Gottéron-Stürmer Andrei BykowDie Fans zürnen, der Trainer bleibt cool, und der Spieler weint
Der Vertrag des bald 35-Jährigen läuft Ende Saison aus. Er möchte bleiben, Gottéron zögert. Und weil die Familie Bykow im Spiel ist, löst das in Freiburg grosse Emotionen aus.

An Pathos und Emotionen mangelt es bei Gottéron selten bis nie. Der Stellenwert des Clubs ist so gross, dass er zuweilen die Gemütslage einer ganzen Region zu bestimmen scheint. Wobei es Christian Dubé als Trainer und Sportchef in Personalunion geschafft hat, dass sich das Team nicht mehr so stark von diesen Strömungen beeinflussen lässt.
Doch nun gibt es ein Dossier, an dem sich selbst der smarte Kanadier die Finger verbrennen könnte. Es geht um Andrei Bykow, dessen Nachname in und um Freiburg herum per se Emotionen auslöst. Sein Vater Slawa ist eine Clublegende, einer der Besten, die je auf Schweizer Eis gespielt haben.
Als Bub stiess Andrei Bykow zu Gottéron, er ist dem Club bis heute treu geblieben. Es gab Zeiten, da bildete er mit Julien Sprunger – noch so eine Freiburger Ikone – ein kongeniales Duo. Doch diese Zeiten liegen schon länger zurück. Im Februar wird Bykow 35, und im Gegensatz zu Copain Sprunger hat er massiv an Einfluss verloren. Diese Saison ist er noch ohne Tor, er spielt oft im vierten Block oder kommt als 13. Stürmer zum Einsatz.
Bis jetzt hat der Club keine Anstalten gemacht, seinen auslaufenden Vertrag verlängern zu wollen. Was den Freiburger Anhang jüngst dazu verleitete, mit einem Transparent («Bykow muss Freiburger bleiben!») und Gesängen auf diesen «Missstand» hinzuweisen. Den Spieler rührte das zu Tränen, später richtete er auf Instagram eine Liebeserklärung an Gottéron und seine Fans.
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Nur Coach und Sportchef Dubé zeigte sich davon wenig beeindruckt. Er macht Bykows Zukunft nicht zuletzt von einem 20-Jährigen abhängig, der derzeit in die Swiss League zu Thurgau ausgeliehen ist: Dominik Binias. Dubé attestiert dem Stürmer grosses Offensiv-Potenzial, gegenüber «La Liberté» sagte er: «Sein Fall ist noch offen. Es hängt auch von der Entscheidung ab, die wir bei Bykow treffen werden.»
Aber vielleicht sagen Taten auch mehr als Worte. In den letzten Spielen bekam Bykow zwischen fünf und acht Minuten Eiszeit. Für Sentimentalitäten ist im Spitzensport kein Platz mehr. Vielleicht nicht einmal in Freiburg.
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