Women’s Champions LeagueDie FCZ-Frauen wehren sich wacker gegen das grosse Juventus
Im ersten Spiel der Champions League gibt es für die Zürcherinnen nach langem Kampf ein 0:2.

Es gibt Spiele, da wird gern der Marktwert herbeigezogen, um die Differenz zwischen David und Goliath deutlich zu machen. Wenn die Frauen des FC Zürich auf Juventus Turin treffen, ist das so ein Spiel. Der grosse Unterschied liegt hier aber nicht in der Höhe des Marktwerts, sondern darin, dass die meisten FCZ-Spielerinnen gar keinen solchen haben. Das macht klar: Sie sind in der Champions League die Aussenseiterinnen.
Die Zürcherinnen haben sich mit zehn Toren in zwei Spielen gegen Sarajevo für diesen Wettbewerb und die Duelle gegen die ganz grossen Spielerinnen des Weltfussballs qualifiziert. Arsenal und Lyon komplettieren die Gruppe, bei den Engländerinnen spielt neben den Schweizer Nationalspielerinnen Lia Wälti und Noelle Maritz zum Beispiel die Niederländerin Vivianne Miedema, eine grossartige Stürmerin. Lyon ist seit Jahren eine Macht und kommt mit Grössen wie der Norwegerin Ada Hegerberg oder der Französin Wendie Renard.
Juventus ist von den drei Gegnern das Team, das am schwächsten einzustufen ist, Italien ist noch keine Macht im Fussball der Frauen. Favoritinnen sind die Gäste gegen Zürich trotzdem, in der letzten Saison gewannen sie in der Champions League 4:0 und 3:0 gegen Servette Chênois, den damaligen Schweizer Meister.
Grosser Jubel nach dem 2:0 für Juventus
Auch auf dem Kunstrasen der Schaffhauser Wefox-Arena sind sie besser, sie haben viel Ballbesitz, greifen früh an und kommen zu Chancen. Allzu oft aber vergessen sie beim ganzen Vorwärtsdrang ihr Mittelfeld, den Zürcherinnen bieten sich Möglichkeiten für Konter, sie erarbeiten sich ihre Eckbälle von Beginn an, sie kämpfen mit den Mitteln eines Underdogs. Die Abwehrreihe von Trainerin Inka Grings steht gut, verteidigt bis zum Schluss leidenschaftlich, am Ende schiessen die Italienerinnen ganze viermal auf das Tor von Lourdes Romero, die 19-Jährige steht im FCZ-Tor.
Es ist lange ein frustrierender Abend für die Spielerinnen von Juventus, mit Gegnerinnen, die ihnen auf den Füssen herumstehen. Es dauert 70 Minuten, bis einer ihrer Angriffe sein Ziel findet, unglücklicherweise zwischen den Beinen von Goalie Romero hindurch, Valentina Cernoia, immerhin 72-fache Nationalspielerin Italiens, macht das 1:0.
Am Ende steht es aus Zürcher Sicht 0:2, weil Barbara Bonansea, der grösste Name unter den Juventus-Spielerinnen, auch noch trifft. Ihr Jubel ist ausgelassen, das mag daran liegen, dass sie zuletzt verletzt war, aber es zeigt auch, welch schwieriger Gegner der FCZ eben war. Das Heimteam kommt durch die frühere Nationalspielerin Vanessa Bernauer zwar noch zu einem Tor, das jedoch wegen Abseits nicht zählt.
Die Zürcherinnen aber können von sich behaupten, es dem italienischen Serienmeister lange schwer gemacht zu haben – einem Team, das durch und durch aus Profis besteht. Beim FCZ hingegen erscheinen viele am Donnerstag wieder zur Arbeit oder zu Vorlesungen. «Quite unique in the world of football», ziemlich einzigartig in der Welt des Fussballs, so sagt es der Kommentator beim Streamingdienst DAZN einmal.
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