Schlägereien und ein aberkanntes TorAufsteiger Kloten gewinnt hitziges Derby
Überraschung: Die ZSC Lions kassieren im ersten Derby nach viereinhalb Jahren eine bittere Auswärtsniederlage, verlieren vor 7312 Zuschauern 1:2.

Im Vergleich mit früher fehle es den Derbys heute an Pfeffer. Das sagt die Klotener Hockey-Legende Roman «Limi» Wäger vor dem ersten Zürcher Derby seit Januar 2018. Sein Pendant, Andreas «Zesi» Zehnder, stimmt ihm zu. «Früher war Hardcore.» Zehnder spricht von brutalem Hass, auch auf den Tribünen. «Im alten Hallenstadion mussten sogar die Hells Angels für Ruhe und Ordnung sorgen.» So weit kommt es glücklicherweise nicht. Doch von fehlendem Zunder kann definitiv keine Rede sein.
Dass sich Kloten und der ZSC nicht mögen, zeigt sich schon nach zehn Minuten. Im Mittelpunkt steht ein 17-Jähriger. Nachdem David Reinbacher ZSC-Goalie Ludovic Waeber leicht touchiert, kommt es zur ersten Keilerei. Phil Baltisberger geht auf Reinbacher los. Garrett Roe prügelt sich mit Kloten-Captain Steve Kellenberger. Und Marc Marchon knöpft sich Lions-Verteidiger Christian Marti vor. Die Schiedsrichter haben grösste Mühe, die Übersicht zu behalten.
Eishockey gespielt wird dann allerdings auch. Nach einer Glanzparade von Kloten-Goalie Juha Metsola reisst es die Fans in der Stimo-Arena von den Sitzen. Der Finne scheint gegen Simon Bodenmann schon geschlagen, rettet dann aber am Boden liegend mit der Fanghand.
Von einem Klassenunterschied kann keine Rede sein. Einzig bei Spielhälfte gerät das Team von Jeff Tomlinson ins Wanken. Roe scheitert an der Latte, Willy Riedi am Pfosten und Bodenmann – wieder er – wischt die Scheibe am leeren Tor vorbei.
Fans feuern Kloten schon im Warm-up an
Der ZSC lässt nicht nur Top-Chancen liegen, er bringt sogar das Kunststück fertig, zu spät aus der Garderobe zurückzukehren. Diese Überzahl kann der Aufsteiger nicht verwerten. Doch als sich Lucas Wallmark nach einem hohen Stock an Reinbacher vier Strafminuten einhandelt, schlägt der EHC zu. Dario Meyer trifft ins rechte Lattenkreuz. Auf den Rängen gibt es kein Halten mehr.
12 Minuten vor Schluss ist ZSC-Keeper Waeber erneut geschlagen. Doch die Unparteiischen annullieren Reinbachers Treffer wegen einer Torhüterbehinderung. Statt 2:0 steht es wenig später 1:1. Alexandre Texier profitiert von einem Missverständnis zwischen Capaul und Meyer. Vorteil ZSC? Von wegen!

Kloten gibt sich unbeeindruckt. Zwei Minuten nach dem 1:1 liegen die Zürcher Unterländer bereits wieder vorne. Miro Aaltonen verwertet einen Konter. Es ist der Schlusspunkt.
Der EHC, der vor dem Match seinen Aufstiegshelden Robin Figren verabschiedet, lässt nichts mehr anbrennen. Klotens Fans, die schon am Morgen beim Warm-up ihr Team anfeuern, feiern bis weit nach Spielschluss.
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