Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Der verschwundene Weltmeister: Hat ihn das Trikot gestört?

1 / 69
Michael Schär fährt beim polnischen CCC-Team.
28. Juli, 21. und letzte Etappe, Rambouillet - Paris, 128 km Ein Schlückchen auf den Sieg: Gesamtleader Egan Bernal gönnte sich den obligaten Schluck Champagner auf dem letzten Teilstück der Frankreich-Rundfahrt.
Der Kolumbianer krönte sich in Paris zum ersten kolumbianischen Tour-de-France-Sieger. Zudem ist er der jüngste Gesamtsieger in der Nachkriegszeit.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Was hat Rohan Dennis bewogen, die Tour de France überstürzt zu verlassen? Auf der 12. Etappe vom Donnerstag war der australische Zeitfahr-Weltmeister ausgestiegen. Ohne offensichtliche Probleme. Und das ausgerechnet am Tag vor dem Zeitfahren von Pau heute Freitag, zu dem er als Favorit gestartet wäre.

Nun fragt sich die Radsportszene: Was war da los mit dem 29-Jährigen? Fühlte er sich körperlich schlecht? Oder ist er sonst gekränkt? Dies zumindest deuten Gerüchte aus dem Umfeld des Fahrers an. So soll ihm das Renndress nicht gepasst haben, das ihm sein Team Bahrain-Merida für das Zeitfahren von heute Freitag zur Verfügung stellte. Eine Eurosport-Reporterin berichtet von einem «Streit mit dem Team über die Ausrüstung».

Der Fall wird dadurch nicht weniger mysteriös. Bahrain-Merida hatte nach dem Ausstieg getwittert, man sei auf der Suche nach dem Fahrer und melde sich wieder, wenn man mehr wisse. Noch vor dem Ende des Rennens kam Dennis im Ziel an, ging aber wortlos durchs Fahrerlager und verschwand bald darauf wieder.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Etwas später äusserte sich der Sportliche Leiter der Equipe, Gorazd Stangelj. Seine Antworten provozieren noch mehr Fragen. So erzählte der Slowene, er habe, nachdem er Dennis' Rad in der Verpflegungszone stehen gesehen habe, telefonisch versucht, mit dem Fahrer Kontakt aufzunehmen. «Aber er wollte nicht mit mir sprechen.»

In der Nacht dann veröffentlichte Bahrain-Merida eine Medienmitteilung, in der erstmals Dennis selbst zu Wort kam. Der Australier liess ausrichten: «Ich bin sehr niedergeschlagen. Das Zeitfahren vom Freitag war ein grosses Ziel, für mich und das Team, aber in meiner gegenwärtigen Verfassung war es die richtige Entscheidung, sich zurückzuziehen.»

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Das Statement beantwortete allerdings die wichtigsten Fragen nicht, im Gegenteil: Es warf abermals weitere auf. Zumal Stangelj, der sportliche Leiter, gesagt hatte, dass die Aufgabe keine physischen Gründe habe. Fragen über einen allfälligen Konflikt dagegen wich er aus, liess aber durchblicken, dass Dennis, der bis 2018 für BMC fuhr, sehr anspruchsvoll sei bezüglich Betreuung und Materialwünschen. «Er ist ein spezieller Typ – aber alle Champions sind so.»

Im Falle von Dennis könnte es sein, dass er an einer Weggabelung in seiner Karriere angelangt ist: Hat er die Tour aus freien Stücken verlassen, weil ihm die Lust vergangen ist, dürfte das Folgen haben für ihn. Dass Bahrain-Merida dies akzeptiert, scheint durchaus fraglich.