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Camping in der Schweiz
Der Frühbucher-Trend geht weiter 

Der Campingboom hält an: Aufgrund der derzeitigen Reservationsstände rechnen die Betreiber der Schweizer Campingplätze – im Bild der idyllisch gelegene Campingplatz Morteratsch in Pontresina GR – für die Sommermonate mit einer sehr hohen Auslastung.
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So manch eine Camperin und manch ein Camper verbrachte im Sommer 2021 wohl mehr Tage, als ihm lieb waren, im Wohnwagen oder im Zelt. Denn das Wetter präsentierte sich immer mal wieder alles andere als sommerlich.

Trotzdem schossen die Buchungszahlen durch die Decke. Stornierungen gab es hingegen kaum. Und wenn doch, wurden die Plätze mit Neubuchungen belegt.

So verzeichneten etwa die 24 TCS-Campingplätze per Ende Oktober über eine Million Logiernächte. Per Ende 2021 waren es dann genau 1’012’300 – ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr und sogar 65 Prozent mehr als 2019. «Camping bleibt zwar nach wie vor ein Sommergeschäft», sagt Oliver Grützner, Leiter Tourismus und Freizeit beim TCS. «Aber viele lassen sich nicht mehr durch regnerisches Wetter oder kühle Temperaturen abhalten.»

Erfreuliche Buchungsstände für den Sommer 2022 

Auch für 2022 zeichnet sich erneut ein gutes Camping-Jahr ab. Beim TCS liegen die Online-Buchungen für 2022 aktuell 79 Prozent über dem Vorjahr. Peter Käch vom Camping Morteratsch blickt ebenfalls einem positiven Sommer entgegen. «Der Reservationsstand lässt wieder eine hohe Auslastung erwarten», sagt er.

Mit ein Grund sei das neue Online-Buchungstool des Campings Morteratsch in Pontresina GR. «Die Einführung ist natürlich auch eine Antwort auf die gestiegene Nachfrage. Ein solches Programm steht zwar im Widerspruch zum grundsätzlichen Flexibilitätstraum der Camper, schützt sie aber vor dem Abblitzen vor dem vollen Campingplatz. Viele Gäste buchen deshalb verbindlich im Voraus», so Käch.

Ähnlich sieht es beim Camping Jungfrau aus. Je mehr sich die Lage entspanne, desto mehr werde wieder früher gebucht, sagt Manuela Stillhard vom Camping Jungfrau in Lauterbrunnen BE. Das war die vergangenen zwei Jahre jedoch anders: «Seit Pandemiebeginn ist das Buchungsverhalten definitiv kurzfristiger geworden», sagt sie. Ein möglicher Grund dafür: Die Gäste hätten erst gebucht, wenn sie sich ganz sicher gewesen seien, dass es mit der Reise klappe.

Die grosse Nachfrage auf den Campingplätzen in der Schweiz sei natürlich sehr erfreulich, heisst es auch seitens Swisscamps, dem nationalen Dachverband der Inhaber und Betreiber von Campings.

Die Kehrseite der Medaille: In der Hochsaison werde das spontane Camping an den gefragten Seelagen voraussichtlich eingeschränkt sein. Die Parole von Swisscamps lautet dann auch wenig überraschend: «Wir empfehlen den Gästen deshalb, ihre Campingaufenthalte vermehrt im Voraus zu buchen», sagt Zentralpräsident Marcel Zysset.

Mehrarbeit wegen der vielen Neucamper

Aber: Der Camping-Boom brachte und wird auch in Zukunft noch einige Herausforderungen mit sich bringen. Denn durch die gute Auslastung über einen längeren Zeitraum und auch in der Nebensaison blieb für die Verantwortlichen oftmals wenig Zeit zum Verschnaufen.

«Gleichzeitig mussten die Corona-Massnahmen eingehalten werden, was bei vollen Plätzen nicht einfach war. Die Campingleiterinnen und Campingleiter waren daher sicher mehr gefordert, haben sich jedoch gut organisiert, um mit dieser Situation umzugehen», sagt Oliver Grützner vom TCS.

Zusätzliche Arbeit fiel für die Campinglatzverantwortlichen auch wegen der durch die Pandemie erhöhte Anzahl Neucamper an. «Insbesondere vor der Anreise kamen die neuen Gäste mit vielen Fragen auf uns zu», sagt Manuela Stillhard vom Camping Jungfrau. Zudem habe man auch vor Ort öfters beim Stellen des Objektes auf dem Stellplatz geholfen, was von den Kundinnen und Kunden sehr geschätzt wurde.

Ohnehin habe sich der Mehraufwand gelohnt: «Unsere Zielgruppe hat sich mit Corona erweitert.»
Ob erfahrener Camper oder Neuling: Geht man nach den Prognosen der Campingplatzbetreiber, könnte sich für den Sommer eine frühzeitige Reservation lohnen.