3:0-Führung im FinalDer nächste kräftige ZSC-Endspurt, jetzt winkt der Pokal
Erneut jubeln die Zürcher zuletzt: Dank des 2:1 in Zug könnten sie schon am Montag im Hallenstadion Meister werden. Diesmal sorgen Andrighetto und Malgin für die späte Wende.
Sollten die ZSC Lions Schweizer Meister werden, bekommt ihr Kraft- und Konditionstrainer Mattia Stendahl vielleicht einen Sonderbonus. Es ist jedenfalls eindrücklich, wie es die Zürcher immer wieder schaffen, im Finish noch zuzulegen.
Auch das dritte Finalspiel drehten sie im Schlussabschnitt, diesmal machten Andrighetto (50.) und Malgin (52.) aus dem 0:1 ein 2:1. Und diesen Minimalvorsprung brachten sie gegen verzweifelt anstürmende Zuger über die Zeit. Damit führen sie in der Finalserie 3:0 und könnten bereits am Montag im Hallenstadion den 10. Meistertitel feiern.
Um zu verdeutlichen, was das grosse Zürcher Plus in diesem ausgeglichenen Duell ist, reicht ein Blick auf die Statistik: Über die ersten drei Spiele lautet das kumulierte Torverhältnis in den ersten 40 Minuten 4:1 zugunsten der Zuger, im letzten Abschnitt 0:6. Das allein auf die physische Verfassung der Zürcher zurückzuführen, wäre natürlich verfehlt. Auch die Zuger mit ihrem Leistungszentrum OYM sind alle Topathleten. Aber der Unterschied ist schon frappant. Wahrscheinlich bewahren die Zürcher in der entscheidenden Phase einfach kühlen Kopf, inzwischen ans Gewinnen gewöhnt.
Das 2:1 beim Meister war bereits ihr neunter Sieg in Folge. Und natürlich fällt auf, dass bei den wichtigen Toren oft Denis Malgin seinen Stock im Spiel hat. Diesmal liess er sich beim 1:1 einen Assist notieren und erzielte er das 2:1 selber, nach einem Querpass Hollensteins aus spitzem Winkel. Es war ein ungewöhnlicher Spielzug, reiner Instinkt. Die ZSC-Paradelinie mit Malgin, Andrighetto und Hollenstein brilliert immer wieder, wenn es darauf ankommt. Die drei möchten unbedingt ihren ersten Meistertitel gewinnen.
Der EVZ machte auch an diesem Abend nicht viel falsch – ausser eben, seine Chancen nicht zu nutzen. Das liegt am starken ZSC-Goalie Kovar, aber auch in ihrer fehlenden Kaltblütigkeit. So schlug Zehnder entnervt seinen Stock aufs Eis, nachdem er kurz nach dem 1:2 aus bester Position den Ausgleich verpasst hatte.
Zugs Coach Dan Tangnes hatte wie erwartet reagiert, indem er für Lander dessen grösseren und temperamentvolleren Landsmann Klingberg nominierte. Und das zahlte sich aus. Klingberg war stets ein Unruheherd und der Auslöser für drei Zürcher Strafen im Startdrittel: zuerst traf ihn Diem mit dem Stock am Kinn, dann checkte ihn Marti vor dem Tor um. Es resultierte eine doppelte Zuger Überzahl, die Hofmann (13.) zum 1:0 nutzte.
Der EVZ war in der Folge das bessere Team, verpasste es aber, daraus etwas Zählbares zu schöpfen. Bis die ZSC Lions wieder zuschlugen. Tangnes resümierte im MySports-Interview: «Es gibt nicht viele Chancen auf beiden Seiten. Aber wir müssen mehr tun, um unser Glück in der Offensive zu erzwingen. Man kann sagen, wir müssten mehr Verkehr vor dem Tor kreieren. Aber ich glaube, wir müssen vor allem cooler und selbstbewusst sein, wenn die Chancen kommen.»
Und die ZSC Lions? Die werden sich vornehmen, cool zu bleiben und nicht daran zu denken, dass sie am Montag Meister werden können. Es gab schon manche wundersame Wende im Playoff. Ein 0:3 im Schweizer Final wurde indes noch nie gekehrt.
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