AboSpäte Genugtuung für koloniales UnrechtDie aufwühlende Reise von Lumumbas Zahn in die Heimat
Sechzig Jahre nach der Ermordung von Patrice Lumumba taucht ein Backenzahn des kongolesischen Nationalhelden in Belgien auf. Nun hat die frühere Kolonialmacht den Zahn seinem Heimatland übergeben.
Der Sarg war aus schwarzem Wengeholz, einem Hartholz, das für seine Widerstandsfähigkeit bekannt ist. Seine Reise dauerte zehn Tage. Sie begann damit, dass er durch die grauen Strassen der belgischen Hauptstadt zu einem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Palast gebracht wurde, wo eine zeremonielle Übergabe stattfand. Danach wurde er zur kongolesischen Botschaft gefahren, auf einem öffentlichen Platz aufgebahrt und schliesslich zum Flughafen überstellt. Er wurde in ein Flugzeug verladen und über das Mittelmeer nach Tunis und weiter in die sechseinhalbtausend Kilometer entfernte Demokratische Republik Kongo geflogen.