Der grosse Pop-RückblickDas sind unsere Lieblings-Songs 2023
Ein falsches Hip-Hop-Jubiläum, eine neue Jahrzehnte-Stimme, immer lautere Bässe, erboste Beatles-Fans und viele Tote: Wir blicken auf das Pop-Jahr 2023 zurück und liefern die Tonspur dazu.
Pedro Mizutani: «Melhor se acostumar»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Viel wurde im Jahr 2023 geschimpft über das chinesische Amüsier-Portal Tiktok. Die Sorge, dass es die kulturelle Verkümmerung der Jugend beschleunigen könnte, war gross, und die USA wunderten sich darüber, dass neben Meta und Konsorten nun auch die Chinesen auf die Idee gekommen sind, in aller Emsigkeit unsere gesammelten Daten zu verwerten. Dass nicht alles mies ist, was Tiktok hervorbringt, beweist der Brasilianer Pedro Mitzutani. Er hat seine Karriere begonnen, indem er ein paar seiner Songs neben all die tanzenden Pinguine und «Last Christmas»-Dance-Challenges auf Tiktok gepostet hat und sich dergestalt eine hunderttausendköpfige Fan-Schar herangezüchtet hat. Dabei klingt der 21-jährige Junge aus Rio de Janeiro bereits wie ein Altmeister des Bossa Nova.
P Money & Whiney feat. Ocean Wisdom: «Junkyard»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Den grössten Irrtum des Jahres 2023 gabs im Hip-Hop-Milieu zu beklagen. Mit grossem Brimborium wurde das 50-Jahr-Jubiläum gefeiert – was sich bei näherer Betrachtung als funkelnde Promo-Massnahme der Grosslabels Universal und Sony herausgestellt hat. Sie nahmen eine Party in einem New Yorker Wohnblock vor 50 Jahren zum Anlass, die Jubiläumsfanfaren aufzufahren, weil dort ein gewisser DJ Kool Herc eine später im Hip-Hop beliebte Mixtechnik zur Anwendung brachte. Die Musikchronisten winkten ab und warten lieber auf das Jahr 2029. Dann jährt sich nämlich das wirklich geschichtsträchtige Release – «Rapper’s Delight» von der Sugarhill Gang – zum 50. Mal. Ganz unabhängig davon waren auch in diesem Jahr die Engländer für den erfreulichsten Rap-Track besorgt: Der Londoner P Money war 2023 hyperaktiv und wedelt im Song «Junkyard» euphorisierend zwischen Grime und Drum ’n’ Bass.
Züri West: «D’Idee»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Man konnte gar nicht gross gespannt sein auf das neueste, womöglich letzte Album von Züri West. Ohne grosse Vorankündigung war es auf einmal da, hat der Schweiz ein kleines CD-Kauf-Revival beschert und eröffnete mit diesem tiefsinnigen Lied: «D’Idee» ist ein Musik-gewordenes Grübeln über den Sinn des Lebens, vollbracht mit wenigen poetischen Pinselstrichen. Und wie Kuno hier Coolness gegen Pathos ausspielt, wie er mit wenigen Worten grosse Gedanken anstösst, ist schlicht niederkniewürdig.
Mister Milano: «La canzone del sole»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Traurig stimmt gerade der Blick nach Italien. Im einstigen Sehnsuchtsland werden betrügerische Fussballgötter in Polizeiautos abgeführt, die Politik verführt die Frustrierten mit postfaschistischen Fantasien, und die Hitparaden werden von unglücklich verliebten Cloud-Rappern dominiert. Da kommt das neue Album der Bieler Band Mister Milano – ein Nebenprojekt der Band Puts Marie – gerade recht. Es bietet zwar keinen Trost, aber es wattiert die Tristesse des Heruntergekommenen mit grossen Melodien und Gefühlen aus. «I ragazzi della nebbia», die Nebel-Buben, heisst das weit und breit zauberhafteste Tonwerk, das in diesem Jahr in der Sprache Dantes eingesungen worden ist. Die Musik schlenkert nobel zwischen Sehnsucht und Kapitulation, zwischen funkelnder Bontempi-Orgel-Nostalgie und trüber Heutigkeit.
Die Playlist zum Artikel
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Bryte: «Olukeke»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
In seinem neuen Buch «Futuromania» kommt der britische Journalist Simon Reynolds zum Schluss, dass die Zukunft – einst die Triebfeder musikalischer Utopien – an Glanz verloren hat. Eine spannende These, bloss hat der Schreiber seinen Blick – wie so oft im hiesigen Musikjournalismus – ausschliesslich auf den globalen Norden gerichtet. Neue Trends hat das Musikjahr 2023 zwar keine produziert. Aber es hat einen alten Trend bestätigt. Die stimulierendste, innovativste, geistvollste und – ja – zukunftsweisende Clubmusik kommt derzeit aus Afrika. Ein knuspriges Beispiel dafür ist der neue Song des ghanaischen Rappers Bryte. Er rappt zu wunderbar galoppierenden Elektro-Beats wortspielerisch über seine Träume, die meist von einem besseren Leben handeln.
Baby Rose: «Stop the Bleeding»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Es passiert bestenfalls pro Dekade einmal, dass da eine neue Stimme auftaucht, die einfach alles in sich vereint, was das Herz zum Hüpfen bringt. Baby Rose ist eine, deren Gesangsorgan man ungeniert in eine Reihe von Nina Simone, Anohni, Billie Holliday oder Lady Blackbird einreihen darf. Die Frau aus Atlanta hat mit 12 Jahren ihrer todkranken Mutter am Spitalbett versprochen, ihr Talent nicht zu vergeuden und zu singen. Das tut sie seither mit aller Inbrunst und einem fast schon existentialistischen Eifer. «Hier ist alles drin, was ich habe, was ich bin und warum ich bin», sagt sie über ihr neuestes Album.
Maureen: «Bend Down»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Das Jahr 2023 war so gnädig, uns ein neues Musikgenre zu präsentieren. Nigelnagelneu ist es zwar nicht, aber es hat heuer massiv an Bedeutung gewonnen. Vergesst Jamaika, hat man sich auf dem Eiland Martinique wohl gedacht, wir bieten euch jetzt mal eine karibische Alternativ-Musik an. Sie nennt sich Shatta und findet gerade Einzug auf den Laufstegen in Paris oder in den Studios der französischen Topproduzenten. Entstanden ist eine eher sanfte, radikal elektronische und geschmeidig-synkopiert groovende Form des Dancehall. Zu den Stars gehört eine gewisse Maureen, welche dem grassierenden Machismo der Szene zünftig Konter gibt.
Kerala Dust: «Red Light»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Selten sind die Alben geworden, die über die ganze Spieldauer Segen und Wonne bescheren. Ein solches ist «Violet Drive» der Gruppe Kerala Dust. Wer die schattige Eleganz von Pop-Noir-Helden wie Warhaus oder Balthazar mag, der wird mit Kerala Dust eine neue Nebenbeziehung beginnen wollen. Eigentlich fühlt sich das Trio, das in London gegründet wurde und vom in Zürich aufgewachsenen Briten Edmund Kenny angeführt wird, in der elektronischen Musikszene heimisch. Doch man trifft hier auf eine Band, die dem urbanen Blues weit mehr zugeneigt scheint als den Machenschaften in einem herkömmlichen Electro-Tanzschuppen.
Florent Marchet: «Notre jeunesse»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Florent Marchet ist vieles: Franzose, Schriftsteller, Sänger, Multiinstrumentalist, Filmmusiker. Nur bekannt ist er noch nicht. Dabei hat er im Jahr 2023 das Album mit den tiefsinnigsten Chansons veröffentlicht. Da ist nur er und sein Balladenpiano. Ein solches Album würde man sich so sehr von unserem Stephan Eicher erwünschen. Bis es so weit ist, gehen wir ihm eben fremd.
Obongjayar: «Just Cool»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Für den wohl kapriziösesten Auftritt des diesjährigen Gurtenfestivals war der Nigerianer Obongjayar besorgt, der letztes Jahr zusammen mit Little Simz noch den schönsten Hip-Hop-Track des Jahres verantwortet hat («Point and Kill»). Er wurde dazu verbrummt, am frühen Nachmittag die Hauptbühne zu eröffnen, und erfüllte diese Aufgabe mit einer Mischung aus Trotz, Kämpfertum und Fatalismus. Dazu gehörte, dass er zwar den wohl passendsten Sommerhit für das heisseste Jahr seit der Industrialisierung im Köcher gehabt hätte, diesen aber zu spielen verweigerte. Hiermit sei diesem nigerianischen Disco-Stampfer die gebührende Ehre erwiesen.
Bai Kamara: «Star Angel»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Es ist länger her, seit ein neues Blues-Album uns in den Zustand der Schockverliebtheit bugsiert hat. Der Mann, dem dies letztmals gelang, heisst Bai Kamara Jr, stammt aus Sierra Leone, lebt seit Jahren in Belgien und hat dieses Kunststück 2020 mit seinem letzten Werk «Salone» vollbracht. Der Nachfolger ist nicht ganz so porentief glorios geglückt, ist aber dann am stärksten, wenn sich Herr Kamara auf seine grösste Qualität besinnt: minimal instrumentierte Blues-Nummern im Stile des jungen John Lee Hooker.
CTT Beats feat. Sho Madjozi: «Balotelli»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Dem Fussballer Mario Balotelli liefs 2023 nicht so gut. Sein sportlicher Marktwert ist von einst 32 Millionen auf magere 1,5 Millionen zusammengeschrumpft. Der FC Sion hat ihn aus dem Kader gestrichen, und kürzlich parkierte er seinen Audi in einer Häuserwand. Doch es gibt einen kleinen Trost für den italienischen Mittelstürmer: Man hat ihm einen prima Song gewidmet. CTT Beats haben dafür die umwerfende Vedette der südafrikanischen Dancemusik Gqom – Sho Madjozi – engagiert.
Black Pumas: «Chronicles of a Diamond»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
So finster dieses 2023 mit all seinen Kriegen und Katastrophen auch war, es gab einen kleinen Seelentrost in Form einiger wundertoller Soul-Nummern. Die schönste stammt von den Black Pumas, einer Band, die vom «Rolling Stone» kürzlich zur «besten neuen Liveband» gekürt wurde und an der Amtseinführung von Joe Biden aufspielen durfte. Ihr neues Album berauscht besonders dann, wenn mit viel Retro-Appeal die grossen Balladen angestimmt werden.
Deeper: «Fame»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Nicht totzukriegen war auch 2023 der Post-Punk. Das gelungenste Werk in diesem Bereich hat die Band Deeper aus Chicago abgeliefert. «Careful!» ist ein sowohl technisch wie melodiös hoch spannendes Album, auf dem sich Furor und Melancholie um die Vorherrschaft balgen. Sie selber verorten ihren Inspirationsquell bei Iggy Pop, David Bowie und MGMT, aber irgendwie hat sich da noch ein ganzes bisschen New-Wave-Defätismus ins Geschehen eingeschlichen.
Naïma: «The Sun»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
So warm war es in diesem Jahr, dass in Deutschland schon darüber diskutiert wurde, ob man es künftig den Südländern gleichtun und die Siesta einführen wolle. Noch ist es nicht so weit. Aber der Soundtrack für die schattigen Mittagsstunden wäre bereits geschrieben. Er stammt von der Berner Sängerin Naïma, die bis anhin vor allem mit erdigem Roots-Reggae auffällig geworden ist. Nun hat sie mit «The Sun» eine balladeske Wunder-Nummer vorgelegt. Man könnte es jazzgeschulten Soul nennen. Man könnte es einen musikalischen Stossseufzer des Glücks nennen. Oder ganz einfach einen der schönsten Songs, den die Schweiz im bisherigen Jahr hervorgebracht hat.
Balladur: «Ça m’a tellement manqué»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Frankreich erlebte ein relativ unruhiges 2023. Zuerst wurden unsere Nachbarn darüber informiert, dass sie länger arbeiten müssen, danach wurde wieder einmal ein Jugendlicher mit migrantischem Hintergrund von einem Polizisten erschossen. Der Zorn der Jugend manifestierte sich in Verwüstungen, die das Land über eine Milliarde Euro kosteten. Da war man fast schon froh um dieses kleine Lied, in dem das Duo Balladur in charmantem Retro-Duktus die kleinen Schönheiten des Daseins durchexerziert.
Rubel: «Amor de Mãe»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Ungleich besser erging es Brasilien: Der menschen- und kulturfeindliche Präsident Jair Bolsonaro wurde abgewählt, seither ist so etwas wie eine gesellschaftliche Annäherung festzustellen und die Musikszene erhebt sich langsam wieder aus den Trümmerhaufen, die die letzte Regierung angerichtet hat. Aus einem anderen Trümmerhaufen erhebt sich der Sänger Rubel. Er, der schon für einen Latin-Grammy nominiert war, musste sich 2023 einer Notoperation am Herzen unterziehen. Er hat überlebt und will künftig nur noch Musik – wer hätte es gedacht – aus dem Herzen erschaffen. Dieses Versprechen hat er mit der feierlichen Ballade «Amor de Mãe» bereits eingelöst. Eine Ode auf alle Mütter dieser Welt.
Chad Dubz: «Tek It»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Eine lustige Diskussion entfachte sich diesen Sommer im Rahmen der zahlreichen Freiluftfestivals. Die Zahl der Lärmklagen schoss in die Höhe, und die Experten hatten auch bald eine Erklärung dafür: Die Musik – besonders im Felde des Hip-Hop – wird immer basslastiger. So sollen etwa die Tiefton-Emissionen des Berner Hip-Hop-Festivals Spex bis ins vier Kilometer entfernte Bolligen zu vernehmen gewesen sein. Chad Dubz aus Bristol dürfte das egal sein. Er ist seit 2007 in der sogenannten Bass Music aktiv und hat 2023 diesen Track veröffentlicht, der – auf einer guten Tonanlage abgefeuert – auch ganz gut zur Ganzkörpermassage taugt.
Stephen Marley: «Cast the First Stone»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Eine kleine Lektion gefällig in Sachen sinkende Wertschätzung des aktuellen Musikschaffens? Hätte Bob Marley den Song «Cast the First Stone» zu seinen Lebzeiten geschrieben, er würde als Klassiker stündlich in allen Hit- und Oldies-Radios gespielt, an Hochzeiten gewünscht, und Rasta-Hippies würden ihn in den Fussgängerzonen auf ihren Holzgitarren nachvollziehen. Nun ist der Song aber bloss vom begabtesten Marley-Sohn Stephen für dessen neues Album «Old Soul» eingespielt worden. Und da wir in Zeiten leben, in denen auch die schönsten Lieder im schieren Schwall von Veröffentlichungen unterzugehen drohen, wird es wohl nichts mit Welthit. Es wäre dieser sehr geschmackvoll auf Gitarre, afrikanische Perkussion und ein trauriges Piano reduzierten Ballade zu gönnen gewesen.
Veils: «No Limits of Stars»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Es ist Zeit, eine neue Kürungs-Kategorie für diesen Jahresrückblick zu erfinden: Der mit Abstand beste Nick-Cave-Song, der nicht von Nick Cave geschrieben worden ist, geht 2023 an die Gruppe The Veils aus London.
Skillibeng: «16Choppa»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
In Jamaika ist Skillibeng innert kürzester Zeit zum Superstar des Dancehall aufgestiegen – mit fettem Majorlabel-Vertrag bei Sony und Abermillionen an Streams. Dies, weil er einer sehr eigenwilligen Form des Sprechgesangs frönt, weil er den Dancehall gerne mit Trap anreichert und weil er im Jahr 2020 sage und schreibe 43 Singles veröffentlicht hat. Dieses Jahr waren es bloss 21. Sein bester ist so sonderbar getaktet und gerappt, dass man beim Inhalt für einmal gnädig weghört.
Sissoko/Segal/Parisie/Peirani: «Ta Nyé»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
So verkehrt ist die Welt gerade, dass man 2023 nicht mehr in den kalten Norden fahren musste, um der sagenumwobenen Polarlichter ansichtig werden zu können. Dass diese nun auch aus den Vorgärten des Mittellandes zu bestaunen waren, hat den Dingern dann doch ein bisschen an mystischem Glanz gekostet. Die passende Tonspur zur Polarlichtbeschauung gabs hier: Ballaké Sissoko, Vincent Segal, Emile Parisien und Vincent Peirani probierten eine Besetzung aus, die im Jazz noch unerforscht ist: Saxofon, Kora, Cello und Akkordeon. Was für eine magische Freude.
Billy Nomates: «Same Gun»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Dass wir gerade in rauen Zeiten leben, musste Billy Nomates 2023 erfahren. Ihre Karriere war prima gestartet: Ein Konzert der Sleaford Mods hatte sie angestachelt, selber Musik zu machen, während der Pandemie wurde die Frau aus Bristol zum Star und Geoff Barrow von Portishead nahm ein Album mit ihr auf. Doch nach einem Auftritt am diesjährigen Glastonbury Festival wurde sie im Netz dermassen frauenfeindlich angegangen, dass sie ankündigte, keine Konzerte mehr geben zu wollen. Das ist gleichermassen skandalös wie schade. Ihr Mix aus College-Rock, Rap, Blues und Pop hat uns dieses Jahr sehr verzückt.
Hallan: «Cut With the Kitchen Knife»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Die unbestrittene Lieblingsmusikerin der Welt heisst 2023 aus schwer nachvollziehbaren Gründen Taylor Swift. Die Streaming-Meisterin 2023 ist mittlerweile so beliebt, dass erste Zeitungsredaktionen ihr eine eigene Rubrik aussparen. Die neue Lieblingsband der britischen Musikmedien heisst indes Hallan, frönt einer Art New-Wave-Rock und stammt aus Portsmouth. Ihr Übungslokal befindet sich in einer Festung aus dem 18. Jahrhundert auf einem Hügel, umgeben von einem Wald. Offenbar ein prima Setting, um Frustration, Melancholie und die Unsicherheiten des Heranwachsens in Musik zu giessen.
Peter Fox: «Tuff Cookie»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Ach ja, das deutsche Jugendwort des Jahres lautete «goofy» und bedeutet tollpatschig. Und das am freudigsten erwartete deutsche Album hiess «Love Songs» und stammte von Peter Fox. 14 Jahre hatte dieser pausiert, und kaum war das prima federnde Album veröffentlicht, war auch schon wieder Schluss mit Freude. Es sei definitiv sein letztes Soloalbum gewesen, richtete er aus. Er fühle sich mit 51 zu alt, um Popstar zu sein. «Mein Cool ist nicht mehr das Cool von heute», meinte er noch. Seither wird verzweifelt und bisher vergeblich nach juvenilen Alternativen gefahndet, die ihm in Sachen Coolness das Wasser reichen könnten.
The Dead Brothers: «Whalebone»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Ein denkbar trauriges und aber auch wunderschönes Album erreichte uns 2023 aus der Westschweiz. Im September 2021 starb mit dem Musiker Alain Croubalian der wohl begnadetste Totenmarsch-Bläser dieses Landes. Mit seiner Band The Dead Brothers kramte er in den Trümmern des Blues und baute daraus eine scheppernde Lumpen-Folkmusik zusammen. Bevor er starb, hat die Band noch ein Album aufgenommen. Und was für eines! Es heisst «Death Is Forever» und klingt so wie das Alterswerk, das wir schon seit Jahren von Tom Waits herbeihoffen. Womit wir bei den Toten des Jahres 2023 angelangt wären. Es galt unter anderem Abschied zu nehmen von Wayne Shorter, Rita Lee, Sara Tavares, Peter Brötzmann, Jean-Louis Murat, Shane MacGowan, Astrud Gilberto, Tina Turner, Burt Bacharach, Jane Birkin, João Donato, Carla Bley, Tony Bennett, Tommi Stumpff, Sinéad O’Connor, Ryuichi Sakamoto, Mark Stewart, Toto Cutugno, Dusko Goykovic, Ahmad Jamal und Franz Biffiger.
Kaboo: «We ds Iis Uftout»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Kaboo war der Tontechniker von Bands wie Jeans For Jesus, Baze oder Müslüm, bis ihn die Launen des Lebens temporär nach Uganda verschlagen haben, wo er ein Studio einrichtete, in dem er örtliche Musikerinnen und Musiker produziert. Nun hat er ein eigenes Album aufgenommen – unter anderem mit Rapper Baze in Hochform. Nennen wir es afro-helvetischen Global-Rap.
The Jeffrey Lee Pierce Project feat. Dave Gahan: «Mother of Earth»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Auf das Konto von Jeffrey Lee Pierce geht die Gründung einer der wunderbarsten Bands der Achtzigerjahre. Der Sänger vermengte unter dem Namen The Gun Club Postpunk mit Blues und gehörte zu den einflussreichsten Schattenmännern der Epoche. Seit seinem Tod 1996 bemühen sich Musikerinnen und Musiker, die seinen kreativen Geist geatmet haben, ihm ein Denkmal zu setzen. The Jeffrey Lee Pierce Project nennt sich das Unterfangen. Auf dem 2023 erschienenen Album mischten sich Namen wie Nick Cave, Debbie Harry, Mark Lanegan oder der Depeche-Mode-Sänger David Gahan unter die Gedenkgemeinde.
Deichkind: «Kids in meinem Alter (Teil 2)»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Etwas in Verruf geraten ist 2023 die gute alte Generation X. Schuld am Klimawandel, schuld an den meisten Ungerechtigkeiten und Schlamasseln dieser Welt. Und überhaupt. In zwei gleichnamigen Liedchen rechnete die Gruppe Deichkind, die selber diesem Sozio-Segment zugehört, mit der Desaster-Generation ab. Kleine Kostpröbchen gefällig: «Kids in meinem Alter denken sie verstehen Kunst / Gefährliches Halb-Googlen / Parken im Schatten / Lernen noch bei Arte Tracks / Könn’n bei Taktik mitreden / Kennen Ärzte persönlich / Fühl’n sich jünger als Gleichaltrige / Finden Nena blöd / Komm’n nicht mehr raus ausm Sitzsack / Kenn’n alle Filme von Hitchcock / Töten Wespen und sind älter als Bull'n / Gin-Tasting am Weber-Grill / Freier Fall dem Ende entgegen.» Uff. Und «Arte Tracks» gibts bedauerlicherweise seit Januar 2023 nicht mehr.
Amy Montgomery: «Astil»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Was hatte eigentlich die Rockmusik 2023 so zu bieten? Es gab neue Alben von Metallica, den Foo Fighters, von Iggy Pop oder den Queens Of The Stone Age. Rammstein gerieten in Verruf und – ach ja – die Rolling Stones wurden weitherum für ihre «Frische» gefeiert. Doch niemand der Beteiligten klang in den alten Rock-Posen so aktuell und fett wie die Irin Amy Montgomery in diesem nigelnagelneuen Lied. Dafür benötigt sie noch nicht einmal eine Stromgitarre.
The Beatles: «Now and Then»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Ein kleines Kommunikationsproblem gab es bei der Veröffentlichung des Beatles-Songs «Now and Then»: Die Werbeabteilung gab bekannt, dass die künstliche Intelligenz dieses hübsche Lied mitbegünstigt habe, was unweigerlich dazu führte, dass sich unter den eher nicht so fortschrittsgläubigen Beatles-Befürwortern ein fundamentaler Schlechtfind-Unmut breitmachte. Dabei hat die KI bloss geholfen, im Studio die Gesangsspur John Lennons von einem verstaubten Demo zu extrahieren. Momentan ist die KI noch nicht fähig, selbstständig zu musizieren, wie wir diesen Sommer in einem grossen Experiment bewiesen haben. Aber sie lernt schnell. Gebt fein acht, liebe Beatles-Fans.
Ana Frango Elétrico: «Insista em Mim»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Hierzulande noch gänzlich unbekannt, wird die brasilianische Sängerin, Malerin und Dichterin Ana Frango Elétrico in Brasilien mit Preisen nur so überhäuft. Vermutlich weil sie so prima Melancholie mit Heiterkeit zu verquicken weiss wie in ihrem neuesten Lied.
King Dude – «There Was an Old Woman Who Lived in a Shoe»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Man weiss nicht genau, welcher Teufel den Gothic-Folk-Man King Dude dieses Mal geritten hat, doch die Idee ist brillant: Der Mann für die Stunden, die von der Sonnenuhr nicht gezählt werden, hat sich ein Songbuch mit Kinderliedern geschnappt und diese in die dunkelstmögliche Form gebracht. Stoff dafür hat er in den Originalen zur Genüge gefunden, wie in diesem unheilschwangeren, mir zuvor nicht bekannten Liedchen mit den Zeilen: «There was an old woman / Who lived in a shoe / She had so many children / She didn’t know what to do.»
Vusi Mahlaseia: «Faceless People»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Auch schon emsiger bewirtschaftet als in diesem Jahr wurde der gute alte Afro-Funk. Doch dieser Knaller des Südafrikaners Vusi Mahlaseia hat uns heillos den Kopf verdreht.
Telehealth: «Mindtrap»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Jenen Menschen, die es bedauern, dass die New-Wave-Ikonen The B-52’s kein neues Tonmaterial mehr bewerkstelligen werden, sei die Gruppe Telehealth ans Herz gelegt. Sie klingt wie ein schniekes Soloprojekt des B-52-Sängers Fred Schneider.
Jay-Jay Johanson: «Finally»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Auch der traurigste Schwede der Welt war wieder emsig: Jay-Jay Johanson hat schon wieder ein neues Album herausgebracht, das Spektrum reicht von der Ballade, die auch Sade gefallen würde, bis zum Trip-Hop-Lied, das vermutlich einst aus dem Songbuch von Chet Baker gefallen ist.
Vera Sola: «The Line»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Der «Rolling Stone» ernannte diese Frau schon 2018 zu den «Künstlerinnen, die man gehört haben muss». Nun hat Vera Sola, die amerikanisch-kanadische Sängerin mit der traurigen Stimme, ein neues Lied veröffentlicht – irgendwo zwischen Rockabilly und Inbrunst-Soul. Und ja, man sollte es sich anhören.
Luca Argel: «Lampedusa»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Er gehört zu den spannendsten Figuren der Musikszene von Rio de Janeiro: Nun hat Luca Argel ein Lied eingespielt, in dem er auf eindrücklichste Art das Flüchtigsein beschreibt.
Buzzi Lee: «RO’4»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Buzzi Lee aus Pretoria wurde in diesem Jahr zu den «aufstrebenden Künstlerinnen des Jahres» gewählt. Dies hat sie sich mit ihren wuchtigen Gqom-Tracks auch redlich verdient.
Alex Serra: «Trance Life (Acoustic)»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Zwischendurch ein Lied gefällig, das Ihnen das Herz zerreisst? Alex Serra aus Barcelona hat diese englisch-spanische Meditation auf die Liebe geschrieben. Hören und geniessen!
Lena&Linus: «Emilie»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Ganz neu und ganz jung ist das Duo Lena&Linus aus Würzburg. Unter den Fittichen von Four Music (Fanta 4) und dem Produzenten von Faber und AnnenMayKantereit singen sie über die ersten Liebschaften und die letzten Sneakers. Und wie schön das doch klingt: «Ich rauche meine Kippen gern allein / Aber heute will ich lieber mit dir sein.»
Ruckspin, Magugu: «Elevate»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Ruckspin aus London hat schon in diversen Elektroprojekten hinter dem Computer gesessen und auf Labels wie Ninjatune oder Navy Cut veröffentlicht. Nun hat er zusammen mit unserem nigerianisch-britischen Lieblingsrapper Magugu ein donnerndes Drum-’n’-Bass-Monster zur Welt gebracht.
Tristan Brusch: «Monster»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Tristan Brusch ist vielleicht der hinterlistigste deutsche Sänger der Gegenwart. Hinter jeder schönen Note von ihm steckt subversiver Zunder, hinter dem Kitsch tun sich Abgründe auf, und jeglicher Glam ist mit Spott versetzt. So auch auf dem neuesten Album, welches das einstige Mitglied der Hip-Hop-Gruppe Die Orsons veröffentlicht hat.
Kali Uchis: «Te Mata»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Immer wieder unterbricht die amerikanisch-kolumbianische Sängerin Kali Uchis ihre Hitproduktion im Felde der souligen Popmusik und veröffentlicht wunderbarst kitschige lateinamerikanische Schlager zum Tränenvergiessen im Schwülen. Wir möchten sie dafür hiermit offiziell umarmen.
The Kills: «Better Days»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Das britisch-amerikanische Duo The Kills rettet auf seinem neuen Album die brünstig-erdige Rockballade in die Zukunft – und auf unserem Lieblingsstück beschwören sie zudem bessere Zeiten herauf. Danke dafür.
Alogte Oho & His Sounds of Joy: «La Ka Ba’s»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Es soll schlecht bestellt gewesen sein um den ghanaischen Sänger Alogte Oho. Nach einem Unfall lag er länger im Koma, ja es sollen schon Kerzen für ihn angezündet worden sein. Nach dem unerwarteten Erwachen folgte die Erleuchtung. Er, der seit Jahren mit mittelmässigem Erfolg als Sänger amtete, schrieb das Lied «Mam Yinne Wa», schaffte es damit auf eine Compilation des Labels Philophon und erreichte mit diesem charmant-vertrackten Lied den weltweiten Durchbruch. Nun liegt das zweite internationale Album des Sängers vor, und es macht genauso viel Freude, wie es der Name seiner Begleitband impliziert: Alogte Oho & His Sounds of Joy frönen einer Musik zwischen Reggae, Soul und afrikanischem Frafa-Gospel – und sie verzückten 2023 damit die angesagtesten Clubs der westlichen Hemisphäre.
Fortuna Ehrenfeld: «An der Ecke bellt ein Hund»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
In der deutschen Subkultur scheint das Balladenpiano gerade Hochkonjunktur zu feiern. Nach Danger Dan lässt sich auch Martin Bechler, der Sänger der Band Fortuna Ehrenfeld, immer wieder gern hinter einem solchen blicken. Das neue Album «Glitzerschwein» eröffnet er mit einem Lied so schön wie ein Wehmutsspaziergang im Herbst, mit ein bisschen Restalkohol von der vorangegangenen Nacht im Blut.
Annahstasia: «Bless The Telephone»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Eigentlich ist es mir ein bisschen peinlich, erst jetzt auf diese Sängerin gestossen zu sein: Annahstasia aus Los Angeles beliefert die Welt schon seit einigen Jahren mit einer hauchig-avantgardistischen Soulmusik, ist nebenbei Malerin, Dichterin und Model – Letzteres unter anderem für Nike oder für das Schweizer Label On. Und dann ist da dieser Gesang, den sie auf der neuesten EP hauptsächlich mit akustischer Gitarre untermalt. Annahstasias Stimme ist warm, ohne stoisch zu sein. Sie wolle mit ihr die Musik gestalten und nicht – wie das so oft geschehe – ihre Stimme der Musik unterwerfen. Vorbild: Nina Simone. Das klingt nach einer Beziehung, die länger anhalten könnte.
Flex Fab & Ziller Bas: «Pombe»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Das beste Schweizer Album des Jahres 2022 stammte aus Neuenburg – oder besser gesagt aus dem kenianischen Kilifi. Dort haben sich der Schweizer Produzent Flex Fab und der kenianische Rapper Ziller Bas kennen gelernt und ein Album mit nicht weniger als 22 Tracks eingespielt. Es vermengte globale Bassmusik mit Trap und Polyrhythmik. Nun liegt bereits der Zweitling der beiden vor – und erfreut in gleichem Masse.
Sophie Hunger: «Les Pas»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Auch La Sophie Hunger hat Ende 2023 neues Liedgut in die Welt gesendet. «Cinéma» heisst das Album, auf dem sie diverse selbstverfasste Soundtracks der letzten Dekade versammelt hat. Da gibts viel Fragmentarisches, aber auch kleine, wunderbare Lieder wie diese Kostbarkeit aus dem Film «Der Junge, dem die Welt gehört», der mit dem schönsten Stossseufzer des Jahres beginnt.
Sessa: «Gostar do Mundo (Alternate)»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Der Brasilianer Sessa ist gerade dabei, zu einem heimlichen Star der brasilianischen Musik heranzureifen. Er steht in der hippiesken Tradition der Tropicalia-Bewegung, die im Brasilien der Sechzigerjahre die Populärmusik des Landes mit Avantgarde-Rock und Bossa Nova unterfütterte. Es ist die Gleichzeitigkeit von Schwermut und vorsichtiger Zuversicht, die in seinen Liedern wohnt. 2023 hat er zwar nur ein Album mit rarem Material und Demos herausgebracht, schön wars trotzdem.
Robert Finley: «Waste of Time»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
2023 hat uns auch das Werk eines Soul-Mannes geschenkt, dessen Musikerlaufbahn nicht ganz rund verlief. Der 69-jährige Robert Finley trat 1970 der US-Armee bei, wurde nach Deutschland verlegt, wo er eine Armeeband gründete und einige Konzerte in Europa spielte. Nach seiner Entlassung aus dem Militär trat der mittlerweile sehbehinderte Finley nur noch als Strassenmusiker in Aktion. Während eines solchen Auftritts wurde er 2015 von einem Mitarbeiter der Organisation Music Maker entdeckt, die sich ums Wohl alternder Blues-Musiker kümmert. 2023 ist nun das vierte Album seiner Karriere erschienen. Finley wurde vom Black-Keys-Oberhaupt Dan Auerbach unter Vertrag genommen, der ihn hochtrabend mit Ray Charles vergleicht und der auch auf dem neuesten Werk als Produzent tätig war.
Hotel Rimini: «Allein unter Möbeln»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Zwar hat die altehrwürdige Lumpenkapelle Element of Crime 2023 ein neues Album veröffentlicht (siehe unten). Aber ein derart schönes deutsches Lumpenlied wie «Allein unter Möbeln» von der Leipziger Band Hotel Rimini hat sie heuer nicht zustande gebracht.
Element of Crime: «Nur der Anfang»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Wie erwähnt: Auch die Berliner Element of Crime kamen 2023 mit einem neuen Album um die Ecke. Es ist an sich wunderbar – und doch beschleicht einen das Gefühl, dass man diese ausgedeutschte Tristesse schon mal in vollkommenerer Trostlosigkeit vernommen hat.
James Brandon Lewis: «Fear Not»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Der amerikanische Saxofonist James Brandon Lewis wird auch schon mal von Popgrössen wie John Legend oder K.D. Lang auf die geräumigeren Bühnen der Welt geladen. Doch auf seinem neuesten Werk zeigt er, wonach ihm der Sinn wirklich steht. Nicht nach Gala-Soul, sondern nach ungehobeltem, rauem Kompromisslos-Jazz. Kein Wunder: Ausgebildet wurde er unter anderem vom Free-Jazz-Haudegen Charlie Haden.
Odd Beholder: «Rifle Club»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Das Projekt der Zürcher Musikerin Daniela Weinmann ist zu einem deutschen Label gewechselt, ihre Tourneen werden nun von Byte FM und Musikexpress präsentiert, und alle Zeichen stehen auf Prosperität. Dabei ist das neue Album einem denkbar traurigen Ereignis geschuldet. Weinmanns Grossvater nahm sich mit Exit das Leben. Das Album sei ein Versuch, «die Gespenster der Trauer auszutreiben und die kulturellen und familiären Mechanismen zu untersuchen, die zu seinem vorzeitigen Ableben führten».
Unticipated Soundz: «Abashana Baka Beats»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Ein kurzer Seitenblick sei auf die Clubmusik von Südafrika geworfen, genauer gesagt auf den Gqom, diese aus dem Kwaito erwachsene afrikanische House-Variante, die auf repetitiven Raps und hypnotischen Beats aufbaut. In diesem Genre ist bei diversen altgedienten Produzenten aktuell eine bedauerliche Tendenz zur süffigen Melodie auszumachen. Ein Begehren zur Gefälligkeit, das schon so spartanisch-knackige Tanzboden-Stile wie den Kuduro oder den Reggaeton ins künstlerische Zwielicht bugsierten. Deshalb sei hier auf die neuen Alben (es waren dieses Jahr gleich drei) von Unticipated Soundz verwiesen, einem Kollektiv, das sich selbst dem Genre des Hardcore-Gqom zugehörig zählt. Bei diesem Trio aus Durban scheinen die Rapperinnen und Rapper in einer sprechgesanglichen Endlosschleife zu drehen, und die Beats grooven in nie zuvor erforschten Sphären.
Automatic City: «Lament»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Wie Soul klingen kann, wenn man ihn vom Puderzucker befreit, wenn man ihn mit wunderlichen Instrumenten spielt und einen Sänger aufbietet, der ihn mit Inbrunst und ein bisschen Irrsinn interpretiert: All das ist auf dem sehr empfehlenswerten Album «Hum Drum» der New Yorker Gruppe Automatic City nachzuhören.
Oan Kim: «Blue Skies Never Die»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Eine erstaunliche Figur ist Oan Kim aus Paris. Er ist ein weltweit angesehener Fotograf und Filmemacher und Professor für Fotografie an der Hochschule für Kunst und Design in Paris. Stilbewusstsein ist also ganz sein Ding. Dieses hat er nun auf ein erstaunliches Album gebannt. «Oan Kim & the Dirty Jazz» bietet traumwandelnde Balladen, auf denen tonnenschwere Melancholie lastet. Irgendwo zwischen Jazz, Kunst, Soul und Filmmusik.
Acid Arab: «Döne Döne»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Selten sind Bandnamen, die absolut treffend den musikalischen Inhalt beschreiben. Acid Arab ist so ein Name. Die Band ist die meisttourende Band Frankreichs, und sie bietet das, was auf der Packung steht: Musik aus dem erweiterten arabischen Raum, versetzt mit Acid-Elementen. Auf dem neuen Album duellieren sich acht Gastsängerinnen und -sänger aus Nordafrika, Syrien und der Türkei mit dem Roland-303-Bass-Synthesizer. Am meisten hat uns der Track mit Cem Yildiz imponiert.
Billie Bird: «Indolentia»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Wir schreiben das Jahr 2018, als sich die frankofone Welt in ein Lied schockverliebt: «La nuit» der Lausannerin Billie Bird war ein Chanson, einzig begleitet von zurückhaltendem Gitarrenspiel und von einer staubigen Beatbox im Bossa-nova-Modus. Die Nouvelle-Chanson-Gemeinde war verzückt. Die französische Musikfibel «Les Inrocks» sprach von einem «verstörenden Erfolg» im Gebiet des französischen Pop und rühmte ihre Verweise auf die Achtzigerjahre bei gleichzeitigem Aufrechterhalten einer geheimnisvollen Wärme. Nun ist auf dem Berner Label Mouthwatering Records ein würdiger Nachfolgesong erschienen.
Rogê: «Pra Vida»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Gilles Peterson nannte das neue Album von Rogê ein «modernes brasilianisches Meisterwerk». Dem schliessen wir uns gerne an.
Baze, Dejot: «Schön z’ghöre dass no hie bisch»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Nochmals Baze – hier aber mit einem eigenen Werk, das er zusammen mit dem ehemaligen Filewile-Programmierer Dejot eingespielt hat. Ganz schön defätistisch, das Ganze. Kleines Zitat gefällig: «We Hoffnig z’letscht stirbt, de schtirbi früecher.» Ein Hoch auf die Hoffnung!
Altin Gün: «Badi Sabah Olmadan»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Eigentlich nicht viel Neues gibt es von der mirakulösen Retro-Bosporus-Psychedelik-Band Altin Gün aus Amsterdam zu berichten. Ausser dass auch ihr neuestes Album sehr viel Spass macht.
The Arcs: «River»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Eine Art All-Star-Band ist die Gruppe The Arcs. Es ist der musikalische Spielplatz von Dan Auerbach (Black Keys), Leon Michels (El Michels Affair) und dem 2018 verstorbenen Richard Swift (The Shins). Über 100 Songs sollen die drei in einem kreativen Rausch innert kurzer Zeit aufgenommen haben. Zwölf davon sind nun auf dem Album «Electrophonic Chronic» erschienen. Basis der Songs sollen die Vinylsammlungen der drei gewesen sein. Aus dem Stöbern darin wurden neue, eigene Lieder: Soul, Pop-Rock-Balladen, aber auch immer wieder wunderhübsche psychedelische Experimente.
Agar Agar: «The Visit»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Im Paris der Achtzigerjahre feierte der Synthiepop Hochkonjunktur. Bands wie Kas Product oder Indochine strahlten weit über die Grenzen hinaus. Nun nimmt das Duo Agar Agar diese Tradition im Song «The Visit» wieder auf. Ihr Elektro-Pop verweist aber nicht nur auf das Gewesene, sondern fühlt sich im Heute ebenfalls ganz wohl. Ihr neues Album ist auf dem geschmackssicheren Herbert-Grönemeyer-Label Grönland erschienen.
Jungstötter: «You (Everywhere)»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Die Stimme gehört Fabian Altstötter, er kommt aus dem popmusikalisch bisher eher unauffällig gebliebenen deutschen Städtchen Landau und versorgt uns unter dem Decknamen Jungstötter regelmässig mit pathosschwangeren Balladen, die nur aus traurigen Strophen bestehen. Erlösende Refrains hat er keine im Angebot. Dafür eine Stimme, die mit ihrem linden Vibrato die Erderwärmung weiter vorantreiben dürfte. Nick Cave kommt einem in den Sinn, allerdings mit einem Schmachtbariton gesegnet und ohne raubauzige Postpunk-Vergangenheit.
Mhaol: «Therapy»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Zuweilen kommt der Vorwurf auf, dass die Stromgitarren in diesen Jahresrückblicken eher stiefmütterlich behandelt werden. Dem sei hiermit entgegengewirkt: Die irische Band Mhaol hat uns mit einem Lied den Kopf verdreht, das hinkt und bellt wie ein dreibeiniger Hund.
The Allergies feat. Andy Cooper: «Tear the Place Up»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Für jene, die finden, der rhythmische Sprechgesang sei im schlurfigen Trap-Zeitalter etwas aus dem Speed geraten, sei hier eine Gegenthese präsentiert: The Allergies aus Bristol lassen auf ihrem Song «Tear the Place Up» einen gewissen Andy Cooper als Rapper ans Mikrofon. Und was der dort anstellt, ist in allen Belangen atemberaubend.
Depeche Mode: «Never Let Me Go»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Die Grandseigneurs des Synthiepops haben 2023 ein neues Album veröffentlicht, das für einige Euphorie bei den langjährigen Anhängern geführt hat. Uns hat ausgerechnet jener Song am besten gefallen, der am drittwenigsten gestreamt worden ist. So viel zur repräsentativen Aussagekraft dieser Bestenliste.
Future Utopia, Kae Tempest: «We Were We Still Are»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Unsere Lieblings-Conscious-Rap-Person Kae Tempest hat 2023 zwar eine ziemlich knackige neue EP veröffentlicht. Noch besser hat uns indes der Gastbeitrag auf dem Album von Future Utopia gefallen. Dahinter steckt der Produzent Fraser T. Smith, der schon für Adele oder Stromzy hinter den Reglern gesessen ist.
Portugal, The Man: «Doubt»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Wenn wir es vorhin schon vom neuen Beatles-Song hatten: Den schönsten Beatles-Sound-Alike-Song des Jahres 2023 hat die amerikanische Band Portugal, The Man geschrieben. Mitsamt linder Psychedelik, Streichern und brünstigen, umarmenden Melodien.
Susana Baca: «Vivirás Eternamente»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Auch die Altmeisterin der afro-peruanischen Musik, Susana Baca, hat 2023 ein neues Werk veröffentlicht. Keine schmachtet zu Cajon, Piano und Bass dermassen stilbewusst wie sie.
Medikal: «Road Clear»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Sein neues Album war eine der erfolgreichsten ghanaischen Produktionen 2023, auch wenn Medikal darauf zwischenzeitlich im südafrikanischen Musikfundus stöbert. Die Erlöse seiner heimischen Auftritte pflegt er den weniger Privilegierten Ghanas zu spenden. Gutes tun und dabei so cool bleiben. Das soll ihm mal einer nachmachen.
PJ Harvey: «A Noiseless Noise»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Auf zwei Comeback-Alben haben wir uns 2023 besonders vorgefreut: auf das neue Album von Feist und jenes der Indie-Hoheit PJ Harvey. Ersteres ist so enttäuschend flau ausgefallen, dass es hier gar keine weitere Erwähnung findet. Weit besser gefallen hat das erste Werk nach einer 7-jährigen Veröffentlichungspause von PJ Harvey.
Bebel Gilberto: «É Preciso Perdoar»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Eines soll der Bossa-nova-Übervater João Gilberto seiner singenden Tochter Bebel auf den langen Musikweg mitgegeben haben: Nicht um die jederzeit perfekte Intonation gehe es in der Musik, sondern es gelte, Musik so darzubringen, dass Menschen davon berührt würden. Das hat die Dame in ihrer Karriere nicht immer eingelöst. Nach ihrem epochalen Debüt «Tanto Tempo» (1996), auf dem sie mit dem kleinen Zeh in der Bossa-nova-Zukunft stocherte, ist ihr nicht mehr viel Erbauliches geglückt. Auf ihrem neuesten Album spielt sie nun ausschliesslich Lieder ihres 2019 bettelarm verstorbenen Papas, des Bossa-nova-Erfinders. Sie tut dies mit grösstmöglicher Geschmackssicherheit und mit einem leichten Zeitgeisthauch.
Evelinn Trouble: «Jamais»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Evelinn Trouble hat in ihrem Dasein ja schon einige kuriose Dinge getan. Doch etwas vom Begrüssenswertesten ist die Veröffentlichung ihres ersten französischen Schlagers. Er heisst «Jamais» und wurde auf der ganz grossen Gefühlsklaviatur eingespielt. Die Geschichte dahinter: Die Macherinnen und Macher des Tunichtgut-Films «De noche los gatos son pardos» wollten eine Szene mit einem Song von Dalida untermalen. Eine Woche vor der Premiere wurde ihnen mitgeteilt, dass sie die Rechte nicht bekommen. Evelinn Trouble sprang ein und erfand in einer Nacht dieses hochtrabende Chanson. Was für eine hübsche Fügung.
Erik Truffaz: «L’alpagueur»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
2023 gewann der eher als Franzose denn als Schweizer gelesene Trompeter Erik Truffaz den mit 100’000 Franken dotierten Schweizer Musikpreis. Das scheint den Herrn kreativ beflügelt zu haben. Bei der Preisverleihung in Bern spielte er ein absolut zauberhaftes Duett mit dem Akkordeonisten Mario Batkovic (und ein etwas weniger zauberhaftes mit unserem Alain Berset). Und nach seinem Album aus dem Jahr 2023 ist bereits ein Vorbote aufs nächste erschienen.
Nativ, Dayo Lamar: «Kessia (Afro Club Remix)»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Und nochmals die Geschichte eines Berner Rappers, der nach Afrika auszog, um sich inspirieren zu lassen. Nativ ist mit dieser herrlich groovenden Nummer zurückgekehrt.
Fox Sinclair: «Dis que tu m’aimes»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Diese Dame lässt nicht viel aus im Leben: Fox Sinclair aus Louisiana hat einen Bachelor in Tanz und internationalen Beziehungen, dann zog sie nach Paris, entdeckte die Musik, arbeitete als Model und Filmemacherin. Und 2023 hat sie uns unter anderem dieses wunderbare Chanson geschenkt. Gut möglich, dass da bald noch mehr kommen wird.
Warhaus: «Popcorn»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Die belgischen Schwarzmaler von Warhaus sind ein kleiner Evergreen in unserer Jahres-Bestenliste. Kurz vor dem Jahreswechsel ist ein neues Lied erschienen, eine Zusammenarbeit mit der Sängerin Sylvie Kreusch, die einst ebenfalls zu Warhaus gehörte und die Freundin von Sänger Maarten Devoldere war. Nun ist sie in allen Belangen solo unterwegs, der gemeinsame Song – offenbar – eine einmalige Sache. Das macht diese schlurfige Ballade zusätzlich kostbar.
Fehler gefunden?Jetzt melden.