Die goldene Mitte
In der Kolumne «Mit Sisi unterwegs» erzählt Redaktorin Philippa Schmidt von den Erlebnissen mit ihrer Pflegehündin Sisi.
Wenn man sich vor Augen führt, was für Hunderassen der Mensch aus dem Wolf gezüchtet hat, ist dies schier unglaublich. Während die kleinsten nur wenige Hundert Gramm wiegen, sind manche Hunde fast so gross wie Kälber. Sisi hat da ein gutes Mittelmass, etwa kniehoch und 15 Kilo schwer. Sodass ich sie im Notfall auch mal tragen kann – beispielsweise in Meilen im Tobel die metallenen Treppen hoch, denn die sind nicht so angenehm für empfindliche Hundepfötchen. Trotzdem ist sie das, was man im Volksmund einen «richtigen» Hund nennt – die goldene Mitte sozusagen.
Wenn Sisi auf Spaziergängen etwas grösseren Artgenossen begegnet, erweist sie sich manchmal als Hasenfuss. Eigentlich ist mir das zuwider, denn nur weil ein Hund gross ist, heisst das nicht, dass er böse oder unverträglich ist. Oft braucht meine Hündin denn auch nur ein wenig Zeit, um zu merken, dass ein grösserer Kollege doch einen ganz guten Spielkameraden abgibt. Als wir allerdings einmal drei Doggen auf einmal begegneten, gab es keine Chance. Da klemmte Sisi die Rute zwischen die Hinterbeine und dachte, ihr letztes Stündchen hätte geschlagen.
Kürzlich liefen uns hingegen zwei Chihuahuas mit ihrem Herrchen über den Weg. Und als sich Sisi und der eine Chihuahuas beschnupperten, fiel mir plötzlich ein, dass Sisis Rasse, der Österreichische Pinscher, einst dazu gezüchtet wurde, die Anzahl Ratten und Mäuse auf den Bauernhöfen klein zu halten. Doch ich war zum Glück alleine mit diesem Gedanken, denn die beiden Chihuahua-Rüden waren äusserst beglückt, eine Hundedame zu treffen, was sie charmant und selbstsicher zeigten. Sisi wedelte auf jeden Fall freundlich zurück – wahrscheinlich war sie froh, dass es keine Doggen waren.
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