Diamond League in BrüsselEhammer glänzt und geht «erhobenen Hauptes in die Ferien»
Der Ostschweizer springt in Belgien wieder über 8 Meter weit. Dominic Lobalu ist nach seiner Corona-Infektion noch nicht wieder in Bestform.
Nachdem er in Lausanne und Zürich zuletzt bloss um Zentimeter unter den acht Metern geblieben war, übersprang Simon Ehammer in Brüssel jene Marke wieder. Beim Diamond-League-Finale in der belgischen Hauptstadt kam der Ostschweizer auf 8,16 Meter. Er könne nun «erhobenen Hauptes» in die Ferien gehen, sagte er.
Die Weite gelang ihm im sechsten und letzten Versuch und sie hievte ihn auf Rang 2. Just vor ihm war der griechische Olympiasieger Miltiadis Tentouglu 8,15 m weit gesprungen. Der Sieg ging an den Jamaikaner Tajay Gayle, er sprang bereits bei seinem zweiten Versuch 8,28 m und war damit nicht mehr zu übertreffen.
Bei Weltklasse Zürich nicht dabei war im Gegensatz zu Ehammer Landsmann Dominic Lobalu. Der Läufer musste wegen einer Corona-Infektion aussetzen, ein Fragezeichen begleitete also seinen Einsatz über 5000 Meter in Brüssel.
Früh zeichnete sich ab, dass Lobalu nicht in Bestform war an diesem Abend. Am Ende kam der 26-Jährige mit einer Zeit von 13:09,23 ins Ziel, das sind fast 20 Sekunden mehr, als er im Mai bei seinem Schweizer Rekord gelaufen war. Die Schnellsten über 5000 m waren die Äthiopier: Berihu Aregawi gewann vor Hagos Gebrhiwet und Telahun Bekele.
Ingebrigtsen revanchiert sich für Zürich-Niederlage
Im Stabhochsprung bleibt Armand Duplantis in diesem Jahr ungeschlagen, auch am Freitag siegte er deutlich. Ohne einen einzigen Fehlversuch beendete der Schwede den Wettbewerb standesgemäss mit einer Höhe von 6,11 m. Das bedeutete gleichzeitig Meeting-Rekord in Brüssel.
Duplantis sprang diese Saison damit nur einmal weniger als sechs Meter hoch. Das war in Zürich, als der Regen einen hochklassigen Wettkampf verhinderte. In Brüssel kam der nächstbeste Springer, der Grieche Emmanouil Karalis, auf 5,92 m.
Eine Überraschung gab es bei den Frauen über 100 Meter, wo Mujinga Kambundji fehlte. Sha’Carri Richardson, Olympiazweite und Siegerin bei Weltklasse Zürich, kam nicht auf Touren und wurde lediglich Achte. Damit war der Weg frei für Julien Alfred, die Olympiasiegerin von Paris, sie siegte knapp vor der Britin Dina Asher-Smith.
Ebenfalls eng war es über 1500 Meter – so eng, dass es zu Berührungen zwischen den Athleten kam. Als Jakob Ingebrigtsen, der grosse Favorit, einmal zu einem Überholmanöver ansetzte, touchierte er den Kenianer Boaz Kiprugut, der aus dem Tritt geriet und das Rennen danach nicht mehr beendete.
Ingebrigtsen triumphierte am Ende in 3:30,37 vor dem Kenianer Timothy Cheruiyot. Yared Nuguse, der Ingebrigtsen in Zürich noch bezwang, enttäuschte und lief auf Rang 6. Das zweiteilige Diamond-League-Finale von Brüssel findet am Samstagabend seine Fortsetzung.
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