Um 730 Millionen verschätztDer zweite Zimmerbergtunnel wird teurer als geplant
Der Zimmerberg-Basistunnel II soll die Fahrt zwischen Zürich und Zug verkürzen. Für das Megaprojekt müssen die SBB aber tiefer in die Tasche greifen als gedacht.
Es ist eine unangenehme Überraschung für den Bund: Mehrere für die nächsten Jahrzehnte geplante Bahnprojekte werden teurer als gedacht. Das berichtet die «NZZ am Sonntag». Für eine Liste von fast 200 Projekten hatte das Parlament 2019 rund 13 Milliarden Franken gesprochen. Jetzt ist klar: Für die Projekte werden rund 1,2 Milliarden Franken mehr benötigt als damals berechnet.
Der Hauptgrund für die gestiegenen Kosten ist der geplante Zimmerberg-Basistunnel II. Er soll laut «NZZ am Sonntag» 730 Millionen Franken mehr kosten als ursprünglich geschätzt. Das zeige eine erste Machbarkeitsstudie. Wieso? Dazu machen die Bundesbahnen keine Angaben.
SBB müssen Varianten prüfen
Der Zimmerberg-Basistunnel II wird den heutigen Zimmerberg-Basistunnel I, der Zürich und Thalwil verbindet, um rund 11 Kilometer verlängern und bis nach Baar führen. So soll die Strecke Zürich–Zug um sechs Minuten verkürzt werden.
Wenige Hundert Meter vor Thalwil, im Boden unter dem Rüeschliker Nidelbad, soll der neue Tunnelteil abzweigen. Um das Projekt zu realisieren, könnte in der Region eine Riesenbaustelle entstehen. Das Grossprojekt ist Teil des Bahnverkehr-Ausbauschritts 2035 des Bundes.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat nun eine Strategie definiert, um die Kosten für die fast 200 Projekte zu reduzieren. Im äussersten Fall seien auch Redimensionierungen möglich. Für den Zimmerberg-Basistunnel II bedeutet das, dass die SBB über die Bücher müssen. Das BAV hat die Bundesbahnen angewiesen, eine Variante zu prüfen, welche im Rahmen der finanziellen Vorgaben liegt, ohne dass das Angebot reduziert wird.
hid
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