Kunstsammler Werner Merzbacher im Porträt«Der Schweiz verdanke ich mein Leben»
Seine Eltern fielen dem Holocaust zum Opfer. Den Lebensmut hat Werner Merzbacher dennoch nie verloren. Nun zeigt der 93-Jährige im Kunsthaus Zürich eine der schönsten Sammlungen der Welt.
Halb neun Uhr morgens. Werner Merzbacher ist vor drei Stunden aufgestanden und vor 93 Jahren geboren, aber weder das eine noch das andere sieht man ihm an. Aus dem Gedächtnis rezitiert er die letzte Karte seiner Eltern, geschrieben im September 1942 an Merzbachers älteren Bruder Rolf. «Lieber Rolf, nun muss ich dir leider doch schreiben, dass wir vor der Abreise sind. Aber mach dir keine Sorgen, wir sind mit vielen anderen. Ich hoffe, dass alles wieder besser wird.»
Das schrieb die Mutter, sagt Merzbacher. Der Vater fügte hinzu: «Lieber Rolf, werde ein guter, braver Mann.» Wenig später wird das Ehepaar abtransportiert ins Vernichtungslager Majdanek.
Merzbacher steht unter der Tür seines Büros, die Ufer des Zugersees wären zu Fuss in zwei Minuten erreichbar. «Hier führen wir das Gespräch besser nicht», sagt er und deutet auf ein beeindruckendes Zeugnis seiner Rastlosigkeit: Bücher, Kunstkataloge, Bildbände, Zeitungen, Blätter, auf dem Schreibtisch, in Bücherregalen, auf Beistelltischchen. Am Boden Ordner, Schachteln und Papiertaschen, auf einem Flachbildschirm laufen die News des US-Nachrichtensenders MSNBC, auf dem Computerbildschirm Börsenkurse. «Wirtschaft, Politik – und dann die richtigen Entscheidungen treffen. Ohne das gäbe es den Merzbacher der Kunst nicht», sagt Merzbacher, während er in einen schmalen, karg möblierten Nebenraum hinüberleitet.
Er benutzt einen Gehstock, aber zügig vorwärts geht es trotzdem. Er trägt einen blauen Anzug und ein weisses Hemd. «Der Merzbacher», «dieser Typ hier», so wird er sich selber öfter nennen.
«Die Sammlung Merzbacher ist grossartig»
Wenn am 9. Oktober der Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich eröffnet wird, geschaffen vom britischen Architekten David Chipperfield, wird es für Merzbacher «im Spätherbst meines Lebens», wie er sagt, einen glücklichen Tag geben.
70 Bilder und 5 Skulpturen aus seiner Kunstsammlung, die zu den bedeutendsten privaten Kollektionen der Welt gehört, werden in Zürich zu sehen sein, für mindestens zwanzig Jahre. Die Hauptvertreter der wichtigsten europäischen Strömungen des 20. Jahrhunderts, Impressionismus, Postimpressionismus, die «Fauves», russische Konstruktivisten, italienische Futuristen. «Wenn meine Kinder bestimmen können, was danach mit den Werken geschieht, sind sie über achtzig», sagt Merzbacher.
Ulf Küster, Kunsthistoriker und Kurator in der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel, schreibt auf Anfrage in einer Mail: «Die Sammlung Merzbacher ist grossartig. Was mir besonders gefällt: Sie hat wirklich ein Hauptthema, nämlich zu zeigen, wie die Künstler der Moderne in ihren Gemälden die Farbe von allen Traditionen und Konventionen befreit haben.»
An einem Sonntag im Sommer 1937 ruft ein Junge mit ausgestrecktem Arm «Heil Jud!»
In Merzbachers Schweizerdeutsch klingt ein leicht schwäbischer Tonfall an. Geboren und aufgewachsen ist er in Öhringen, einer kleinen Stadt in der Hohenloher Ebene, 25 Kilometer östlich von Heilbronn gelegen. Sein Vater Julius Merzbacher war ein angesehener Allgemeinpraktiker, «einen richtigen Landarzt» nennt ihn der Sohn. Ein nicht religiöser Jude und Deutscher, der im Ersten Weltkrieg freiwillig gekämpft habe und für seine Tapferkeit mehrfach ausgezeichnet wurde. Dank seiner ehrenvollen Vergangenheit und patriotischen Gesinnung darf er seine Praxis unter den Nationalsozialisten länger weiterführen als andere jüdische Ärzte, aber auf offener Strasse verspottet, angepöbelt, als «Saujud» beschimpft wird auch er.
An einem Sommertag des Jahres 1937 versohlt Julius Merzbacher einem Jungen, der ihm mit ausgestrecktem Arm «Heil Jud!» zugerufen hat, den Hintern. Seitenlang berichtet die nationalsozialistische Lokalpresse über die angeblich ungeheuerliche Tat und über den Schauprozess, an dessen Ende Dr. Julius Merzbacher zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt wird. Seine Praxis muss er aufgeben. Nachdem er die Strafe verbüsst hat, zieht die Familie mit den beiden Söhnen Rolf und Werner nach Konstanz zu den Grosseltern mütterlicherseits.
Fest der Farbe
«Dann geschah das Schlimmste», erzählt Werner Merzbacher. Er meint damit die Kristallnacht. Der fanatisierte Mob, der im November 1938 im ganzen Deutschen Reich über die Juden herfällt, habe seine Eltern veranlasst, ihn jenseits der Grenze in Sicherheit zu bringen. Am 16. Februar 1939 ermöglicht ihm das Schweizerische Hilfswerk für Emigrantenkinder gemeinsam mit 300 anderen jüdischen Minderjährigen die Ausreise. «Ich erinnere mich, wie ich im Zug sass und meinen Eltern zuwinkte. Als sportbegeisterter Junge hatte ich meinen Fussball ins Abteil mitgenommen.»
Der Elfjährige glaubt, die Trennung sei nur für ein halbes Jahr, so lange, bis die Eltern mit der ganzen Familie in die USA auswandern würden. Krieg und Ausreisebürokratie machen den Plan zunichte. Er werde den letzten Zug oder das letzte Schiff nehmen, habe sein Vater immer gesagt. So lange, bis es zu spät war.
Merzbacher sagt: «Hätte es die Kristallnacht nicht gegeben, würden Sie mir jetzt nicht gegenübersitzen. Denn ohne die Kristallnacht wäre ich bei meinen Eltern in Konstanz geblieben und mit ihnen deportiert worden.» Der Satz ist bezeichnend für Merzbacher. Noch dem Schrecklichsten lässt sich etwas Gutes abtrotzen, sofern Er – der Zeigefinger des 93-Jährigen deutet für einen Moment nach oben – es zulässt.
«Das ist Quatsch.»
«Fest der Farbe» hiess die Ausstellung im Zürcher Kunsthaus, in der Merzbacher 2006 dem Publikum erstmals seine Sammlung präsentierte. Das Leben ist farbig und lebenswert, trotz allem.
Was denkt jemand wie er, wenn heute gewisse Kreise beklagen, die Schweiz sei in der Corona-Krise zur Diktatur geworden? Wenn radikalisierte Impfgegner und Zertifikatsverweigerer behaupten, sie würden verfolgt wie damals die Juden? Merzbacher antwortet mit einem einzigen Satz: «Das ist Quatsch.»
Werner Merzbachers Lebenseinstellung zeigt sich auch daran, wie dankbar er der Schweiz ist, obwohl er mehr als einen Grund hätte, sie zu hassen.
Der junge jüdische Flüchtling wächst in ärmlichen Verhältnissen bei der Gemeindeschwester in Witikon auf. Ins Gymnasium darf er nicht, weil ein Gymnasiast im Kanton Zürich damals einen steuerpflichtigen Vater vorweisen muss. Dank eines Stipendiums absolviert Merzbacher stattdessen die Handelsschule, die Handeli, wie er sagt. Er sei als Jugendlicher nicht zu übersehen gewesen, sportlich, lebhaft, charismatisch. «Die anderen Kinder haben mich sofort akzeptiert. Niemand lachte mich aus, obwohl ich schwäbelte – denn ich spielte hervorragend Fussball.»
Eine Zeit lang steht Merzbacher nachts um drei Uhr auf, um schlafende Maikäfer von den Bäumen zu schütteln, in Leintüchern einzufangen und Leuten zu verkaufen, die daraus Öl herstellen. Er wird Statist am Schauspielhaus und erlebt erstmals die Welt der Kunst, der politischen Debatte, der Intellektuellen. Der Keim, aus dem der spätere Kunstsammler entstehen wird, ist gesetzt.
«Die Schweizer wollten mich loswerden»
Sein um vier Jahre älterer Bruder Rolf hingegen zerbricht am Schicksal der Eltern. In der psychiatrischen Klinik Münsterlingen wird er mit Elektroschocks behandelt, ohne Betäubung. Später sagt er seinem jüngeren Bruder, man habe ihn verbrannt. Rolf Merzbacher stirbt 1983, nachdem er fast sein ganzes Erwachsenenleben in psychiatrischer Pflege verbracht hat. Der Schweizer Historiker Gregor Spuhler hat ein Buch über ihn geschrieben. Es trägt den Titel: «Gerettet – zerbrochen».
Die Deutschen haben den Juden Werner Merzbacher ausgebürgert, er ist staatenlos. Die Schweizer Behörden verweigern ihm in den 1940er-Jahren die Einbürgerung, weil er der Bruder eines Schizophrenen sei und man damals noch glaubt, Schizophrenie sei eine Erbkrankheit. «Sie wollten mich loswerden, sie hatten Angst, ich würde armengenössig.» Nach mehr als 70 Jahren erzählt er es mit Belustigung. Als der Krieg zu Ende ist, könnte Merzbacher zwar die deutsche Staatsbürgerschaft wieder annehmen, doch nach der Ermordung seiner Eltern will er sie nicht mehr.
Den Bruder mit Elektroschocks zum menschlichen Wrack gemacht, ihm selber aus niederträchtigem Grund die Einbürgerung verweigert – und da bleibt kein Groll zurück? «Das waren andere Zeiten, heute wäre so etwas undenkbar.»
Die Schweiz sei damals auch überfordert gewesen. Nein, kein Groll, sondern Dankbarkeit für die Rettung vor dem Vernichtungslager. Und persönlich habe er bis heute in der Schweiz niemals Antisemitismus gespürt. «Der Schweiz verdanke ich mein Leben. Und die Freude der Leute, wenn sie meine Bilder sehen – das ist meine Art, etwas vom Glück, das ich in diesem Leben hatte, zurückzugeben.» Das Kreisen um Zerstörung, Gewalt, Zerfall im Werk eines Francis Bacon etwa – «damit könnte ich nicht leben».
Eine Ausstellung in Deutschland hat Merzbacher immer verweigert.
Es sei für ihn kein Problem, sagt Merzbacher, seine Sammlung im Kunsthaus unter demselben Dach zu zeigen wie jene des Waffenhändlers Emil Georg Bührle, die – um eine lange und wechselvolle öffentliche Auseinandersetzung auf eine einfache Formel zu bringen – historisch belastet ist. Wichtiger als Bührles tatsächliche oder mutmassliche Verstrickungen mit nationalsozialistischer Raubkunst und Zwangsarbeit sei es, dass es ihn, Merzbacher, noch gebe. «Das ist der Grund, weshalb ich meine Bilder für 20 Jahre im Kunsthaus ausstelle.»
Bloss in Deutschland habe er seine Sammlung nie zeigen wollen, bis heute nicht. Der Tag, an dem in Öhringen eine Strasse nach seinem Vater benannt wurde, sei zwar einer der ergreifendsten seines Lebens gewesen. Und doch: «Ich habe deutschen Museen einzelne Bilder geliehen, das ja. Eine Ausstellung habe ich jedoch immer verweigert, auch in Österreich. Wie oft hat man mir den roten Teppich ausgerollt, in Berlin, München, Wien. Aber diesen einen Schritt konnte ich nie vollziehen.»
Merzbacher spricht von seinem Entscheid wie von etwas Unhinterfragbarem, Endgültigem, ohne dass es etwas zu erklären oder zu begründen gäbe. Er zitiert einen Titel, den er einst in der «Süddeutschen Zeitung» über seine Sammlung gelesen hat: «Die Kunst, die wir nie sehen werden».
Was die Deutschen und Österreicher verpassen: Farbe, Licht und Schatten, Anmut, Bewegung, Dynamik, Schönheit – der US-Kunstsammler Leonhard Hutton hat den Begriff «Merzbacher-Bild» geprägt, um auszudrücken, was die Werke der Sammlung Merzbacher prägt und verbindet.
Tobia Bezzola, Schweizer Kunsthistoriker und Direktor des Museo d’Arte della Svizzera Italiana in Lugano, kennt Merzbacher und seine Sammlung gut. 2006 war er bei der Ausstellung «Fest der Farbe» im Kunsthaus Zürich Kurator. Bezzola sagt: «Beeindruckend ist, wie international seine Kollektion ist, mit welch offenem Blick sie zusammengetragen wurde.»
Merzbacher sei kein akademischer, intellektueller Sammler, sondern einer, der sich von spontaner Begeisterung leiten lasse. «Er sammelt nicht nach Büchern oder nach Markttrends. Er spekuliert nicht darauf, ein Bild später mit finanziellem Gewinn weiterzuverkaufen.» Auch der Wettbewerb, der sensationelle Kauf, um andere Sammler zu beeindrucken oder zu ärgern – all diese Phänomene, allgegenwärtig im internationalen Kunsthandel, seien Merzbacher fremd. Bezzola sagt auch: «Werner Merzbacher ist von einer urmenschlichen Grosszügigkeit.»
Die Kristallnacht als Grund für die rettende Flucht in die Schweiz; die Hartherzigkeit der Schweizer Behörden gegenüber einem 20-Jährigen, dessen Eltern im Majdanek vergast wurden, als Grund für Merzbachers Auswanderung nach Amerika. Das Gute im Schlechten, einmal mehr. Und in beiden Fällen, betont er, hätten ihm Leute geholfen, die dazu nicht verpflichtet gewesen wären. Das Kinderhilfswerk, die Gemeindeschwester in Witikon. Und nun, nachdem er Dutzende von Briefen an Hilfsorganisationen geschickt hat, erklärt sich eine Frau in New York bereit, die Bürgschaft zu leisten, die ihm die grosse Reise ermöglicht.
In der Queen Mary nach New York
Merzbacher spricht schnell und druckreif, und seine Hände reden mit. Er sagt: «Dieser Typ hier ist in der Queen Mary über den Atlantik gefahren, im fünften Unterdeck, wo es am billigsten war.» Das Geld dafür habe er sich leihen müssen. Doch für Merzbacher bewahrheitet sich die uramerikanische Legende: das Land der Freien, in dem es der Wagemutige, der Tüchtige nach oben schafft.
Um US-Bürger zu werden, leistet Merzbacher Militärdienst. «Mein Englisch war lausig, aber ich hatte an der Handeli englische Stenografie gelernt.» So erhält er einen vergleichsweise angenehmen Job als Gerichtsberichterstatter, dies aber in Fairbanks, Alaska, wo es im Winter um halb elf Uhr morgens hell wird und um halb zwei Uhr nachmittags wieder eindunkelt. Bei den meisten Verfahren, die er mitstenografiert, hat ein angeklagter Soldat gesoffen bis zur Besinnungslosigkeit. Oder sich absichtlich die Hände gefrieren lassen, um ins Spital zu kommen.
In den USA lernt Merzbacher seine Frau Gabrielle kennen, mit der er seit 1951 verheiratet ist. Er wird Vater von drei Kindern, kauft in Long Island ein Häuschen. Die kleine, aber erlesene Sammlung von Gabrielle Merzbachers Grossvater Bernhard Mayer wird ihm zur Inspiration, seine eigene zu schaffen. Sein finanzieller Aufstieg beginnt, als er in den Pelzhandel einsteigt. Später kommen Finanzgeschäfte und Vermögensverwaltung hinzu. Merzbacher sagt: «Ich habe nie jemanden kennen gelernt, der mehr gearbeitet hätte als ich.»
Dass der Pelzhandel in der westlichen Welt vollkommen zusammengebrochen sei und heute einen schlechten Ruf habe, hätte er nie erwartet. Auf die Frage, ob dieser Zusammenbruch aus Sicht des Tierschutzes nicht begrüssenswert sei, antwortet Merzbacher: «Wenn Sie Fleisch essen – denken Sie dann an das Tier? Denkt jemand an das Tier, der Lederschuhe trägt?»
Er habe in einem Pelz nicht mehr das Lebewesen gesehen. Kleinste Unterschiede im Farbton, geringste Nuancen von Braun und Grau zu erkennen, habe sein Auge für Farben geschult.
Keine Villa, keine Jacht
Ist Merzbachers farbenfrohe Sammlung auch entstanden aus dem Leid ungezählter Tiere? Der Museumsdirektor Tobia Bezzola sagt: «Als Merzbacher mit dem Pelzhandel begann, war die öffentliche Haltung dazu eine völlig andere als heute. Das muss man fairerweise berücksichtigen.» Die Kritik an seinem einstigen Geschäft treffe Merzbacher aber tief.
1964 kehrt die Familie Merzbacher in die Schweiz zurück. Das boomende Europa, der Aufstieg von Millionen in die Mittelklasse, die ökonomische, intellektuelle und soziale Dynamik sind ideale Voraussetzungen, damit Merzbacher seine amerikanische Erfolgsgeschichte fortschreiben kann.
Und doch sei das Wichtige, das Eigentliche in seinem Leben nie «dieser ganze wirtschaftliche Quatsch», gewesen, wie er es einmal nennt. Sondern die Bilder. «Ich lebe ganz anders, als Sie glauben», sagt Merzbacher und meint damit, dass er für jemanden in seiner Vermögensklasse bescheiden geblieben sei. Keine Villa, sondern eine Wohnung in Küsnacht am Zürichsee. Eine Jacht habe er nie besessen, und solange er geflogen sei, sei ihm Economy gut genug gewesen.
«Er hat mir den Charakter eines Stehaufmännchens gegeben.»
Die Zeit von morgens um acht bis spätabends, die er in seinem Zuger Büro verbringt, widmet er der Vermögensverwaltung und Finanzgeschäften. Arbeit erhalte ihn am Leben. Auf die Frage, wo er politisch stehe, antwortet Merzbacher: «Links der Mitte.»
«Er» – der Zeigefinger deutet zur Decke – «hat mir den Charakter eines Stehaufmännchens gegeben.» Ob Er auch ein Leben geschaffen habe, das über den Tod hinausreicht, darüber, sagt Merzbacher, denke er nicht nach.
Im Gespräch hat Merzbacher Dutzende von Namen genannt, Maler, Weggefährten, Lehrer aus den 1930er-Jahren. Er hat sich an einen Regisseur erinnert, der vor mehr als eineinhalb Jahrzehnten einen Film über ihn drehte. Auch aktuelle Ereignisse und Personen sind ihm präsent. Nur einmal muss er ein paar Sekunden nachdenken, ehe ihm der mexikanische Maler Romeo Villalva Tabuena einfällt. «Sehen Sie, mein Kopf lässt nach», sagt der 93-Jährige. Und er meint es nicht einmal kokett, sondern ernsthaft.
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