AboInterview mit Militärsoziologe «Der Ukraine-Krieg hat das Potenzial, unser Selbstbild zu zerstören»
War Krieg für uns in der Schweiz eben noch abstrakt, erkundigen sich nun viele nach ihrem Luftschutzkeller. Tibor Szvircsev Tresch sagt, was gerade mit unserem Sicherheitsgefühl passiert.
Herr Szvircsev Tresch, Sie forschen seit Jahren zum subjektiven Sicherheitsgefühl der Menschen in der Schweiz. Was macht der Ausbruch des Ukraine-Kriegs mit uns?
Die letzten Daten haben wir im Januar erhoben – sie sind inzwischen natürlich in vielen Punkten von der Realität überholt. Ich möchte trotzdem kurz darauf eingehen: Die Erhebung zeigte, dass es um das subjektive Sicherheitsempfinden in der Schweiz ausserordentlich gut bestellt war – es lag bei 95 Prozent. Spannend dabei: Der Zukunftsoptimismus war gegenüber dem Vorjahr gestiegen, während der Weltpessimismus gleichzeitig zugenommen hatte.