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Deutsche Bank spielt Fusion mit der UBS durch

Schielt auf die Konkurrenz: Der Commerzbank-Tower durch das Logo der Deutschen Bank in Frankfurt.
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Die Deutsche Bank kämpft schon lange mit Schwierigkeiten. In den letzten drei Jahren schrieb sie rote Zahlen. Der Aktienkurs ist abgesackt. Zeitweise kursierten Gerüchte, ob sie vom Staat gerettet werden muss. Mit Christian Sewing hat sie jüngst einen neuen Chef bestimmt. Er soll die Bank aus der Krise führen. Nun sucht die Bank nach Möglichkeiten, wie das gelingen kann.

Bei einer Strategietagung der Deutschen Bank wurden kürzlich verschiedene Szenarien durchgespielt, wie das deutsche Geldhaus am raschesten auf Vordermann gebracht werden könne, berichtet das «Handelsblatt». Der Königsweg wäre eine Fusion mit der Schweizer Grossbank UBS.

Die beiden Geldhäuser würden sich mit ihren unterschiedlichen Stärken im Investmentbanking und in der Vermögensverwaltung gut ergänzen. Die UBS hat nämlich schon vor Jahren die Investmentbank geschrumpft und voll auf das Vermögensverwaltungsgeschäft gesetzt. Die UBS kommentiert das Szenario der Deutschen Bank nicht. Kenner der Bank sehen es aber immerhin als ein Kompliment an.

Über die CS wurde auch schon spekuliert

Schon vor zwei Jahren gab es Gerüchte um eine mögliche Grossfusion zwischen der Deutschen Bank und einem Schweizer Geldhaus. Damals war es aber die Credit Suisse. Beide Banken steckten mitten in einer Restrukturierung, und bei beiden Banken gehörte der Staatsfonds aus Katar zu den einflussreichsten Miteigentümern. Die Aufräumarbeiten sind bei der CS unterdessen aber weiter fortgeschritten. Der vor drei Jahren angekündigte Umbauplan von CS-Chef Tidjane Thiam hat dazu geführt, dass die Bank aus den roten Zahlen und wieder in die Gewinnzone kam.

In der Branche ist man skeptisch, wie weit ein Zusammenschluss zwischen der Deutschen Bank und der UBS überhaupt gedeihen würde. Die Kapitalvorschriften sind in der Schweiz strenger als in der EU. Wie sollte da eine Übernahme der geschwächten Deutschen Bank den UBS-Aktionären schmackhaft gemacht werden?

Zudem sind den Schweizer Behörden die Banken jetzt schon zu gross. Einen noch grösseren Finanzriesen würde die Aufsicht kaum dulden. Also müssten die Banken aufgespalten und die Teile zusammengeführt werden, die sich auf dem internationalen Markt ergänzen.

Das ist heute immerhin einfacher als früher. Die neuen Regeln hätten dafür gesorgt, dass sich Banken im Krisenfall einfacher aufspalten liessen, sagt ein Manager einer Grossbank. Das heisst, sie lassen sich auch bei einer Fusion mit einer anderen Bank gut aufteilen.

«Komplett unrealistisch»

In der Finanzbranche gelten aber nationale Zusammenschlüsse als einfacher als solche über die Grenzen hinweg. Daher wäre eine Fusion der Deutschen Bank mit der lokalen Konkurrentin Commerzbank leichter zu bewerkstelligen.

Das ist auch das Szenario, das in der deutschen Politik zahlreiche Anhänger hat. So könnte wieder eine starke deutsche Grossbank mit internationaler Ausstrahlungskraft entstehen. Doch scheint für die Deutsche Bank die UBS die attraktivere Braut zu sein – zumindest in der Theorie.

Denn laut dem «Handelsblatt» habe die Chefetage der Deutschen Bank an der Tagung deutlich gemacht, dass derzeit jede Form des Zusammengehens mit einem anderen Institut «komplett unrealistisch» sei und auch nicht vorbereitet werde.