bis zur Ankunft im eigenen Haus maskiert. Ohne diese strengen Regeln hätten wir gar nicht spielen dürfen.» So hätten sie nach dem Re-Start keinen einzigen positiven Test gehabt. Bürkis Fazit im Gespräch mit der SDA: «Ich habe das Gefühl, dass hier das Problem unterschätzt worden ist.»

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Es sind Kritiken, die sich wohl auch schon so manch ein Schweizer Fussballfan gedacht hat. Vielleicht noch nicht am Anfang, als bekannt wurde, dass FCZ-Profi Mirlind Kryeziu als erster Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Doch später, als dann das gesamte Team inklusive Staff von der kantonalen Gesundheitsdirektion in eine zehntägige Quarantäne geschickt, der Sion-Match abgesagt wurde und weitere Corona-Fälle beim Zürcher Club (inklusive FCZ-Präsident Canepa) kommuniziert wurden, kamen dem Fussballfan wohl die ersten Kritikpunkte in den Sinn.

Als dann auch noch die U-21 des FC Zürich gegen den FC Basel antreten musste, ein Xamax-Profi positiv auf das Coronavirus getestet wurde und weitere Spiele verschoben wurden, fragten sich wohl immer mehr: Wird die Super League zu Ende gespielt? Und hätte all dies nicht verhindert werden können?

Constantin findet die Liga «aussergewöhnlich»

Wenn es nach Christian Constantin geht: Ja. Es hätte verhindert werden können. Im Gespräch mit dieser Zeitung wiederholt er seine Aussagen, dass er von Beginn an für einen Abbruch gewesen sei. Das wäre besser für alle gewesen, und die Liga hätte jetzt nicht diese Probleme. Zu den Spielabsagen und -verschiebungen reagiert der Sion-Präsident mit Ironie. «Die Liga ist aussergewöhnlich. Sie hat alles unter Kontrolle», schreibt er etwa per SMS. Und: «Man löste alle Probleme. So löste man das Problem mit dem Schweizer Cup, indem man ihn tötete. Und die Spielpläne werden 24 Stunden im Voraus festgelegt.» Die Nachrichten versieht Constantin mit dem Smiley, das Tränen lacht.

Seine Spieler, Pajtim Kasami und Ermir Lenjani, die am Mittwoch die Liga auf Instagram und Twitter kritisierten, nimmt Constantin in Schutz. Die Spieler seien die Vergessenen. «Sie haben das Gefühl, dass viele Dinge verzerrt sind und ihre Gesundheit nicht berücksichtigt wird.»

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Und die Liga? Die will die Meisterschaft zu Ende spielen. Vor ein paar Tagen meinte Heinrich Schifferle, der Präsident der Liga, in der «SonntagsZeitung» absolut unaufgeregt: «Ein Abbruch ist das, was wir unter allen Umständen vermeiden wollen. Es ist die letzte Option. Und Stand heute sind wir weit von einem Abbruch entfernt.»

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