Neue Gegenkandidatin aufgestelltDie Bürgerlichen erschweren Maudet die Wiederwahl
Die FDP hält sich raus, aber die SVP und neu die CVP wollen es in der zweiten Runde wissen. Damit schwinden die Chancen von Pierre Maudet, seinen Sitz in der Genfer Regierung gegen die Grüne Fabienne Fischer zu verteidigen.
Pierre Maudet war die grosse Überraschung bei der Ersatzwahl in die Genfer Regierung. Trotz all der Wirren um seine Person landete der ehemalige FDPler im Rennen um seine eigene Nachfolge mit 29’275 Stimmen hinter der Grünen Fabienne Fischer (38’626) auf dem zweiten Platz. Maudets Chancen auf seine Wiederwahl sind nun aber wohl gesunken – und dies obschon FDP-Kandidat Cyrill Aellen wie auch der Grüniberale Michel Matter im entscheidenden Wahlgang am 28. März nicht mehr antreten.
Aus dem bürgerlichen Lager erhält der wegen eines Korruptionsdelikts verurteilte Maudet nämlich trotzdem Konkurrenz von zwei Gegenkandidaten. Zum einen von der Genfer CVP-Präsidentin Delphine Bachmann, die im ersten Wahlgang noch nicht angetreten war. Zum anderen von Yves Nidegger. Der SVP-Nationalrat kam im ersten Wahlgang am Sonntag auf etwas über 13 Prozent der Stimmen.
Die hinter der Grünen-Kandidatin Fabienne Fischer vereinigte Linke sei lediglich auf bescheidene 30 Prozent der Stimmen gekommen. Im bürgerlichen Lager sei FDP-Mann Cyril Aellen auf dem dritten Platz hinter dem abgetretenen Pierre Maudet und mit 15,5 Prozent Stimmenanteil weit unter dem FDP-Potenzial geblieben, begründete die SVP Genf am Montagabend ihren Entscheid.
Die Kandidaturen von Bachmann und Nidegger lassen sich auch als Misstrauensvotum gegenüber Maudet verstehen. Der ehemalige Bundesratskandidat braucht nun einen Sondereffort um Fischer noch abzufangen.
Unterstützung erhält er wohl von einem Teil der FDP-Delegierten. Sie debattierten am Montagabend ebenfalls über ihre Strategie für den zweiten Umgang. Am Ende beschlossen sie Stimmfreigabe.
nlu/sda
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