Die ZSC-Offensive beeindrucktDer RhB-Express rollt, der HCD-Express stockt
5:0 deklassieren die ZSC Lions die dezimierten Davoser, die sich zuvor von Sieg zu Sieg gehangelt hatten. Die Zürcher Offensivpower war für sie nun zu viel.

Der Rekordzug der Rhätischen Bahn mit 100 Wagen und fast zwei Kilometern Länge schlängelte sich am Samstag 25 Kilometer durch die Bündner Berge. Mit dabei war Peter Spuhler von Zugbauer Stadler Rail. Dass am Abend der HCD-Express gegen die ZSC Lions nicht so ins Rollen geriet wie die einzigartige Zugkomposition der RhB, dürfte ihn nicht gestört haben: Spuhler ist Vizepräsident der ZSC Lions und nebst Walter Frey und Rolf Dörig einer der drei Hauptinvestoren der neuen Swiss-Life-Arena.
Die klare Davoser Niederlage war der wohl logische Einbruch nach drei erstaunlichen Siegen trotz einer langen Verletztenliste. Die dezimierten Bündner hatten sich gegen Lausanne (5:4 nach Penaltys), Servette (5:4 in Overtime) und Ambri (3:1) durchgesetzt, obschon sie phasenweise arg gelitten hatten. Gegen die ZSC Lions nützte ihnen ihr Kampfgeist nichts mehr: Ohne sechs Stammspieler, darunter Abwehrturm Fora und die Schweden Bristedt und Rasmussen, waren sie gegen solide Zürcher chancenlos.
Das 5:0 zugunsten der Gäste war angesichts der Spielanteile etwas gar hoch, zumal die Davoser zahlreiche gute Chancen ungenutzt liessen. Aber wenn die ZSC Lions mit fünf ausländischen Stürmern spielen, davon drei in der Mitte, ist ihre Offensive schon recht beeindruckend. Allerdings wurden die Tore abgesehen vom frühen 1:0 Wallmarks (5.) alle von Schweizern erzielt: Andrighetto (17.), Chris Baltisberger (36.), Riedi (38.) und Schäppi (57.) bauten den Vorsprung periodisch aus. Bei Texier, Roe und Azevedo, die jüngst alle nach Verletzungen zurückkehrten, ist leistungsmässig noch viel Raum nach oben. NHL-Gast Texier lässt seine Klasse aber immer mehr aufblitzen.
ZSC-Torhüter Waeber feierte in seinem vierten Saisonspiel seinen ersten Sieg nach 60 Minuten und den ersten Shutout. Stammgoalie Hrubec fehlte wegen einer Oberkörperverletzung, sollte aber nicht länger ausfallen. Doch Waeber ist mehr als eine Nummer 2 – das bewies er auch mit seiner starken Leistung in Davos. Bei den Bündnern verzichtet Sportchef Jan Alston vorderhand darauf, einen ausländischen Ersatz zu holen. Ausser Chris Egli trainierten alle Spieler wieder auf dem Eis, daher sei kein Handlungsbedarf gegeben.
Die ZSC Lions feierten ihren fünften Sieg in den letzten sechs Spielen – nur das Derby gegen Kloten (1:2) verloren sie. Die Ankündigung des Abgangs von Coach Rikard Grönborg per Ende Saison scheint das Team nicht erschüttert zu haben. Dass der Schwede keinen neuen Vertrag erhalten würde, war den meisten schon lange klar gewesen. Und die Zürcher haben ja eine Tradition, mit Coaches, die danach gehen (müssen), Meister zu werden. Kent Ruhnke (2000) machte den Anfang, seinem Beispiel folgten Harold Kreis (2008), Bob Hartley (2012) und Hans Kossmann (2018).
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.